Markus Schmitz, Generalbevollmächtigter der Bundesagentur für Arbeit (BA), freut sich auf den neuen Kollegen: "Wir sind hier permanent im Formel-1-Modus unterwegs", sagt er und verweist auf die Ausnahmesituation in Zeiten der Corona-Krise, die auch die Bundesbehörde vor große Herausforderungen stelle. Mit Stefan Latuski, dem CIO von Siemens Mobility, werde ihm ab Sommer ein ausgewiesener IT-Management-Profi an der Spitze des BA-Systemhauses zur Seite stehen.
Latuski startete seine Karriere in der IT-Abteilung der Flender AG, die 2007 von Siemens übernommen worden war. Im Münchner Großkonzern stieg er schnell auf und leitete schon bald eine Reihe von IT-Projekten im In- und Ausland, ehe ihn sein Weg 2015 zur Mobility-Division, der einstigen Siemens Verkehrstechnik, führte. Dort wurde Latuski zunächst Global Head of IT für die Business Unit Rolling Stock, eine von fünf Geschäftseinheiten von Siemens Mobility. Seit Anfang 2018 ist er CIO der gesamten Mobility-Sparte, die mittlerweile als eigenständiges Unternehmen (Siemens Mobility GmbH) geführt wird.
1.600 Mitarbeiter, 700 Millionen Euro Budget
Bei der Bundesagentur in Nürnberg wird Latuski das Systemhaus leiten, den internen Dienstleiter, der mit 1.600 Mitarbeitern und einem jährlichen Budget von 700 Millionen Euro ein großes Rad zu drehen hat. Laut Schmitz investiert das Systemhaus derzeit die Hälfte seiner Mittel in den IT-Betrieb sowie jeweils 25 Prozent in die Weiterentwicklung vorhandener Anwendungen und in digitale Innovationen. Zusammen mit Hans-Jürgen Klement, dem Bereichsleiter Steuerung IT und zentrale Dienste in der Zentrale der Bundesagentur, wollen Schmitz und Latuski die Digitalisierung der Behörde vorantreiben.
Unter den deutschen CIOs genießen Schmitz und Latuski einen guten Ruf: Schmitz wurde 2018 CIO des Jahres im Bereich Public Sector, Latuski gelang im vergangenen Jahr der Sprung unter die besten zehn CIOs in der Kategorie Großunternehmen. Dabei hatte der Siemens-Manager durchaus große Herausforderungen zu stemmen: Die Mobility-Sparte wurde 2018 aus dem Siemens-Konzern herausgelöst, um mit dem französischen Bahnzulieferer Alstom zu fusionieren. Doch die EU-Kommission unterband den Zusammenschluss 2019.
Plattformstrategie entworfen
In Vorbereitung auf den Carve-out hatte die IT von Siemens Mobility dennoch eine starke Transformation durchlaufen und sich unabhängig vom Mutterkonzern neu aufgestellt. Dazu entwarfen Latuski und sein Team eine IT-Plattformstrategie und setzte diese in weiten Teilen um. Die IT-Organisation wandelte sich von einem klassischen, vom Anforderungsmanagement getriebenen internen Dienstleister zu einer produktorientierten IT.