Mergers & Acquisitions

Software-Übernahmen 2019 im Überblick

05.12.2019 von Scott Carey und Heinrich Vaske
Im Jahr 2019 haben sich viele ITK-Unternehmen durch Zukäufe verstärkt. Vor allem der Software-Markt hatte einige Mergers & Acquisitions zu bieten. Salesforce schoss dabei den Vogel ab.

Das Jahr neigt sich dem Ende zu und wie immer gab es zahllose Firmenübernahmen im weltweiten ITK-Sektor. Erinnert sei etwa an Googles Fitbit-Übernahme, Facebooks Kauf von CTRL Labs (ein Gehirn-Computer-Interface-Sezialist) oder Capgeminis Akquisition des Pariser Ingenieurdienstleisters Altran für immerhin 3,6 Milliarden Euro. Zudem ging IBMs 34 Milliarden Dollar teure Übernahme von Red Hat über die Bühne, die aber schon im Herbst 2018 angekündigt worden war. In unserem kleinen Überblick wollen wir uns auf die interessantesten Mergers & Acquisitions im Softwaremarkt konzentrieren.

Der Softwaremarkt hatte im Jahr 2019 zahlreiche Übernahmen und Fusionen zu bieten.
Foto: Andrey Popov - shutterstock.com

Google lässt sich Looker 2,6 Milliarden kosten

Thomas Kurian, der von Oracle gekommene CEO von Google Cloud, griff zur Jahresmitte tief in die gut gefüllte Tasche und erwarb für 2,6 Milliarden Dollar den BI- und Analytics-Anbieter Looker. In einem Blog-Beitrag schrieb er, Looker vervollständige das Analytics-Angebot von Google Cloud, indem es die Integration von Daten und Analyse-Ergebnissen in die täglichen Workflows und die Visualisierung erleichtere. Außerdem könne Google nun industriespezifisch zugeschnittene Analytics-Lösungen für verschiedene Branchen anbieten.

Looker-CEO Frank Bien sagte in einem Interview mit "Forbes", sein Unternehmen sei erfolgreich, weil es grundlegende Probleme im Analytics-Bereich löse. Wo Anbieter zuvor Visualisierungs-, Katalogisierungs- und Datenvorbereitungs-Tools nutzen mussten, könnten sie nun mit einer einzigen durchgängigen Plattform arbeiten. "Wir bringen Geschäftsinformationen wie Umsatz, Buchungen oder Kundenwert-Betrachtungen in die Hände der Unternehmensanwender."

HP Enterprise rettet Openstack-Kunden

Nicht bekannt ist der Preis, den HP Enterprise für die Business-Assets des klammen Hadoop-Anbieters MapR zahlte. Immerhin: HPE verspricht MapR-Kunden, dass ihre Investitionen sicher sind. MapR war in finanzielle Schwierigkeiten geraten, das Überleben schien vorübergehend nicht gesichert.

Die Assets von MapR sieht HPE im Bereich Big-Data- und KI-Know-how. Antonio Neri, Präsident und CEO von HPE, lässt sich in einer Miteilung wie folgt zitieren: "Die File-System-Technologie von MapR ermöglicht es HPE, ein vollständiges Produktportfolio zur Steuerung von KI- und Analytics-Anwendungen anzubieten. Sie stärkt unsere Fähigkeit, Kunden bei der End-to-End-Verwaltung ihrer Datenbestände zu unterstützen - vom Edge bis in die Cloud."

Zusammen mit der im November 2018 zugekauften Softwareschmiede BlueData könnten Datenwissenschaftler und -Analysten besonders schnell "Daten-Pipelines" über Hybrid-, Multicloud- und On-premise-Umgebungen hinweg anlegen, heißt es in einer Presseerklärung.

