Zwar stand im zweiten Quartal unter dem Strich wegen Abschreibungen infolge der Fusion erneut ein Verlust, diesmal von 100 Millionen Euro, wie das TecDax-Unternehmen am Mittwoch in München mitteilte. Überraschen konnte der Telekomkonzern aber mit dem operativen Ergebnis aus dem Tagesgeschäft. Auch der Umsatz legte vor allem wegen besserer Geschäfte mit dem mobilen Internet zu. Vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen sowie um Sonderposten bereinigt stieg der Gewinn (Oibda) auf 453 Millionen Euro. Das war gegenüber dem Vorjahreszeitraum und den kombinierten Werten der beiden damals noch nicht fusionierten Unternehmen ein Zuwachs von 13,5 Prozent - rund dreimal so stark wie von Analysten zuvor geschätzt.
"Die raschen Fortschritte bei der Integration wirken sich bereits heute positiv auf unsere Profitabilität aus", sagte Vorstandschef Thorsten Dirks. Insgesamt will das Management mit der Fusion mehr als 5 Milliarden Euro einsparen. Die Jahresprognose, das Betriebsergebnis vor Abschreibungen um mehr als zehn Prozent zu steigern, bestätigte der Vorstand. Das Nettoergebnis wird hingegen weiter belastet, weil wegen der Fusion mit E-Plus erhöhte Abschreibungen auf nicht mehr so lang benötigte Funkmasten und auf den für E-Plus gezahlten Aufpreis anfallen.
Zulegen konnte das Unternehmen vor allem deshalb, weil Kunden das mobile Internet stärker nutzten. Der Umsatz stieg konzernweit um 1,3 Prozent auf 1,95 Milliarden Euro zu. Mit Sprache und Daten konnte Telefonica im Mobilfunk etwas mehr einnehmen, die Erlöse mit Smartphones und Tablets legten kräftig zu. Auf der Kostenseite verwies Telefonica darauf, das für dieses Jahr laufende Abfindungsprogramm für 800 der 1600 geplanten Stellenstreichungen fast vollständig abgeschlossen zu haben. Zuletzt hatte man sich mit der Deutschen Telekom zudem über den Verkauf von rund 7700 Standorten von Mobilfunkmasten geeinigt. (dpa/tc)