Dass die Kosten für die Telekommunikation aus dem Ruder laufen, ist für die CFOs erst einmal hausgemacht: 75 Prozent nennen einen zu geringen Kenntnisstand bei den Mitarbeitern als größtes Problem. Darüber können sich die meisten CIOs nur wundern. Lediglich 33 Prozent von ihnen teilen diese Einschätzung.
Um einen Eindruck davon zu bekommen, um welche Beträge es geht, haben die Analysten die Telekommunikationskosten ausgerechnet. Demnach belaufen sie sich bei Unternehmen mit mehr als einer Milliarde US-Dollar Umsatz auf ein Prozent vom Erlös und bei Firmen mit bis zu 999 Millionen Dollar auf 1,8 Prozent vom Umsatz. Firmen, die bis zu 100 Millionen Dollar erwirtschaften, geben 2,2 Prozent ihres Umsatzes für die Telekommunikation aus.
In ganzen Zahlen ausgedrückt: Bei den Fortune-500-Unternehmen schlägt dieser Posten im Schnitt mit 182 Millionen Dollar zu Buche.
Unterschiede bei der Performance
Bei den genannten Durchschnittswerten gibt es allerdings deutliche Unterschiede. Die Analysten teilen die befragten Unternehmen je nach Performance in "Best in Class", Mittelmaß und Trödler ein. Die 20 Prozent der Studienteilnehmer, die sich zu den Klassenbesten zählen dürfen, melden Reduktionen von bis zu 67 Prozent bei den operativen Kosten für das Netzwerk-Management und um 62 Prozent geringere Strafen wegen verspäteter Zahlungen. Gleichzeitig ist die Produktivität um 65 Prozent gestiegen.
Möglich gemacht hat es die Technik. 77 Prozent der "BiC"-Unternehmen haben ein zentralisiertes Programm zur Reduktion der operativen Kosten für das Netzwerk-Management implementiert. Damit liegen sie dreizehn Prozent über dem Schnitt aller Studienteilnehmer. Von den Trödler-Firmen kann sogar nur jede zweite ein solches Programm aufweisen.
85 Prozent der Musterschüler haben Asset Management und Inventory Tracking zentralisiert, aber nur 61 Prozent der Durchschnittsfirmen und 56 Prozent der Nachzügler. Und während 61 Prozent der "BiC"-Unternehmen ihr Data Repository für Order, Verträge, Rechnungen und Assets zentralisiert haben, sind es im Schnitt nur 32 Prozent und bei den Trödlern sogar nur 26 Prozent.
Aus Sicht der Analysten kann die Technologie aber weit mehr. Aberdeen hält die Automatisierung von Prozessen für entscheidend, wenn es darum geht, die Kluft zwischen CIOs und CFOs zu überbrücken. Denn dass dieser Schritt Kosten senkt, darin sind sich beide Gruppen einig. CIOs und CFOs sollten also an einem Strang ziehen.
Fulltime-Job
Einer der befragten CFOs sagte zu den Analysten: "Ich würde anderen CFOs empfehlen, einen 'Kosten Champion' zu bestimmen, der eng mit der IT zusammenarbeitet. Das ist ein Fulltime-Job".
Die Analysten ergänzen das um folgende Tipps:
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Die Prozesse um die Kosten der Telekommunikation automatisieren. Als Alternative bietet sich Business Process Outsourcing (BPO) an.
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Metriken zum Tracken der Ausgaben einführen, zum Beispiel monatliche Kosten pro Lieferant, Ausgaben pro Mitarbeiter oder Abteilung betreffend Voice-, Data- und mobile Services u.a.
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Feststellen, wie viele Mitarbeiter mit dem manuellen Bearbeiten der Rechnungen beschäftigt sind.
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Das Management der Telekommunikationsverträge zentralisieren.
Aberdeen hat für den Bericht "The CFO's view of telecom cost management" mit 135 Entscheidern gesprochen.