Anfang 2008 wurde das Storm Botnet ein Jahr alt und seine Hintermänner feierten dieses Jubiläum laut Messagelabs mit einer Welle Spam-Kampagnen, die die Reklametrommel für gefälschte Markenuhren oder für Sex-Produkte rührten. Mittlerweile ist aber festzustellen, dass über das Netz auch zunehmend Phishing-Attacken lanciert und immer mehr E-Mails mit Links zu Viren und Trojanern verbreitet werden.
Außerdem ergaben die Untersuchungen bei vielen Unternehmen einen veränderten Umgang mit Social-Networking-Portalen. So blockieren mittlerweile elf Prozent der Firmen die Internet-Plattform Facebook, während drei Prozent entsprechende Sicherheitsrichtlinien für einen kontrollierten Zugriff ihrer Mitarbeiter auf diese Plattformen erlassen haben.
Die aktuelle Analyse kommt zu dem Ergebnis, dass es sich im März dieses Jahres bei über neun Prozent aller via Internet verbreiteten Schadprogramme um neuartige Malware handelte. Pro Tag spürte Messagelabs im Durchschnitt fast 600 neue Websites auf, die Viren und Trojaner sowie anderen unerwünschten Schadcode etwa in Form von Spy- und Adware enthielten.
Der Anteil von Spam-Nachrichten am weltweiten E-Mail-Verkehr aus neuen oder unbekannten Quellen belief sich auf über 70 Prozent. Bei Phishing-Angriffen ist er zurückgegangen. Hinter einer von 228 E-Mails verbarg sich der Versuch, persönliche Authentisierungsdaten auszuspionieren. Gemessen an allen per E-Mail verbreiteten Gefahren wie Viren und Trojanern nahm die Häufigkeit solcher Angriffe im März um 13,5 Prozentpunkte auf 74 Prozent ab.
Spam-Aufkommen in den Branchen
Zahlreiche Branchen hatten im März schwankende Spam-Quoten zu verzeichnen. Am stärksten betroffen waren das verarbeitende Gewerbe und der Bildungssektor, in denen sich der Anteil unerwünschter Werbenachrichten auf 82 beziehungsweise 80 Prozent belief. Den deutlichsten Anstieg der Spam-Belastung hatten IT-Dienstleister zu verkraften, bei denen die Quote um fünf Punkte auf knapp 80 Prozent zulegte.
Der Handel verzeichnete eine Spam-Quote von 78 Prozent, bei Behörden belief sich dieser Wert auf 70 Prozent. Bei Unternehmen der Chemie- und Pharmaindustrie entfielen 69 aller eingehenden Mails auf Spam, bei Finanzdienstleistern waren es 68 Prozent.
Die meisten Länder erlebten im März eine rückläufige Viren-Aktivität. Für Deutschland wurde eine Quote von eins zu 255 ermittelt. In den USA betrug der Anteil virenbelasteter Mails im Vergleich eins zu 245 und in Kanada eins zu 180.
Messagelabs hat seine Erkenntnisse im "Intelligence Report" für das erste Quartal 2008 veröffentlicht.