Computer Associates hat sich schon vor einiger Zeit umbenannt in CA Technologies. Nach turbulenten Jahren, in denen wegen einer Reihe von Finanzskandalen auch ein paar Top-Manager ins Strudeln beziehungsweise vor Gericht kamen, ist nun Konsolidierung angesagt. Erst Anfang dieses Jahres wurde der neue CEO Bill McCracken ins Amt gehoben.
Die angestrebte Konsolidierung schlägt sich auch in einer weiteren strategischen Wende nieder. CA, einstmals groß geworden mit Monitoring- und Management-Tools im Umfeld von Mainframes und Unix-Servern, hat in diesem Kerngeschäft Rückschläge hinnehmen müssen. Zwar wird hier immer noch ein bedeutender Umsatzanteil erwirtschaftet, doch die goldenen Jahre sind vorbei.
Die einstigen, fast alle Management-Aspekte umfassenden großen Suiten wie CAs UniCenter TNG, HPs OpenView oder gleichartige BMC-Frameworks sind etwas aus der Mode gekommen oder in ihre Teile zerschlagen, umbenannt oder eingestampft worden.
Dafür hat sich ein neuer Markt am Horizont der bisher nicht so wichtigen x86-Welt eröffnet, der vielleicht eines Tages noch größere Margen als ehedem eröffnen könnte: Mit Virtualisierung und Cloud Computing, zwei Technologien, die langsam in die Unternehmen Einzug halten, wird die Verwaltung von Servern, Storage und Netzwerken nicht einfacher, sondern überaus kompliziert.
Was liegt da näher, als sich mit der bisherigen Monitoring- und Management-Erfahrung auf diese neuen Gebiete zu stürzen. Und in der Tat gehören die drei genannten Protagonisten der ehedem monolithischen Verwaltungswerkzeuge - CA, HP und BMC - heute zu jenen Herstellern, die voll auf die neuen Trends setzen. Alle wollen sie den Einsatz von Virtualisierung und Cloud in den Rechenzentren vereinfachen.
CA sieht Probleme bei Virtualisierung und Cloud als Chance
CA Technologies hat jetzt das Automatisierungs-Portfolio neu geordnet und neue Tools und Upgrades für Provisionierung und Management herausgebracht. Im Gegensatz zu früher sind die Produkte einzeln zu erwerben, können also je nach den besonderen Anforderungen der IT zum Einsatz kommen - ohne dass man gleich eine komplette Suite erwerben muss, mit Features, die man gar nicht oder erst später braucht.
Traditionelle Aufgaben der IT wie Server-Provisionierung, Change Management oder Performance-Monitoring werden in Virtualisierungs- und Cloud-Umgebungen komplizierter, wie die IDC-Analystin Mary Johnston Turner hervorhebt. Die CA Automation Suite konzentriere sich jetzt auf diese neuen Herausforderungen, indem sie physikalische und virtuelle Ressourcen gemeinsam erfasse.
Dazu hat man, wie Ryan Shopp, zuständig für CAs Automatisierungsprodukte, erläutert, mit Anwendern geredet und ihren Einsatz von Automatisierung untersucht. Herausgekommen ist dann eine Aufteilung in sechs Produkte, mit denen die Unternehmen nach und nach ihre IT-Landschaft automatisieren können – bis hin zu Virtualisierung und Cloud.
Mit "Process Automation" wird eine Automatisierung von Prozessen quer über verschiedene Plattformen und Applikationen angeboten. Die Software enthält mehr als 50 vorkonfigurierte Schnittstellen zu Anwendungen von IBM, BMC, Microsoft, VMware und weiteren Herstellern.
"Configuration Automation", das zweite neue Produkt, soll die Lauffähigkeit von Programmen verbessern. Dazu werden 1.000 vorgefertigte Templates und Policies "out-of-the-box" mitgeliefert, die die IT-Leute entweder mit oder ohne Software-Agenten installieren können. Laut CA dient die Software vor allem dazu, die Konfiguration von Anwendungen zu standardisieren, was wiederum zu vereinheitlichten Service-Angeboten im Sinne von Cloud Computing führen soll.
Einzelprodukte auch im Bundle
Vier weitere Produkte enthalten eine Reihe von Upgrades: Workload Automation, Virtual Automation, Server Automation und Client Automation.
CA bietet verschiedene Bundles der einzelnen Tools an, darunter auch eine Edition für den neuen Cisco-Server UCS.
Dieser Artikel besiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation CIO.