Ihren Ausgangspunkt habe die Krise genommen, als zunächst auf einem im Verhältnis eher kleinen Teil des US-amerikanischen Immobilienmarktes Kreditrisiken falsch bewertet wurden, erklärt Damian Shaw-Williams von Datamonitor in seiner Analyse. Ursache dafür sei das Unvermögen in Unternehmen gewesen, ihr Gesamtrisiko abzuschätzen. In der Folge sei es zu immer größeren Liquiditätsrisiken gekommen.
Die Krise hat nach Ansicht der Marktbeobachter die Notwendigkeit eines unternehmensweiten Ansatzes im Risiko-Management verdeutlicht. In den meisten Institutionen habe es ein nahezu blindes Vertrauen in die bestehenden Modelle gegeben. Zu einem Mangel an Durchblick habe zudem die häufig vorzufindende und auch jetzt noch weiterbestehende Silostruktur geführt.
Datamonitor kommt zu dem Schluss, dass die Krise für Unternehmen aus der Finanzdienstleistungs-Branche auf der ganzen Welt nun Antrieb sein müsse, ihre Risikostrategien neu zu bewerten. Unumgänglich wird es demnach für die meisten sein, in entsprechende Technologie zu investieren.
Unternehmen müssen den Marktforschern zufolge die Ausgaben für diese Technologien in die betrieblichen Risiken mit einrechnen, also die Risiken von Verlusten aufgrund fehlerhafter interner Vorgänge und Systeme, menschlichen Versagens und äußerer Einflüsse. 2007 gaben Finanzdienstleistungs-Unternehmen dafür weltweit 754 Millionen US-Dollar aus. 2010 soll es mehr als eine Milliarde sein.
Die Anforderungen an erfolgversprechende Lösungen klingen in den Worten des Analysten ganz simpel: Die richtigen Personen in einem Unternehmen müssten zum richtigen Zeitpunkt die richtigen Zahlen zur Verfügung haben. Vom Outsourcing von Aufgaben beim Risiko-Management rät der Analyst eher ab. Für notwendig erachtet Datamonitor die Entwicklung neuer Werkzeuge zur genauen Berechnung von möglichen Verlusten.
Die Analyse hat Datamonitor unter dem Titel "Evolution of Enterprise Risk Management" veröffentlicht.