Der Elektroauto-Hersteller Tesla verkauft Aktien für 1,4 Milliarden Dollar, um sich Geld für den beschleunigten Produktionsaufbau bei seinem günstigeren Wagen Model 3 zu besorgen. Tesla hatte binnen weniger Wochen rund 400000 Bestellungen für Model 3 bekommen, das Ende 2017 auf den Markt kommen soll. Zum Stichtag 15. Mai standen noch 373000 Order in den Büchern, wie Tesla nach US-Börsenschluss am Mittwoch im Börsenprospekt mitteilte.
Rund 8000 Kunden hätten ihre Bestellung storniert, etwa 4200 weitere habe Tesla selbst annulliert, weil dahinter doppelte Order von Spekulanten vermutet worden seien. Da bei einer Reservierung 1000 Dollar hinterlegt werden müssen, bekam Tesla bereits 373 Millionen Dollar von den Vorbestellern.
Wegen der Flut der Bestellungen soll die Produktionskapazität schon 2018 - zwei Jahre früher als geplant - auf 500000 Fahrzeuge im Jahr hochgeschraubt werden. Im vergangenen Jahr lieferte Tesla erst gut 50000 Fahrzeuge aus. Tesla-Chef Elon Musk erzählte jüngst, er verbringe oft die Nacht im Schlafsack in der Fabrik, um die Produktion zu beaufsichtigen. Erst am Wochenende gab Tesla die Berufung des erfahrenen Audi-Managers Peter Hochholdinger bekannt, der zuletzt für die Fertigung der Modelle A4, A5 und Q5 zuständig war. Beim Produktionsanlauf der aktuellen Tesla-Wagen Model S und Model X hatte es Probleme gegeben.
Insgesamt soll die Aktienplatzierung zwei Milliarden Dollar schwer sein. Den Rest verkauft Tesla-Chef Elon Musk, um Steuern beim Einlösen von Aktienoptionen zu begleichen. (dpa/rs)