Auf dem Weg zur Multimedia-Behörde

Sprache und Daten mit VoIP vereint

12.01.2009 von Manfred Bremmer
Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) ist auf eine neue Netzinfrastruktur und VoIP umgestiegen. Damit hat die Institution ihre Kosten reduziert, Verwaltung und Wartung vereinfacht sowie die Netzleistung verbessert.
Informationen rund ums Thema Gesundheit: Portal der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA).

Gesundheitliche Aufklärung ist auch eine Sache des Staates. In Deutschland wird diese Aufgabe unter anderem von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) wahrgenommen. Bekannt sind unter anderem ihre Aids-Kampagnen aber auch die Bemühungen um mehr Vorsorge in der Gesundheit.

Als sich Projektleiter Stefan Pittner im Februar 2006 an die Arbeit machte, herrschten bei der Kölner Behörde klare, wenn auch IT-technisch leicht angestaubte Verhältnisse: Für die Telefonie war eine alte analoge TK-Anlage zuständig, Daten transportierte ein separates Netz transportiert - und dies über wenig zeitgemäße Cat-3-Kabel.

Ein Jahr später rückte die BZgA ihrem Anspruch, eine moderne Multimedia-Behörde zu sein, schon deutlich näher. Im Rahmen einer Migration fand die Neuverkabelung auf die in puncto Bandbreite deutlich leistungsfähigeren Cat-7-Kabel statt. Die Trennung zwischen Sprache und Daten war aufgehoben.

Mit der Umstellung wollten Projektleiter Pittner und sein Team nicht nur kostengünstige VoIP-Telefonie möglich machen. Wichtiger noch war, Verwaltung und Wartung zu vereinfachen und das bei gleichzeitig besserer Netz-Performance.

In dem neuen System ersetzen mit einem Rahmenvertrag erworbene Cisco-Geräte den vorhandenen Wildwuchs aus Switches und Routern verschiedener Hersteller. Die so erreichte Monokultur ist für den Projektleiter ein wichtiger Aspekt - nicht zuletzt bei der Lösung von Problemen: Da es nur noch einen Ansprechpartner und ein System gebe, komme es nicht mehr vor, dass sich Anbieter bei Schwierigkeiten gegenseitig die Schuld zuweisen, erklärt Pittner.

Unified Communications soll später folgen

Als Erweiterung denkt er nun über die Einführung von Unified Communications nach - allerdings erst im zweiten oder dritten Schritt. Zum einen sei eine solche Aufgabe mit nur drei Mitarbeitern in der IT nicht leicht zu realisieren. Zum anderen freuen sich die rund 160 Nutzer schon über die jetzt vorhandenen Funktionen. Die abgelöste Siemens-Anlage habe beispielsweise keine Rückrufliste, kein Telefonbuchfunktion, geschweige denn die Möglichkeit einer simpel zu bedienenden Telefonkonferenz.

Ein erster Schritt ist für Pittner, das neue System an die Datenschutz- und Sicherheitsrichtlinien des BSI (Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik) anzupassen, um den aktuellen Sicherheitsbedürfnissen genüge zu tun. Eine etwaige Zertifizierung durch das BSI schließt er nicht aus. Mit der alten Technik sei dies kaum möglich gewesen.

Pittner hat sein Projekt auf unserer Projektdatenbank 10Projects vorgestellt. Er verspricht sich davon vor allem einen besseren Erfahrungsaustausch mit anderen IT-Verantwortlichen. "Das Projekt-Management lebt vom Blick über die eigenen Unternehmensgrenzen hinweg, nur so kann man eine gewisse 'Betriebsblindheit' vermeiden und aus den Erfahrungen anderer lernen."

Den Kontakt zum Projektleiter Stefan Pittner finden Sie unter www.10projects.de.

BZgA | Netzinfrastruktur, VoIP

Branche

Öffentliche Hand

Zeitrahmen

Seit 2006

Produkte

u.a. Novell, Cisco, Lotus Notes

Umfang

160 Nutzer

Internet

www.bzga.de

Ansprechpartner

Stefan Pittner