Laut dieser Studie, die die Top-500-Unternehmen in Deutschland im Fokus hat, dauert allein die Auswahl einer geeigneten Softwarelösung in den meisten Fällen über zwei Monate, in vielen Fällen sogar über ein halbes Jahr. Die eigentlich geplante Projektdauer wird oft überschritten und wichtige Ressourcen werden unnötig strapaziert, wodurch Mehrkosten in unbestimmter Höhe entstehen. Wer ein Softwareprojekt sauber abwickeln möchte, muss bei der Auswahl des Systems sorgfältig vorgehen. Hier wird bereits zu Projektbeginn bestimmt, welche Kosten und Probleme später auf das Unternehmen zukommen. Häufig nimmt daher der Auswahlprozess einen hohen Anteil der gesamten Implementierungsdauer ein.
Unternehmen schwanken dabei zwischen dem Wunsch nach einer umfassenden, doch meist sehr aufwendigen Analyse und dem hohen Aufwand, den diese mit sich bringt. Die Unsicherheit wird dadurch verstärkt, dass die durchgeführten Analysen nach einem halben Jahr oft nicht mehr aktuell sind: Software oder Prozesse im eigenen Unternehmen haben sich bis dahin bereits verändert. Hinzu kommt, dass herkömmliche Marktstudien nicht auf die speziellen Bedürfnisse eines Unternehmens abgestimmt sind.
Zu viele Anbieter
Der Grund für diese Misere liegt in der Komplexität der Auswahl. So sind die auszuwählenden Systeme so umfassend, dass unzählig viele Kriterien analysiert und verglichen werden müssen. Die unüberschaubare Vielzahl an Softwareanbietern erschwert den Vergleich zusätzlich. Diese werben mit unterschiedlichen, aber für das jeweilige Unternehmen oft unnötigen Funktionen. Die Tatsache, dass es für jedes komplexe System, wie beispielsweise eine CRM-Lösung über 100 Anbieter auf dem Markt gibt, macht den Softwaremarkt völlig unüberschaubar.
Die vermeintliche Sicherheit durch den Einsatz von Beratungshäusern, wird durch strategische Allianzen mit großen Softwarefirmen in Frage gestellt. Dass die meisten Berater Provisionen von Softwareanbietern kassieren, die oftmals sogar in ihrer Höhe vom Preis der vermittelten Software abhängen, ist kein Geheimnis.
So ist die Strategie für die Zukunft klar. Die Auswahlzeiten müssen deutlich verkürzt werden. Trotzdem dürfen CIOs bei der Fülle des Marktangebotes auf eine umfassende Analyse nicht verzichten. Durch die zunehmende Konzentration auf Kernkompetenzen verfügen die Unternehmen nicht mehr über die notwendigen Kapazitäten, um die Qualität der Softwareauswahl in der heutigen Marktlage zu sichern. Sie sind auf eine wirklich neutrale Auswahlberatung angewiesen.
Fazit
Nur der akkurate Vergleich vieler Lösungen fördert also das richtige System zu Tage. Genau dies kann über Ausschreibungsplattformen realisiert werden. Anhand elektronischer Lastenhefte bzw. präzise erstellter Checklisten können individuelle Anforderungsprofile generiert werden. In einem geeigneten System sind die unterschiedlichen Softwareprofile hinterlegt oder werden tagesaktuell von den Lieferanten abgefragt. Die verschiedenen Analyse- und Auswertungsfunktionen der Plattformen sind daraufhin in der Lage, fundamental zur Entscheidungsfindung beizutragen.
An der Studie haben 58 deutsche Groß-Unternehmen teilgenommen. Die Mehrheit der befragten Firmen beschäftigt mehr als 1000 Mitarbeiter.
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