Am 14. November startet das Angebot mit dem SZ Dossier "Digitalwende", wie der Verlag am Dienstag ankündigte. Der Newsletter werde täglich produziert und soll montags bis freitags gegen 6.30 Uhr verschickt werden. Im nächsten Jahr sollen weitere Fachdossiers zu Zukunftsfragen folgen.
Der für den neuen Informationsdienst Verantwortliche, Florian Eder, sagte im Gespräch der Deutschen Presse-Agentur zur Zielgruppe: "Wir wollen einer recht eng zugeschnittenen Gruppe passgenau das morgens liefern, was sie beruflich erfolgreicher macht, einen Wissensvorsprung vermittelt und mit dem sie Zeit spart." Als Beispiele für die Zielgruppe nannte Eder Staatssekretäre, Lobbyisten und hochrangige Führungskräfte in der Wirtschaft. "Die Zielgruppe ist keine kleine." Zahlen zum Marktvolumen wurden nicht genannt.
Wettbewerber schon weiter
In Deutschland hat sich das Angebot mit Abo-Fachnewslettern in den vergangenen Jahren vergrößert. Medienhäuser wie Media Pioneer von Gabor Steingart oder Table Media von Sebastian Turner bieten Abo-Newsletter an. Die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" startete im Herbst ein wöchentliches Experten-Briefing zu digitaler Wirtschaft. Axel Springer will im nächsten Jahr einen täglichen Newsletter seiner US-Marke Politico für den deutschen Markt starten.
Der neue Informationsdienst der SZ hat seinen Sitz in Berlin. Eder wird auch selbst Autor sein - mit einem kostenfreien politischen Briefing ("Platz der Republik").
Der SZ-Geschäftsführer Christian Wegner teilte mit: "Mit den Dossiers erschließen wir ein neues Geschäftsmodell." Die SZ Dossiers seien als neue Form des politischen Fachjournalismus eine Ergänzung des SZ-Produktportfolios. Es wurde eine Tochtergesellschaft gegründet.
Zum Investitionsvolumen machte Eder im dpa-Gespräch keine Angaben. Umsatz will man über Abo-/Lizenzerlöse und über Werbung erzielen. Es ist ein individuelles Preiskonzept angedacht. Derzeit besteht das Team aus fünf Mitgliedern. "Wir werden relativ bald zehn in der Redaktion sein. Dazu kommt Verwaltung und Vertrieb", sagte Eder.
Das Marktumfeld beschrieb er so: "Es ist ein Markt, in dem sich viel tut. In diesen Markt kann man sich noch gut einbringen, er ist noch nicht zu Ende. Wir sehen da große Chancen." Auf die Frage, ob die SZ schon zu spät sei mit ihrem jetzigen Eintritt, antwortete Eder: "Ich denke, wir sind gerade richtig. Weil wir die erste überregionale Medienmarke sind, die das ernsthaft und mit einer ziemlichen Kraft angeht." Er fügte hinzu: "Ich glaube, dass sich die Medienlandschaft weiter ausdifferenzieren wird und dass wir mit der Reputation der SZ-Marke und ihrem Qualitätsversprechen ein Pfund haben, das sich sehr dazu eignet, sich jetzt den Markt der Fachinformationen zu erschließen." (dpa/rs)