"Ich frage mich, ob es wirklich richtig war, dass 100 Megahertz für Unternehmen außerhalb der Telekombranche reserviert wurden", sagte der Manager am Donnerstag in einer Telefonkonferenz in Bonn. Würden weniger Frequenzbereiche für sogenannte regionale Campusnetze zurückgehalten, hätte die Auktion schon lange vorbei sein können, sagte Höttges. "Man hat hier ein Design gewählt, dass einem deutschen Weg entspricht", kritisierte er die Bietregeln. Diese seien entgegen der Beteuerung von Politikern so ausgestaltet, dass der Staat möglichst hohe Einnahmen erziele.
Die Bundesnetzagentur hat für regionale Mobilfunknetze, die etwa von großen Konzernen betrieben werden, einen aus Sicht der Telekomkonzerne zu großen Teil des verfügbaren Frequenzspektrums reserviert. Derzeit herrscht bei der Frequenzauktion ein regelrechter Patt, es geht nur noch in Minischritten voran. Die Summe der Zahlungsverpflichtungen für die vier Teilnehmer Deutsche Telekom, Vodafone, Telefonica Deutschland und 1&1 Drillisch liegt aktuell bei fast 5,7 Milliarden Euro.
Telekom bietet trotz Kritik weiter
Die Telekom werde trotz der Ausgangslage bei der Auktion weiter fleißig mitbieten und das Frequenzspektrum bekommen, dass sie brauche, fügte Höttges hinzu.
Höttges wiederholte die Kritik, das für die Lizenzen zu zahlende Geld fehle letztlich beim Netzausbau. "Mit dem derzeit auf dem Tisch liegenden Geld hätten schon fast 50.000 Mobilfunkmasten in Deutschland gebaut werden können", sagte er. Besser gelaufen sei die Versteigerung in Österreich, wo sie nach drei Wochen vorbei gewesen und den Konzern im Verhältnis auch deutlich günstiger gekommen sei. "Die Symbiose Politik und Unternehmen hat in Österreich hervorragend funktioniert." (dpa/rs)