Chefwechsel

Symantec will IT-Sicherheitsanbieter Blue Coat kaufen

13.06.2016
Der IT-Sicherheitsanbieter Symantec will seinen Rivalen Blue Coat schlucken und dessen Chef an die Spitze des Gesamtkonzerns setzen. Der Kaufpreis liegt bei 4,65 Milliarden US-Dollar in bar, wie die beiden kalifornischen Unternehmen in der Nacht zum Montag mitteilten.

Für Symantec ist der Zukauf ein weiterer Schritt bei seinem Umbau, der der Gesellschaft im schnell wachsenden Markt für Computersicherheit eine führende Position sichern soll. Die künftige Strategie soll der bisherige Blue-Coat-Chef Greg Clark setzen: Er soll nach dem für das dritte Quartal erwarteten Abschluss des Deals die Symantec-Führung von Michael Brown übernehmen.

Symantec ist mit seinen Antivirus-Programmen der weltgrößte Anbieter von Sicherheitssoftware, muss sich aber auf den sich stark verändernden Markt einstellen. Das Unternehmen ist bei der Entwicklung neuer Abwehrtechniken gegen ernstere Bedrohungen hinter Konkurrenten wie Palo Alto Networks, FireEye und jüngere Unternehmen zurückgefallen.

"Mit dieser Transaktion bekommen wir die notwendige Größe, das Produktangebot und die Ressourcen, um eine neue Ära einzuleiten, in der wir Großkunden und Einzelnutzer gegen Bedrohungen von innen und gegen Cyberkriminelle schützen", sagte der Symantec-Verwaltungsratschef Dan Schulman. Blue Cote hat Software im Angebot, die etwa Kundendaten in zentralen Datenspeichern, den Clouds, sichert, bei der Entdeckung von Hackern hilft und verschlüsselten Datenverkehr im Netzwerk managt.

Symantec hatte einem Insider zufolge Anfang des Jahres bereits mit FireEye über eine mögliche Übernahme gesprochen. Mit Blue Coat und dessen Eignern wurde das Unternehmen aus Mountain View nun handelseinig. Der Finanzinvestor Bain Capital, der Blue Coat kontrolliert, will 750 Millionen Dollar aus dem Verkaufserlös in das fusionierte Unternehmen stecken. Mit Silver Lake will ein weiterer Finanzinvestor sein Engagement auf eine Milliarde Dollar verdoppeln.

Symantec erwartet von dem Deal weitere Einsparungen. Zu der bisher anvisierten Senkung der jährlichen Kosten um 400 Millionen Dollar sollen nun 150 Millionen Dollar hinzukommen. (dpa/rs)