Der Strategiewechsel, den IBM im Rahmen der Partnerworld Messe in Las Vegas bekannt gab, führt zu Änderungen der hauseigenen Software. Die darauf basierende Middleware soll jetzt speziell auf die Bedürfnisse bestimmter Industriezweige zugeschnitten werden. Den Anfang machen Angebote für Banken, Finanzdienstleister, Gesundheitswesen, Pharmaindustrie, Handel and Telekommunikation. Damit wendet sich IBM von der reinen Vermarktung seiner eigenständigen Produkte (WebSphere, DB2, Tivoli, Lotus und Rational) ab. "Die Kunde zwingen uns, uns auf Lösungen zu konzentrieren. Sie wollen nicht Teilstücke zusammenstellen", begründete IBM-Chef Sam Palmisano den Wechsel.
Um dieses Ziel zu erreichen, setzt IBM auf die unabhängigen Software-Anbieter im Partnerprogramm. Sie sollen ihren Kunden das von IBM propagierte "On-Demand-Computing" nahe bringen. Dabei will der Konzern sie mit neuer Management-Technologie unterstützen, mit der die Integration vereinfacht und Geschäftsprozesse effizienter gestaltet werden sollen. Zu diesem Zweck hat IBM das "PartnerWorld Industry Network" gegründet und will in diesem Jahr eine Milliarde Dollar investieren.
Weitere 500 Millionen Dollar will IBM ausgeben, um bei den Partnern Verständnigs für die Bedürfnisse von kleinen und mittleren Unternehmen zu wecken. Auch hier strebt das Unternehmen an, industriespezifische Lösungen bereitzustellen. Deren Preisgestaltung soll sich an der Kundschaft orientieren.
Im Rahmen der Initiative möchte IBM die Entwickler dazu bewegen auf offene, standardkonforme Architekturen umzusteigen. Dabei geht es hauptsächlich um den Einsatz von Linux und Java. Eine spezielle "Migration Station" getaufte Website soll die Entwickler dabei unterstützen, ihre Lösungen für konkurrierende Plattformen - hauptsächlich Microsoft, aber auch Sun und Oracle - an Linux und die J2EE-Architektur anzupassen.
Unter diesem Aspekt muss auch IBMs Vorschlag an Sun gesehen werden, Java in ein Open-Source-Projekt umzuwandeln. Eine Antwort von Sun steht hier allerdings noch aus.
Weitere Meldungen
IT on demand
On demand mit Tücken
Application Development Strategies