Moderne Consumer-Technologien, wie etwa Laptops, Smartphones oder Social-Media-Anwendungen, erobern die Unternehmen. So etwa nutzen 95 Prozent der IT-Fachanwender in Unternehmen mindestens ein selbst angeschafftes mobiles Endgerät auch geschäftlich.
iPhone und Facebook am Arbeitsplatz
Ebenso nimmt die Anzahl der Arbeitnehmer zu, die sich während der Arbeitszeit in soziale Netzwerke, wie etwa Xing, Linkedin oder Facebook, bewegen. In beiden Fällen mischen sich kritische Geschäftsdaten und -informationen aus Geschäftsanwendungen mit den persönlichen Daten der Anwender.
Auf diesen Gebrauch der IT sind Unternehmen schlecht vorbereitet. Zu diesem Ergebnis kommt die Benchmark-Studie "Consumerization of IT", die der US-Marktforscher IDC im Auftrag des IT- und Technologie-Dienstleisters Unisys durchführte.
Sie stellen weder ausreichend Support-Leistungen für die berufliche Nutzung von Consumer-Technologien bereit noch treffen sie ausreichende Vorkehrungen zur Absicherung der auf privaten Geräten genutzten Geschäftsdaten. Zudem fehlen in den meisten Unternehmen verbindliche Regeln für die Nutzung sozialer Netzwerke.
46 Prozent der Fachanwender geben deshalb ihren Arbeitgebern niedrige Noten bei der Integration privater mobiler Endgeräte und sozialer Netzwerke mit den Geschäftsanwendungen.
Firmen wissen nicht, was Anwender tun
Arbeitgeber wie auch IT-Abteilungen wissen zum Teil gar nicht, wie intensiv IT-Fachanwender private Endgeräte geschäftlich nutzen. In Deutschland etwa nehmen 31 Prozent der Befragten ihre eigenen Smartphones, wie zum Beispiel dem Blackberry oder das iPhone, auch für die Arbeit her. Dagegen gehen nur 14 Prozent der jeweiligen Arbeitgeber von einer geschäftlichen Nutzung privater Geräte aus.
Noch krasser ist der Gegensatz in den Niederlanden: Dort nutzen 27 Prozent der Befragten Smartphones geschäftlich, 18 Prozent Netbooks und Tablet-PCs. Jedoch glauben nur neun beziehungsweise vier Prozent der holländischen Firmen an, dass ihre Mitarbeiter diese Geräte auch für die Büroarbeit verwenden.
Lücken bei Sicherheitsfragen
Obwohl Firmen die Realität so offensichtlich falsch einschätzen, bezeichnen 73 Prozent der befragten IT-Verantwortlichen die IT-Netzwerke ihrer Unternehmen als sehr sicher. Dagegen monieren Anwender erhebliche Lücken bei den Fähigkeiten ihrer Unternehmen, sie bei Sicherheitsfragen effizient zu unterstützen.
Auch der Support klappt nicht
Auch den Support von Consumer-Technologien bewerteten die Fachanwender durchweg als schlecht. Zum Beispiel vergaben deutsche Arbeitnehmer dafür die Note 1,7 - auf einer Skala von 1 (schlecht) bis 5 (sehr gut). Hier haben Betriebe noch Nachholbedarf, zumal sich bis 2014 die Anzahl der Fachanwender, die private Smartphones und andere mobile Endgeräte auch beruflich verwenden wollen, verdoppeln soll.
Besser kommunizieren mit Twitter, Linkedin und Co.
Hinzu kommt, dass 40 Prozent der befragten Firmen zurzeit noch keine Richtlinien für den Einsatz und die Nutzung sozialer Netzwerke im Business-Kontext. Trotz der teilweise unklaren Compliance-Situation wollen Unternehmen in den nächsten Jahren den Social-Media-Einsatz im geschäftlichen Umfeld verstärken.
Mit Twitter, Linkedin, Facebook und Co. will man die Kommunikation mit Angestellten, Kunden und den Geschäftspartnern verbessern. Im Schnitt soll sich die geschäftliche Nutzung dieser Social-Media-Anwendungen in den nächsten zwölf Monaten von derzeit zehn Prozent auf 30 Prozent erhöhen.
39 Prozent der CIOs in den Niederlanden etwa wollen ab 2011 twittern, derzeit sind es 29 Prozent. 39 Prozent der IT-Leiter in Belgien wollen im nächsten Jahr Facebook für geschäftliche Zwecke einsetzen, aktuell sind es 20 Prozent.
Im Rahmen der Studie befragte IDC rund 1.000 Endanwender, die IT häufig nutzen, und mehr als 200 CIOs und IT-Leiter aus Großbritannien, Deutschland, Belgien und den Niederlanden zur Nutzung mobiler Geräte und sozialer Medien am Arbeitsplatz.