T-Systems: Neue Strukturen Anfang 2012

Auf die Ankündigung von Umbauplänen für die interne IT hat die Deutsche Telekom erste Schritte folgen lassen. Reinhard Clemens wird neuer IT-Vorstand des Konzerns. Er ist bisher im Vorstand für die Tochter T-Systems zuständig und gleichzeitig CEO von T-Systems. Der Aufsichtsrat verlängerte jetzt seinen Vertrag vorzeitig um weitere fünf Jahre und übertrug ihm zusätzlich das IT-Ressort.

Clemens übernimmt damit zu Beginn des neuen Jahres einen Teil der Aufgaben von Edward Kozel. Der legt seinen Posten als Chief Techology and Innovation Officer (CTIO) mit Jahresende nieder - aus familiären Gründen, wie die Telekom mitteilte.

Kozel war seit Mai 2010 CTIO. Sein Posten wird nicht nachbesetzt, die übrigen Zuständigkeiten werden auf andere Vorstandsmitglieder verteilt: die für "Produkte und Innovationen" übernimmt Anfang 2012 zusätzlich Vorstandschef René Obermann, die für Technik Europa-Vorstand Claudia Nemat.

Nicht entschieden ist bisher, welche Rolle künftig Karl Kornwolf haben wird, der unter das nun aufgeteilte Ressort von Kozel fällt. Kornwolf hat erst im November die Funktion als Corporate Director IT übernommen.

Nachdem die Telekom - wie auf CIO.de berichtet - Ende Oktober angekündigt hatte, die interne IT zur Tochter T-Systems zu verschieben, gab CIO Steffen Roehn seinen Abschied aus dem Unternehmen bekannt. Der vorherige Interim-Manager Kornwolf wurde Nachfolger - wegen der anstehenden Umwälzungen aber nicht als CIO, sondern unter dem Titel Corporate Director IT.

Ob Kornwolf diese Funktion in der jetzigen Ausgestaltung für längere Zeit innehaben wird und ob er fortan an den neuen IT-Vorstand Clemens berichten wird, ist nach den Worten eines Telekom-Sprechers offen. Bisher war bekannt, mit der Verschiebung der internen IT zu T-Systems werde im Mutterhaus eine Stabsstelle für IT-Controlling verbleiben.

"Wie am Ende des Tages die Organisation aussieht, ist noch nicht entschieden", sagte der Sprecher jetzt. Auch ob die Funktion von Kornwolf in der jetzigen Form auf Dauer angelegt sei, lasse sich nicht sagen. Einen Tag nach dem formellen Beschluss der Umbaupläne im Aufsichtsrat am vorigen Donnerstag habe man intern angekündigt, die neuen Strukturen Anfang des neuen Jahres so schnell wie möglich zu kommunizieren.

Projektteam bereitet IT-Umbau vor

Mit Beginn des neuen Jahres wird, so ist geplant, unter der internen Bezeichnung "Telekom-IT" bei T-Systems die Einheit die Arbeit aufnehmen, die die IT für den Mutterkonzern betreut. Was die Führungsstrukturen der neuen Einheit angeht, steht laut dem Telekom-Sprecher bisher nur fest, dass der künftige Leiter der Telekom-IT an Reinhard Clemens berichten wird.

Karl Kornwolf gehört derzeit als Vertreter des einstigen CTIO-Bereichs dem Projektteam an, das den Umbau vorbereitet. Vertreten sind darin nach den Worten des Sprechers auch die bisherige interne IT der Telekom Deutschland und die interne IT von T-Systems.

Wie berichtet, verknüpft der Telekom-Konzern mit der Integration der internen IT in die Tochter T-Systems Sparziele. Derzeit stammen von den 9,1 Milliarden Euro Umsatz von T-Systems 2,6 Milliarden aus Geschäften mit der Mutter Telekom.

Betroffen von dem Umbauprojekt sind nach Medienberichten rund 8000 Mitarbeiter. Betriebsbedingte Kündigungen sollen vorerst ausgeschlossen werden.