Unter dem Strich stand ein Minus von knapp 300 Millionen Euro, wie der Dax-Konzern am Donnerstag mitteilte. Vor einem Jahr war das Minus mit gut 2,3 Milliarden Euro wegen Rückstellungen für den US-Glyphosat-Rechtsstreit zwar deutlich höher ausgefallen, Analysten hatten aber dieses Jahr einen Nettogewinn erwartet. Im Tagesgeschäft lief es hingegen dank guter Agrargeschäfte und einer regen Nachfrage nach rezeptfreien Medikamenten noch besser als von den Experten gedacht. Die Aktien waren am Donnerstagmorgen vorbörslich kaum verändert.
Der Konzernumsatz stieg im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um gut 18 Prozent auf 12,8 Milliarden Euro. Aus eigener Kraft betrug das Plus knapp zehn Prozent. Dabei sind positive Wechselkurseffekte etwa durch den schwachen Euro sowie Zu- und Verkäufe von Unternehmensteilen herausgerechnet. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) schnellte um 30 Prozent auf 3,35 Milliarden Euro nach oben.
Dass dennoch unter dem Strich ein Minus stand, lag an Einmaleffekten. So stellte Bayer vor allem aufgrund laufender Vergleichsverhandlungen mit dem US-Bundesstaat Oregon wegen angeblicher Umweltverschmutzungen durch das schon seit Jahrzehnten verbotene Umweltgift PCB des 2018 übernommenen US-Herstellers Monsanto zusätzliche 694 Millionen Euro zurück. Mit einem Vergleich würde der Fall beendet werden, hieß es. Hinzu kam Abschreibung auf die Agrarsparte von fast 1,4 Milliarden Euro, die Bayer insbesondere mit Wertminderungen aufgrund gestiegener Kapitalkosten begründete. (dpa/ad)