Man lege "in den nächsten Wochen" los, sagte ein Konzernsprecher am Freitag in Bonn. Auf der Webseite des Unternehmens ist hingegen angegeben, dass erst im vierten Quartal - also im Herbst - das Downloadtempo "an einzelnen 5G-Standorten mit geeignetem Endgerät" bei mehr als 300 MBit pro Sekunde liegen werde. Das sei ein "Worst-Case-Szenario", man rechne mit einem früheren Nutzungsbeginn, so der Sprecher.
Die Telekom hatte am Mittwoch in Berlin "den Startschuss für 5G in Deutschland" verkündet - 5G-Geräte und 5G-Tarife seien "ab sofort" für Kunden verfügbar. Bis Jahresende sollen verhältnismäßig wenige 5G-Standorte in Betrieb gehen, und zwar nur gut 100. Insgesamt hat die Telekom knapp 30.000 Mobilfunk-Standorte in Deutschland. Aus der begrenzten 5G-Verfügbarkeit hatte das Bonner Unternehmen keinen Hehl gemacht. Doch erst jetzt wird klar, dass der bereits erhältliche 5G-Tarif überall zunächst nur maximal 4G ermöglicht und erst später mancherorts 5G. Zuvor hatte "teltarif.de" darüber berichtet.
Das Kürzel 5G steht für die 5. Mobilfunkgeneration. Der Technologiestandard ist eine Weiterentwicklung von 4G, auch LTE genannt. Vor allem für die Industrie ist 5G wichtig. Für Privatkunden spielt das ultraschnelle mobile Netz vorerst eine nachrangige Rolle, für Online-Games könnte es aber wichtig werden. Immerhin sind inzwischen erste 5G-Geräte erhältlich. Die Telekom vertreibt das Smartphones Samsung Galaxy S10 5G sowie den HTC Hub 5G für reine Datenverbindungen.
Mitte Juni war eine Auktion von Frequenzen zu Ende gegangen, die Telekom sowie drei weitere Firmen zahlen 6,6 Milliarden Euro für 5G-Frequenzen. Man könne erst loslegen, wenn man die ersteigerten Frequenzen habe, erklärte der Telekom-Sprecher die Differenz zwischen dem Verkaufsstart von 5G-Verträgen und dem 5G-Nutzungsbeginn für Kunden. (dpa/rs)