Netzwerk-Skills wichtiger

Storage-Administratoren verschwinden

04.05.2010 von Christiane Pütter
Automatisierte Storage-Technologien und der Trend zu konvergenten Netzwerken bedrohen den Job von Storage-Administratoren. Sie werden von Netzwerk-Administratoren verdrängt, glauben Experten.

In fünf Jahren gibt es keine Storage-Administratoren mehr. Auf diese These lässt sich die Entwicklung von Technologien wie Automated Storage Tiering zuspitzen. Automated Storage Tiering bedeutet, dass alle Datenbewegungen innerhalb eines Speichersystems vollständig automatisiert werden. Das System erledigt manuelle Management-Aufgaben selbst.

Unsere US-Schwesterpublikation Computerworld befragte dazu im Januar 138 IT-Profis. 23 Prozent sehen den Job von Storage-Administratoren in Gefahr. Dreizehn Prozent sind in dieser Frage unschlüssig. Immerhin: Noch glaubt etwa eine Zwei-Drittel-Mehrheit (64 Prozent) nicht, dass sich Storage-Administratoren Sorgen machen müssen.

Eines dürfte jedoch feststehen: "Storage steht definitiv an einem Wendepunkt", sagt Andrew Reichman, Storage-Spezialist beim US-Marktforscher Forrester Research. Neben automatisierten Storage-Technologien, die es Anwendungs-Managern ermöglichen, ihre Daten selbst zu speichern, bringt Reichmann auch Ethernet ins Spiel: Storage bewege sich von Fibre Channel zu neuen Ethernet-Standards.

Unternehmen verbinden damit den Wunsch nach konvergenten Netzinfrastrukturen. Das heißt nicht nur, dass der Bedarf an Netzwerk-Administratoren steigt, sondern auch, dass diese die Arbeit von Storage-Administratoren miterledigen. In der Computerworld-Umfrage erklärten denn auch 32 Prozent der Teilnehmer, in fünf Jahren würden Netzwerk-Administratoren Data Storage verantworten. 16 Prozent zeigten sich unsicher und nur rund jeder Zweite (52 Prozent) sieht diese Zuständigkeit auch zukünftig noch bei Storage-Administratoren.

Dave Willmer, Executive Director des IT-Personalberaters Robert Half Technology, setzt den zeitlichen Horizont kürzer. Er erwartet, dass schon innerhalb der kommenden zwei Jahre Skills in der Netzwerk-Administration stärker gefragt sein werden als Skills in der Storage-Administration. "Unternehmen konzentrieren sich auf Vernetzung", sagt Willmer.

Dennoch: "In der IT gehen Jobs nicht verloren, sie verändern sich nur", erklärt der Marktforscher David Foote (Foote Partners LLC). Storage-Administratoren müssten sich sowohl in Sachen Virtualisierung als auch in Storage-Automatisierung weiterentwickeln.

Netzwerk-Spezialisten versus Storage-Administratoren

Dabei glaubt Wayne Adams von der Storage Networking Industry Association nicht, dass konvergente Netzwerke notwendigerweise das Verschmelzen von Storage- und Netzwerk-Administration mit sich bringen. "Der Storage-Administrator stellt sicher, dass Daten verfügbar, akkurat und wiederherstellbar sind. Der Netzwerk-Administrator konzentriert sich auf Konnektivität und Bandbreite", sagt Adams.

Forrester-Analyst Reichman geht davon aus, dass sich die organisatorische Struktur von Storage ändert. Es werde nicht mehr das eine Team an Storage-Administratoren geben, so der Analyst. Sondern jeder größere Anwendungs-Packen wird einen eigenen Storage-Experten haben, der mit Datenbank-Administratoren und Netzwerk-Spezialisten zusammenarbeitet.

Stacy Collett führt diese Thesen unter dem Titel "Are storage administrators getting automated right out of their jobs?" auf computerworld.com aus.