In den ersten vier Monaten wuchs der Spam-Anteil am gesamten E-Mail-Verkehr auf zwei Drittel. Im Mai waren es schon mehr als drei Viertel. Dagegen machte der Datenmüll in der ersten Jahreshälfte 2002 nur 1,5 Prozent aus. Im Folgejahr stieg er dann bereits auf fast 40 Prozent an.
Ein Grund für den starken Anstieg könnte der vermehrte Einsatz von Spam-Filtern sein. Deren "Abfangleistung" versuchen die Spammer dadurch wettzumachen, dass sie das versendete Spam-Volumen erhöhen.
Der Bericht verzeichnet auch einen alarmierenden Anstieg an virusverseuchten Spam-Mails. In den Monaten April, Mai und Juni wurden in mehr als neun Prozent aller E-Mails Viren entdeckt. Den Durchschnittswert für das erste Halbjahr beziffert Message-Labs auf über acht Prozent. Während der ersten Jahreshälften 2002 und 2003 spürte das Unternehmen erst in 0,3 beziehungsweise 0,5 Prozent der elektronischen Post Viren auf. Fast alle dieser Viren hatten das Potenzial, Spam zu verbreiten.
Der Grund dafür scheint in einer Art Allianz zwischen Spammern und Virus-Bastlern zu bestehen. Wer Viren schreibt und in Umlauf bringt, habe eigentlich so gut wie keinen materiellen Gewinn davon, so die Studie. Werden jedoch die Fähigkeiten eines Virus mit dem potenziellen Profit durch Spam-Mails verknüpft, ergeben sich lukrative Möglichkeiten. Beispiele für diesen Trend sind die Viren Fizzer, Bugbear, und die Würmer Sobig und MyDoom.
Cybergauner versuchen, Viren in PCs mit Breitbandanschlüssen einzuschleusen und die Computer so zu "besetzen". Ein Netzwerk von Tausenden solcher so genannter "Zombies" lässt sich dann für 50 bis 100 Dollar für einige Stunden an Spammer vermieten. Genug Zeit, um Millionen von Spams um die ganze Welt zu schicken, während die ahnungslosen PC-Besitzer gerade nicht am Platz sind.
Der E-Mail-Sicherheits-Bericht Message-Labs basiert auf Stichproben von etwa fünf Milliarden E-Mails in den Monaten Januar bis Juni.
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