Die teuersten Übernahmeflops der IT-Branche
AOL / Time Warner 2000 - 165 Milliarden Dollar
Die mit Abstand teuerste gescheiterte Übernahme der IT-Geschichte ist nach wie vor der Jahr-2000-Plan von AOL und Time Warner. Der damalige Internetriese AOL wollte Time Warner kaufen, war aber sehr viel kleiner als der Medienkozern und konnte die Übernahme überhaupt nicht verkraften. Am Ende waren 300 Milliarden Dollar Aktionärskapital futsch, AOL wurde 2015 von TK-Dienstleister Verizon vergleichsweise günstig für 4,4 Milliarden Dollar geschluckt.
HP / Compaq 2001 - 25 Milliarden Dollar
HP hat viel Erfahrung mit desolaten Managerleistungen im Zuge von Übernahmen: Bereits 2001 wollte die damalige CEO Carly Fiorina unbedingt den Hardware-Hersteller Compaq kaufen, obwohl sich viele Aktionäre heftig gegen diesen Plan wehrten. Schließlich baute auch HP Hardware. Es kam, wie es kommen musste: Viele Geschäftsbereiche und Produkte lagen nach der Fusion doppelt vor - der Wertverlust des Konzerns war enorm, der Aderlass an Mitarbeitern auch. CEO Meg Whitman gab kurz nach ihrem Antritt im Jahr 2012 jedoch zu Protokoll, dass sie den Compaq-Deal trotzdem für einen der besten Zukäufe der HP-Geschichte halte.
Google / Motorola 2012 - 12,5 Milliarden Dollar
Google scheffelt zwar viel Geld - die 12,5 Milliarden Dollar, die der Konzern 2012 für die Handysparte von Motorola hinblätterte, war trotzdem kein Pappenstiel. Gerade angesichts dessen, dass eine Integration nicht gelang und man nur zwei Jahre später an Lenovo weiterverkaufte - für gerade einmal noch 2,9 Milliarden Dollar.
Microsoft / Nokia 2014 - 9,5 Milliarden Dollar
Erst das Smartphone-Geschäft verschlafen, dann mit der Übernahme eines Ex-Giganten, der aber schon auf dem absteigenden Ast war, ins Klo gegriffen: Die teure Übernahme von Nokia durch Microsoft brachte zwar neue Smartphones hervor, die sich am Markt aber nicht gegen die starke Konkurrenz behaupten konnten. Mitte 2015 musste Microsoft 7,6 Milliarden Dollar abschreiben - viele tausend Jobs wurden gestrichen.
Oracle / Sun 2009 - 7,2 Milliarden Dollar
Lange wurde gerätselt, wer Sun Microsystems, zunächst für seine Unix-Workstations, später dann für die Java-Programmiersprache bekannt, übernehmen könnte - überraschenderweise war es dann Software- und Datenbankspezialist Oracle. Das Hardwaregeschäft Suns wurde nicht weiter gefördert, viele lange gut laufende Produkte eingestellt. Die langjährigen Firmenchefs Scott McNealy (Sun, links auf dem Foto) und Larry Ellison (rechts) machten trotzdem gute Miene zum bösen Spiel, das auch einige Rechtsstreitigkeiten beinhaltete.
HP / Palm 2010 - 1,2 Milliarden Dollar
Kennen Sie noch den PDA? Der "Personal Digital Assistant" war als tragbarer Kleincomputer der Vorgänger des Tablets und in Unternehmen in den 1990er Jahren durchaus beliebt. Obwohl Apple mit dem Newton den ersten als solchen bezeichneten PDA auf den Markt brachte, war es Palm, das sich in diesem Markt zunächst die Spitzenposition erwarb. Als jedoch das erste iPad kam, ging es steil bergab - der Wettbewerb wurde zu groß, Palm ausgerechnet von HP aufgekauft. Das konnte ja nur eines heißen: Das Palm-Betriebssystem WebOS war angesichts der sexy Apple-Konkurrenz ein Flop, die Geräte verkauften sich überhaupt nicht. Bereits 2011 spielte Palm in HPs Strategie keine Rolle mehr.

Juniper Networks investiert in Mist

Der Netzausrüster Juniper ließ sich das KI-Startup Mist Systems 405 Millionen Dollar kosten. Die Pläne sind ambitioniert: Mithilfe von Mist will Juniper nach Angaben von Chief Product Officer Manoj Leelanivas auf Dauer einen KI-unterstützten, automatisierten Betrieb des gesamten IT-Stacks realisieren. Die Stärken von Mist liegen aber im Bereich von unternehmensweiten WiFi-Umgebungen: WLANs performant, zuverlässig und vorhersagbar mithilfe von KI zu nutzen, ist Ursprung und Stärke des Unternehmens.

