Der USB-Anschluss ist vom handelsüblichen Computer gar nicht wegzudenken. Über ihn schließen Sie beispielsweise Smartphone, Kamera, externe Festplatte, Drucker und viele weitere Geräte an den Rechner an. Und natürlich auch den altbewährten USB-Stick, auf dem Sie alle Daten mit sich tragen können. Der USB-Anschluss am Android-Tablet und -Smartphone soll Ähnliches ermöglichen, ist jedoch noch nicht ganz so leistungsfähig.
Ein PC bietet die gewohnte USB-Buchse für den USB-Stecker Typ A. Bei fast allen Tablets und Mobiltelefonen dagegen findet sich lediglich eine viel kleinere Buchse, die für einen Micro-B-Stecker. Wer also etwa eine nicht Bluetooth-fähige USB-Tastatur an seinem Android-Tablet anstecken möchte, der benötigt einen entsprechenden Adapter. Diesen gibt es bei Elektronikdiscountern oder im Internet-Versandhandel unter Bezeichnungen wie "USB Host Modus Kabel" beziehungsweise "OTG-USB-Adapter". Die Preise liegen bei rund fünf Euro.
Einige Adapter verfügen übrigens nicht nur über den gewohnten USB-Anschluss, sondern besitzen auch eine SD-Kartenleser.
USB am Mobilgerät: Was möglich ist und wo es noch immer hakt
Zu den USB-Geräten, die Sie an die meisten Android-Tablets und -Smartphones anschließen können, zählen Tastaturen, USB-Sticks, Digitalkameras, externe Festplatten und SD-Karten über einen USB-Kartenleseadapter.
Das Ende von mobil: Allerdings klappt die Erkennung einiger Geräte nicht immer zuverlässig. Während USB-Sticks kaum Schwierigkeiten machen, streiken externe USB-Festplatten am Mobilgerät oft. Die Platten ziehen nämlich mehr Strom, als der Micro-USB-Anschluss am Tablet beziehungsweise Smartphone liefert. Abhilfe schafft hier zwar ein dazwischen geschalteter aktiver USB-Hub mit eigener Stromversorgung. Das bedeutet dann jedoch auch das Ende der Mobilität. Schließlich gibt es unterwegs nur selten Steckdosen für den Stromanschluss.
USB on the go (OTG): Doch der Stromhunger ist nur eine von zwei Einschränkungen bei USB für Tablets und Smartphones. Die Zweite: Die Geräte bieten keinen vollwertigen Host-Modus, wie es ein Windows-PC tut. Denn tatsächlich lassen sich die Android-Mobilgeräte über den Micro-USB-Anschluss ja auch selbst an einen PC anschließen. Dann agieren sie als Clients und bieten dem PC-Nutzer den entsprechenden Zugriff auf das Tablet und Smartphone.
Nur aufgrund der Technik USB on the go besitzen die Android-Geräte zudem eine Art Host-Modus. Neben der geringen Stromlieferung fehlt es bei USB OTG auch an einer umfangreichen Treiberunterstützung. Weshalb eben viele Geräte wie Drucker am USB-Port in der Regel nicht erkannt werden. Übrigens: Fast alle aktuellen Android-Tablets und - Smartphones verfügen über USB OTG.
Gekennzeichnet werden USB-OTG-Produkte übrigens durch das USB-Logo mit zusätzlichem grünem Pfeil auf der Unterseite und weißem "On-The-Go"-Schriftzug.
Speichererweiterung mit einem universellen OTG-USB-Stick
Immer mehr Hersteller von Android-Smartphones und Tablets verzichten auf einen Slot für Micro-SD-Karten, was die nachträgliche Speichererweiterung deutlich erschwert. Gleichzeitig produzieren aktuelle Geräte jedoch Fotos und Videos mit immer höherer Auflösung. Mit OTG-kompatiblen USB-Sticks sollen große Datenmengen schnell übertragen und somit wieder Platz auf dem mobilen Gerät geschaffen werden. Entsprechende Sticks von Sandisk, Kingston, Sony, Sharkoon und Verbatim sind sowohl mit einem herkömmlichen USB- als auch mit einem Micro-USB-Stecker ausgestattet.
Der Stick verhält sich am Computer wie ein gewöhnliches Flash-Laufwerk und kann etwa im Windows-Explorer wie gewohnt mit Daten befüllt werden. Ist der Stick am Android-Smartphone und -Tablet eingesteckt, haben Sie via Dateimanager Zugriff auf die Inhalte und können beispielsweise Videos und Musikdateien in einem Player öffnen.
Den Zusatzspeicher am Tablet und Smartphone verwenden: Die Inbetriebnahme eines OTG-USB-Sticks an einem kompatiblen Smartphone ist schnell erledigt. Stecken Sie den Stick am Micro-USB-Port des Mobilgeräts ein. In der Benachrichtigungsleiste am Smartphone, in unserem Beispiel ein Galaxy Note 3, erscheint eine Meldung, dass ein USB-Massenspeicher verbunden ist. Automatisch sollte sich der Android-eigene Dateimanager öffnen und die Inhalte des USB-Sticks anzeigen.
