Wer nicht erklären könne, wofür er spart, werde am Ende vom Konkursverwalter ersetzt, der immer der Beste im Drosseln von Ausgaben ist. Sparen kann also keine Strategie sein.
Outsourcing ist ebenfalls keine Strategie. Als Allheilmittel eingesetzt, belegt das Auslagern von IT-Aufgaben lediglich, dass der Outsourcer ein wesentliches Instrument zur Steuerung seines Unternehmens nicht richtig nutzt. Analog zum Sparen um des Sparens Willen führt auch pauschales Outsourcing letztlich zur Selbstauflösung. Glücklicherweise hat sich diese Erkenntnis bei fast allen DAX-30-Unternehmen durchgesetzt. CIOs wie Gerben Otter von Adidas-Salomon (siehe Seite 16) oder Jürgen Maidl von BMW (Seite 23) propagieren deshalb das "Selektive Outsourcing" oder "Outtasking". Sie machen damit deutlich, dass sie sich die wirklich strategische Option nicht nehmen lassen, das Steuer gegebenenfalls auch in Richtung Insourcing zu drehen.
Strategie leitet sich aus Visionen ab, und die sollten CEOs und CIOs unabhängig davon haben, ob Dienstleister ihnen diese günstig umsetzen können oder ob die Visionen schwer finanzierbar sind. Beispiele in diesem Sonderheft zeigen, dass auch die IT-Verantwortlichen ehrgeizige Ziele formulieren, deren Konzerne für 2003 ein Geschäftsergebnis mit negativem Vorzeichen ausweisen (Bayer, Commerzbank, Lufthansa). Strategie darf nicht von konjunkturellen Schwankungen abhängen, sonst verdient sie den Namen nicht.
IT-Strategie legt fest, welche Mitarbeiter unter welcher Architektur welche Anwendungen betreiben. Diese drei Komponenten ändert niemand leichtfüßig. Sie halten also ein Heft in der Hand, das Sie sich ruhig ins Regal stellen sollten. Als Benchmark kann es Ihnen noch ein Weilchen dienen.
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Ihre CIO-Redaktion