Der Untersuchung zufolge ist SaaS die wichtigste Form des Outsourcings im Geschäft mit Standard-Software. 49 Prozent der Hersteller planen, für ihre Lösungen Software as a Service einzuführen. Ein Viertel der Befragten hat hierzu keine Angaben gemacht, was Lünendonk dahingehend interpretiert, dass die Entscheidung bei diesen Firmen noch aussteht. Die übrigen 26 Prozent der Umfrageteilnehmer gaben an, SaaS nicht einführen zu wollen.
Als bedeutendsten Anwendungsbereich sehen die Software-Firmen das Customer Relationship Management (CRM). Sieben von zehn Befragten wollen in diesem Bereich Potenzial für die Einführung von SaaS ausgemacht haben. Auch für das Enterprise Resource Planning (ERP) spielt diese Angebotsvariante eine wichtige Rolle. 51 Prozent der Hersteller sehen ERP als Anwendungsbereich.
Als weniger wichtig fallen demgegenüber das Supply Chain Management (24 Prozent), Business Process Management und Enterprise Content Management (jeweils 22 Prozent) zurück. Business Intelligence (BI) gaben 19 Prozent an, Enterprise Application Integration (EAI) elf Prozent. Am seltensten wurden Datenbanken und Technische Lösungen mit jeweils acht Prozent genannt. Die Befragten mussten aus einer Auswahl von neun möglichen Anwendungsbereichen die ihrer Ansicht nach drei wichtigsten ankreuzen.
Als potenzielle Nutzer sehen die Software-Hersteller allen voran mittelständische Unternehmen an. Die Hälfte der Studienteilnehmer gab dies an. Firmen aus dem Dienstleistungssektor hat jeder Dritte als wichtige Zielgruppe identifiziert. Architekten und die Bauwirtschaft, Finanzdienstleister sowie der Handel wurden von jeweils 13 Prozent der Befragten genannt. Ebenso die Fertigungsindustrie, Chemie-, Pharma- und Kunststoffhersteller. Jeder Zehnte sieht die Anwendungsbereiche für SaaS in der Automobilindustrie. Sieben Prozent der Befragten gaben die Industrie allgemein an. Jeder Studienteilnehmer konnte bei dieser offenen Frage drei Zielgruppen nennen.
Wachstum auf dem Software-Markt
Insgesamt sieht Lünendonk im Geschäft mit Standard-Software einen Wachstums-Trend. Die positive Entwicklung von 2005 hat sich laut der Untersuchung im Jahr 2006 fortgesetzt. Die Nachfrage nach Standard-Anwendungs-Software hat sich demnach im vergangenen Jahr um 6,4 Prozent erhöht. Die Umsätze, die mit System-Software, Tools, Middleware und Datenbank-Software erzielt werden, sind um 4,8 Prozent gestiegen. Lünendonk verweist zudem auf Zahlen des Branchen-Verbandes Bitkom, wonach der Umsatz mit Standard-Software-Produkten 2006 gegenüber dem Vorjahr um 5,6 Prozent auf nunmehr 17 Milliarden Euro gestiegen ist.
Lünendonk hat die Untersuchung "Führende Standard-Software-Unternehmen in Deutschland" im Frühjahr 2007 erstellt. 52 Software-Firmen, darunter die 25 umsatzstärksten in der Bundesrepublik, wurden dafür schriftlich befragt. Neben der Fragebogen-Recherche sind auch Analysen der Unternehmen und mehrere Gespräche mit Experten und Analysten in die Auswertung eingeflossen. Die in die Studie aufgenommenen Firmen erwirtschaften jeweils mehr als 60 Prozent ihres Umsatzes mit Herstellung, Vertrieb und Wartung von Standard-Software.