Kommenden Mittwoch will Clemens auf der Aufsichtsratssitzung der Telekom sein Programm vorstellen. Demnach soll die bisherige Aufteilung des Geschäfts in die beiden Bereiche Mittelstandskunden (Business Services) und Großkunden (Enterprise Services) entfallen.
Bis 2010 sollen die beiden Bereiche nach Vorstellung von Clemens juristisch zu einer einzigen Körperschaft verwachsen. Marktbeobachter halten diesen Schritt durchaus für sinnvoll, da die bisherige Trennung nur künstlich gewesen sei.
Außerdem will Clemens Telekommunikations-Dienste und IT-Services in Zukunft als separat operierende Bereiche abschaffen und in einer neuen Organisation bündeln. Bei der Telekom ist man überzeugt, dass Geschäftskunden künftig Telekommunikation und IT-Dienste verstärkt aus einer Hand geboten haben möchten.
Die Neustrukturierung wird auch einen Wechsel in den Führungsetagen bei T-Systems mit sich bringen. Neue Köpfe sind gefragt. So will Clemens die Hälfte der Führungskräfte austauschen, wie unter anderem dem Handelsblatt aus dem Umfeld des Konzerns bekannt wurde.
T-Systems-Vertrieb viel zu stark aufgesplittert
Schon vor Kurzem deutete Clemens in einem Gespräch mit der "Welt" seine Pläne zur Zukunft von T-Systems an. Damals monierte er, dass der Vertrieb der Telekom-Tochter bisher viel zu stark untergliedert und aufgesplittert sei.
Spannend ist, wie sich die geplanten Veränderungen bei T-Systems auf die Wahl eines Partners für die Anwendungsentwicklung und System-Integration auswirken werden. Laut Medienberichten wird vermutlich der amerikanisch-indische IT-Dienstleister Cognizant Partner der Sparte System-Integration. Der Vertrag soll kurz vor dem Abschluss stehen. Unternehmensnahe Kreise gehen davon aus, dass die angestrebte Partnerschaft sich irgendwann aber doch als Verkauf darstellen könnte.
Als Unternehmer neige er zwar grundsätzlich dazu, Firmenanteile eher nicht zu verkaufen, sagte Clemens der Welt. Geprüft würden aber objektiv beide Lösungen: Partnerschaft und Verkauf.