Sie können nun etwa MP3-Dateien und Filme zur Wiedergabe in einem Player öffnen, PDFs in einem Viewer laden und Fotos ansehen. Tippen Sie etwas länger auf einen Listeneintrag, um ihn zu markieren.
Über den Menü-Button rufen Sie dann Dateioperationen auf - Sie können ausgewählte Dateien verschieben, kopieren, umbenennen, löschen und als Zip-Archiv packen. Der Datenaustausch funktioniert übrigens in beide Richtungen - der Stick kann gleichermaßen Quelle und Ziel sein.
USB-Stick per WLAN mit einem Mobilgerät verbinden
Eine anderen - nämlich drahtlosen - Weg nehmen die Daten mit dem Sandisk Connect Wireless Flash Drive vom USB-Stick zum Tablet und Smartphone. Der Stick stellt je nach Modell bis zu 64 GB Extra-Speicherplatz zur Verfügung. Die kleinste Ausführung mit 16 GB Speicher kostet rund 50 Euro. 32 GB Speicher rund 15 Euro mehr. Für den Stick mit 64 GB Speicher werden etwa bei Amazon rund 100 Euro fällig.
So funktioniert's: Das Sandisk Connect Wireless Flash-Laufwerk erstellt ein eigenes persönliches Funknetzwerk, das PCs, Notebooks, Tablets und Smartphones in ihren WLAN-Einstellungen sehen und sich mit ihm verbinden können. Die Reichweite gibt der Hersteller optimistisch mit 50 Metern an. Im Alltag sollten tatsächlich nur wenige Meter Distanz zwischen Sender und Empfänger liegen. Eine Internetverbindung ist nicht erforderlich. Die entsprechenden Client-Apps für iOS- und Android-Geräte sind kostenlos in den jeweiligen App-Stores zum Download verfügbar.
Egal ob Smartphone, Tablet oder Computer - die Nutzer können auf mehreren Geräten Inhalte teilen und streamen. Mehrere Anwender greifen dabei von verschiedenen Geräten aus gleichzeitig auf Fotos, Filme, Musik und Dokumente auf dem Sandisk Connect Wireless Flash-Laufwerk zu. Mit einer Akku-Ladung sind laut Hersteller Sandisk bis zu vier Stunden ununterbrochenes Streaming möglich.
Micro-USB-Adapter für USB-Geräte und Speicherkarten
Ein rund 8 bis 15 Euro teurer Universaladapter für den Micro-USB-Port ist immer genau dann gefragt, wenn Sie zum Beispiel die Speicherkarte der Digitalkamera am Tablet auslesen und die Fotos dort sichern möchten. Ein solches OTG Connection Kit fungiert beispielsweise als aktiver 5-in-1-USB-Hub und gleichzeitig als Lesegerät für Speicherkarten der Typen TF, SD, SDHC, SDCX, MMC, MS, M2 und MS Duo.
Dank der eigenen Stromversorgung lassen sich auch stromhungrige Verbraucher wie externe Festplatten an das Connection Kit anschließen. Der so bereitgestellte Speicher wird am Tablet und Smartphone automatisch erkannt.
USB-Speicher an iPhone und iPad
Zum lokalen Austausch von Dateien zwischen iOS-Geräten wie iPad und Phone auf der einen und Windows-PCs auf der anderen Seite gibt es praktische Lösungen.
Sandisk Ixpand : Der Speicher-Stick mit Lightning-Anschluss von Sandisk nimmt über eine zugehörige iOS-App Fotos, Videos und andere Dateien entgegen. Bilder lassen sich wahlweise auch automatisch auf den Stick übertragen, sobald dieser an iPhone oder iPad angesteckt wird. Zudem soll die App auf Ixpand gespeicherte Filme direkt abspielen. Die 16-GB-Ausführung kostet rund 60 Euro, der Stick mit 64 GB Speicherplatz 120 Euro.
Photofast i-Flashdrive : Wird der Stick von Photofast am USB-Port des PC angesteckt, so lässt er sich dort wie ein herkömmlicher Wechseldatenträger mit Dateien befüllen. Per Lightning-Stecker mit dem iOS-Gerät verbunden, kann auf die hinterlegten Daten per kostenloser App zugegriffen werden. Darüber hinaus lassen sich aus anderen Apps heraus Inhalte an den Stick senden.
Wer noch ältere Geräte wie das iPad 2 oder iPhone 4(S) nutzt, kann auch weiterhin die Vorgängermodelle der i-Flashdrives mit 30-Pin-Anschluss ordern. Die Preise (ab 65 Euro für 8 GB Speicher) unterscheiden sich nicht von denen der neuen Lightning-Modelle. (PC-Welt)