Dazu entwickelte Mist Systems den virtuellen Assistenten "Marvis", der das Troubleshooting in Wireless-Umgebungen vereinfachen und Einsichten in das Netzwerk sowie in das Kundenverhalten gibt. Das Unternehmen soll auch unter dem Juniper-Dach ein offenes Framework bleiben, das die Einbindung von Best-of-Breed-Anwendungen ermöglicht.

Mastercard shoppt in Dänemark

Für 2,85 Milliarden Dollar hat Mastercard einen Teil der dänischen Payments-Plattform Nets akquiriert. Bei der Übernahme geht es um den Geschäftsbereich der Firmenkunden: Nets bietet Leistungen wie Zahlungsabwicklung und Unterstützung bei Realtime Payments an. Die Dänen beschäftigen als einer der größten europäischen Zahlungsabwickler rund 3500 Mitarbeiter und haben ihren Geschäftsschwerpunkt in Skandinavien. Mit der Übernahme von Concardis, einst der Zahlungsdienstleister der deutschen Banken, sind sie aber auch in Deutschland aktiv.

McDonald's automatisiert Drive-In-Prozesse

Die Fastfood-Kette McDonald's hat für 300 Millionen Dollar Dynamic Yield übernommen. Das Softwarehaus, dass auf die Gestaltung und Personalisierung von Webseiten spezialisiert ist, zählt seit gut einem Jahr zu den Kunden von McDonald's. Die Burger-Braterei möchte mit Hilfe von Dynamic Yield Kunden individualisierte (mobile) Webseiten anbieten, auf denen diese auf ihre Vorlieben zugeschnittene Menüempfehlungen finden. Ferner plant McDonald's, seine digitalen Außenanzeigen in den Restaurants mit Drive-In so zu modernisieren, dass sie Faktoren wie Wetter, Verkehrsaufkommen oder Uhrzeit automatisch berücksichtigen können.

Mit Apprente erwarb McDonald's auch noch ein zweites Softwarehaus, das auf Natural Language Processing (NLP) spezialisiert ist. Apprente soll der Fastfood-Kette dabei helfen, die Annahme von Bestellungen in den Drive-In-Bereichen mithilfe von Spracherkennung zu automatisieren. Während Dynamic Yield eigenständig bleiben und weiter auch externe Kunden bedienen soll, wird Apprente in den Konzern integriert. Wie "Wired" berichtet, sollen die Mitarbeiter Teil des Gründungsteams des im Silicon Valley entstehenden McD Tech Lab werden und dort die Automatisierung der Drive-In-Bereiche weiterentwickeln.

Microsofts Räuberleiter in die Azure-Cloud

Mit dem Cloud-Migrations­spezialisten Movere kaufte Microsoft Technologien und Talente rund um das Thema Cloud-Migration. Kunden sollen mit Optimierungs-, Analyse- und Monitoring-Werkzeugen und -Methoden dabei unterstützt werden, in die Azure Cloud zu migrieren. In einem Blogpost schrieb Microsoft-Manager Jeremy Winter, man wolle Kunden mit den geeigneten Tools, Prozessen und Programmen helfen, bestehende Anwendungen und Infrastruktur zu überführen.

Mit PromoteIQ schluckte Microsoft darüber hinaus einen Softwarespezialisten im Bereich Groß- und Einzelhandel, der auf die Optimierung von E-Commerce-Plattformen spezialisiert ist. Insider vermuten, dass es sich um einen taktischen Zukauf handelt, da der Amazon-Konkurrent Walmart zu den ganz großen Azure-Kunden gehört. Mit Kohls, B&H, Kroger und Office Depot bringt PromoteIQ eine Reihe weiterer vielversprechender Kunden mit in die Ehe.

Docker schürt Kubernetes-as-a-Service-Träume

Erst vor wenigen Tagen landete der auf Kubernetes- und OpenStack-Entwicklung spezialisierte Anbieter Mirantis einen Coup: Die Kalifornier kauften die gesamte Enterprise-Plattformtechnik des Containerpioniers Docker für einen nicht bezifferten Betrag. Die in Großunternehmen recht weit verbreitete "Docker Enterprise Platform" soll Mirantis helfen, sein Ziel eines "Kubernetes-as-a-Service"-Angebots zu realisieren.

