Der IT-Dienstleister T-Systems hat den „Mobilen Bürgerkoffer" im Angebot. Eingesetzt wird er vom IT-Zweckverband „Kommunale Informationsverarbeitung Reutlingen-Ulm" (KIRU). In den Regionen Neckar Alb, Schwarzwald-Baar-Heuberg, Donau-Iller, in Bodensee-Oberschwaben und in Ostwürttemberg für einen flächendeckenden Bürgerservice.
Auch im reichen Süden fehlt das Geld, deswegen mussten dort einige Außenstellen, die von den Bürgern nur wenig besucht wurden, dicht machen. Doch der Zweckverband, der in Ulm und Reutlingen über 360 Mitarbeiter beschäftigt, hatte eine Lösung. Sie ist kostengünstig und mobil und mit ihr sollen in Zukunft die Bürger weiter erreicht werde und mit E-Gouvernement-Dienstleistungen versorgt werden.
Im mobilen Bürger-Koffer stecken ein Behördenscanner (BS28), ein Drucker von HP, ein Router von Cisco, ein USB-Hub und ein Anschluss für weitere Hardware und Kommunikation. Platz im Koffer ist auch für das Änderungsterminal der Bundesdruckerei, einen Fingerprintscanner (ZF1) und das Chipkartenterminal CardMan. Damit, so stellt der Dienstleister fest, könnten alle wichtigen Verwaltungsvorgänge online bearbeitet werden.
Kosten reduzieren
„Die Verwaltungsmitarbeiter können ortsunabhängig arbeiten mit schnellem Aufbau und Einsatzbereitschaft", teilte der Dienstleister in einer Erklärung mit. Weil die Bürger durch den neuen mobilen Dienst Wege und Zeit sparen, wird die Dienstleistung schnell akzeptiert. Dazu kommen die Kosteneinsparungen für die Verwaltungen. Nicht mehr zahlen muss die Verwaltung die fixen Kosten für Räume, Heizung und weiter Infrastruktur, weil mit dem Bürgerkoffer Räume, die es sowieso schon gibt, mitgenutzt werden.
Auch in Sachsen-Anhalt kommt ein mobiler Bürgerservice zum Zug. Wie die Zeitschrift Kommune21 schreibt, besuchen Verwaltungsangestellte in Nienburg (Saale), mit einem Koffer mit Notebook, Drucker, Scanner, Kartenlesegerät und EC-Bezahl-Terminal ältere und kranke Bürger. Auch in den Bürgerbüros der Ortsteile, in Krankenhäusern oder Altenheimen soll der Service angeboten werden.
Bürgerkoffer gibt es auch von ekom21
In den südhessischen Gemeinden Mühltal und Münster gibt es zusammen mit dem kommunalen IT-Dienstleistungsunternehmen ekom21 das Projekt mobiler Bürgerservice (mobs21). Rheinland-Pfalz prüft in einem Pilotprojekt seit Ende Juni 2010 zusammen mit 15 Kommunen in einem zweijährigen Modellversuch den Einsatz mobiler Dienste. Andere Städte wie Düsseldorf und Hamburg entwickeln iPhone- und Android-Apps für ihre Bürger.
Auch die Stadt Georgsmarienhütte bei Osnabrück hat ihr Angebot gerade um eine App erweitert. Ab sofort bietet man den Bürgern die Möglichkeit, sich mit einer kostenlosen iPhone-App mit Anregungen und Beschwerden an die Verwaltung zu wenden, schreibt die Pressestelle. Die Stadt betreibt schon seit 2000 ein Ideen- und Beschwerdemanagement. Bisher hatten die Bürger nur die Möglichkeit, sich persönlich, telefonisch, per Post, Telefax, E-Mail oder Online-Formular zu melden. Es habe sich aber gezeigt, dass sie immer stärker das Internet nutzen. Ob defekte Straßenbeleuchtung oder Straßenschäden - das geht jetzt mit der iPhone-App "Ideen & Mängel".
Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation CIO.