Neues von Florida-Roland

"Surfen kann man nicht verbieten"

05.10.2005
Roland Gosebruch, Ex-CIO des Modehauses Escada, berichtet aus seinem Alterssitz in Florida über die private Internetnutzung am Arbeitsplatz.

Da las ich kürzlich einen Bericht über private Internet Nutzung, Überschrift: "Ihr Boss surft mit!" Klar - schließlich geht es um bezahlte Arbeitszeit, oder? Gibt es einen Rechtsanspruch auf privates Internetsurfen am Arbeitsplatz? Nein! Gibt es lasche oder fehlende innerbetriebliche Regelungen? Zuhauf!

Der Knackpunkt ist die Trennung der geschäftlichen von der privaten Nutzung. Es gibt Software zum Sperren unerwünschter Sites, wie Porno & Co. Zudem solche zur Überwachung der Internetnutzung, sowohl was die besuchten Sites als auch die Verweilzeiten angeht. Da dies den meisten Mitarbeitern im Unternehmen unbekannt sein dürfte, kann schon ein entsprechender Hinweis hilfreich sein.

Die perfekten Kontrollwerkzeuge tatsächlich zu nutzen wäre allerdings sinnlos, weil nicht bezahlbar. In Deutschland kommt noch hinzu, dass die Einführung knallharter Betriebsvereinbarungen im mitbestimmten Unternehmen schwierig ist. Amerikaner haben es da einfacher - allerdings verführt sie dies auch schnell dazu, die Kontrollen zu übertreiben.

Versuchen wir es doch einfach mal mit einem pragmatischen Ansatz: Bosse, verteilt die Arbeit so, dass einfach keine Zeit zur privaten Internetnutzung am Arbeitsplatz bleibt ... Mag ja sein, dass vom Pool aus betrachtet die Dinge simpel erscheinen.

Roland Gosebruch [redaktion@cio.de]