Man wolle Entwicklern in jeder Cloud- und On-premise-Umgebung eine konsistente Programmier-Erfahrung bieten, hieß es in einer Mitteilung. Docker Enterprise sei derzeit die einzige Plattform, mit der Entwickler nahtlos lauffähige Anwendungen für Public- und Hybrid-Cloud-Umgebungen sowie für Edge Devices umsetzen könnten.

"Die Mitarbeiter von Docker Enterprise gehören zu den besten Cloud-Native-Experten der Welt", freute sich Mirantis-CEO Adrian Ionel. Rund 300 Docker-Mitarbeiter werden zu Mirantis wechseln, außerdem alle Unternehmenskunden und Partner. Docker hat angekündigt, seinen Chief Product Officer Scott Johnston zum neuen CEO zu machen. Rob Bearden, der erst im Mai von Hortonworks gekommen war um diese Position zu besetzen, wird das Unternehmen wieder verlassen.

PayPal nascht am Honig

Noch ganz frisch ist PayPals Ankündigung, die erst 2012 gegründete Honey Science Corp. für stolze vier Milliarden Dollar übernehmen zu wollen. Honey bietet ein Add-in für die wichtigsten Browser an, mit dem inzwischen rund 17 Millionen Konsumenten im Monat Schnäppchen bei bestimmten Einzelhändlern - derzeit sind es zirka 30.000 - machen können. Als Zahlungsdienstleister gewinnt PayPal damit jede Menge Kundendaten und einen zusätzlichen Service, der Handel und Konsumenten an die Plattform binden dürfte.

"Honey ist eine der innovativsten Akquisitionen in der Geschichte von PayPal", sagte Dan Schulman, Präsident und CEO von PayPal. "Die Kombination der komplementären Verbraucherprodukte von Honey mit unserer Plattform wird unsere Fähigkeit, das Customer Engagement zu verbessern und eine bedeutendere Rolle im täglichen Leben unserer Kunden zu spielen, erheblich verbessern". Die Honey-Mitgründer George Ruan und Ryan Hudson werden ebenso wie 350 weitere Mitarbeiter im Rahmen des Mergers zu PayPal stoßen.

Salesforce - was nichts kostet, ist nichts wert

Besonders tief griff Salesforce in die Tasche und machte im Rahmen eines Aktientauschs stolze 15,7 Milliarden Dollar für den Analytics-Konzern Tableau locker. Das Unternehmen ist auf Datenvisualisierung und "Self-Service-Analytics" spezialisiert. Es hat seit seiner Gründung im Jahr 2003 enormes Wachstum gezeigt. "Wir bringen die Nummer eins im CRM-Markt mit der Nummer eins im Analytics-Geschäft zusammen", sagte Salesforce-Chef Marc Benioff.

Weitere 1,35 Milliarden Dollar überwies sein Unternehmen für ClickSoftware, einen Anbieter, mit dessen Lösungen Unternehmen ihre mobilen Arbeitskräfte organisieren und gezielt einsetzen können. Die Software soll die Service-Cloud des CRM-Spezialisten aufwerten und Innova­tionen im Kundenservice ermöglichen (Lesen Sie auch, wie Tableau in die Salesforce-Familie passt).

ServiceNow will wissen, was die Kunden tun

ServiceNow übernahm die "In-App Mobile Analytics Platform" von Appsee. Der Deal umfasst das geistige Eigentum von Appsee und die Mitarbeiter, nicht aber die Kunden des israelischen Startups. Der Preis wurde nicht genannt. Mit der Technologie von Appsee können Entwickler das Anwendungsverhalten von Softwarenutzern tracken und sehen, was bei der Bedienung richtig oder falsch läuft. Diese Funktion will ServiceNow in seine Now-Plattform einbauen, so dass deren Nutzer beobachten können, wir ihre Anwendungen und Portale bei Endbenutzern ankommen und wo Verbesserungsbedarf besteht.

Auf seiner Kundenkonferenz Knowledge 2019 in Las Vegas hatte das Unternehmen mit "Now Mobile" Werkzeuge angekündigt, die Mitarbeitern von Unternehmen diverse Services - zum Beispiel die Bestellung eines Laptops oder das Onboarding neuer Mitarbeiter - auf mobilen Endgeräten ermöglichen sollen. Appsee liefert die Technologie, mit der solche Abläufe für mobile Endgeräte optimiert werden können.

Splunk: Anwendungs-Lifecycle im Blick

Einen Milliardendeal brachte auch Splunk unter Dach und Fach: Der Spezialist für die Auswertung von Logdaten und das Monitoring von IT-Umgebungen hat für 1,05 Milliarden Dollar SignalFx erworben, einen Spezialisten für das Monitoring von Cloud- und Container-basierten Anwendungsinfrastrukturen. Mit dem "Kubernetes Navigator" bietet SignalFX beispielsweise eine Realtime-Überwachung von Kubernetes-Umgebungen, die DevOps-Teams helfen soll, Fehler schnell zu entdecken und zu beseitigen.

"Daten befeuern das Business", sagte Splunk-Chef Doug Merritt. Mit der Akquisition von SignalFx bringe sich Splunk in eine bessere Situation, wenn es darum gehe, den gesamten Anwendungs-Lifecycle im Unternehmen mit einer einzigen Plattform zu überwachen.

VMware heiratet die Schwester

Zu größeren Akquisitionen holte auch VMware aus: 2,7 Milliarden Dollar zahlte das Unternehmen in einem kompliziert abgewickelten Deal für Pivotal, das wie VMware zur Dell-Familie gehört. Ziel sei es, Entwicklern auf der Basis der Container-Plattform Kubernetes innovative Tools anzubieten.

Weitere 2,1 Milliarden flossen in den Kauf von Carbon Black, mit dem VMware sein IT-Sicherheits­-Portfolio weiter aufwerten will. Mit AppDefense, NSX, Secure State und Workspace ONE ist das Angebot schon jetzt beträchtlich. Laut CEO Pat Gelsinger baut VMware an einer "Enterprise-Plattform für die Administration und den Schutz von Workloads, Anwendungen und Netzwerken".

Twilio kommuniziert auf allen Kanälen

Zu den Highlights des Jahres gehörte in der Softwarebranche zweifellos auch Twilios Kauf von Sendgrid für stolze drei Milliarden Dollar. Twilio bietet eine Kommunikationsplattform, mit der Unternehmen Telefonanrufe und den Versand von SMS komplett über die Cloud abwickeln und diese Services via APIs in Apps und Webseiten einbinden können. Mit der Akquisition von Sendgrid ergänzte das Unternehmen sein Portfolio um Know-how und Tools im Bereich APIs für die Einbindung von E-Mails.

UiPath will erste Adresse im Prozessmanagement sein

Der Spezialist für Robotic Process Automation (RPA) - UiPath - hat 2019 gleich zweimal zugeschlagen: Mit ProcessGold kaufte das Unternehmen einen niederländischen Process-Mining-Spezialisten, mit StepShot einen Anbieter von Prozessdokumentations-Software. Auf Basis dieser Produkte entstand die neue Produktfamilie "UiPath Explorer", mit der Unternehmen ihre Prozesse identifizieren, analysieren, dokumentieren und priorisieren können.

Man wolle die Lücke zwischen Prozessverständnis und dem Einsatz von Software-Bots schließen, teilte das Unternehmen mit. Ziel sei es, weltweit führender Anbieter im Bereich Geschäftsprozess-Automatisierung zu werden.

Workday füllt den Einkaufskorb

Deutlich günstiger kam dem Business-Software-Anbieter Workday die 540 Millionen Dollar teure Übernahme von Scout RFP, Anbieter eines Cloud-basierten Systems für den Unternehmenseinkauf. Ziel ist es, die hauseigenen Einkaufslösungen "Workday Procurement" und "Workday Inventory" zu vervollständigen. Offensichtlich bestanden noch funktionale Lücken im Bereich des Beschaffungswesens.

Scout RFP ist seit einiger Zeit Partner von Workday, über sein Venture-Programm hatte sich Workday außerdem schon 2018 beteiligt. Scout RFP zählt derzeit 240 Kunden weltweit, rund 300.000 Endanwender arbeiten mit der Software. Die 160 Mitarbeiter von Scout werden Ende Januar 2020 zu Workday wechseln, sofern der Deal planmäßig abgeschlossen werden kann.