Preiswertes Android-Smartphone

Test: Samsung Galaxy Ace S5830

14.10.2011 von Moritz Jäger
Mit einem Straßenpreis von rund 230 Euro gehört das Samsung Galaxy Ace zu den günstigeren Smartphones auf Android-Basis. Dank serienmäßigen Office-Pakets empfiehlt es sich durchaus für den professionellen Einsatz. Grund genug, es im Test auf Stärken und Schwächen zu prüfen.

Bei der Auswertung der beliebtesten Smartphones auf tecchannel.de landet das Samsung Galaxy Ace S5830 auf Platz eins. Ob es dieses große Interesse verdient, muss der folgende Test zeigen. Android wird als Smartphone-Betriebssystem immer beliebter, das Angebot an entsprechenden Endgeräten immer breiter. Mit dem Galaxy Ace hat der koreanische Hersteller Samsung, der inzwischen laut IDC in Westeuropa Smartphone-Marktführer ist, ein günstiges Modell im Programm. Online-Anbieter verkaufen es inzwischen für etwas mehr als 200 Euro, bei Mobilfunk-Providern wie Telekom oder Vodafone ist es mit Vertragsbindung naturgemäß günstiger zu haben.

Ausstattung, Akku, Laufzeit

Trotz des relativ niedrigen Preises ist das Galaxy Ace allerdings kein Billig-Smartphone. Zwar verfügt das Gerät nicht über ein Display mit Super AMOLED wie das Galaxy S2 des Herstellers, der berührungsempfindliche Bildschirm basiert aber immerhin auf kapazitiver Technik, Eingaben werden präzise erkannt und umgesetzt. Auch Gesten wie "Pinch-und-Zoom" sind auf dem Galaxy Ace problemlos möglich. Das Display bietet eine Diagonale von 8,89 Zentimetern, das entspricht 3,5 Zoll. Inhalte werden mit 320 x 480 Pixeln wiedergegeben. Das Gerät ist angenehm leicht, es bringt lediglich 110 Gramm auf die Waage. Strom liefert ein austauschbarer Akku mit einer Kapazität von 1350 MAh. Für diesen Preis bekommt man einen relativ großen Akku, und das macht sich bei der Laufzeit positiv bemerkbar. In der Praxis schafft das Samsung Ace locker bis zu zwei Tage; nutzt man WLAN, GPS und andere Komponenten allerdings intensiv, verringert sich dieser Zeitraum.

Günstiger Androide: Das Samsung Galaxy Ace.
Foto: Samsung

Im Inneren arbeitet eine Single-Core-CPU von Qualcomm, die mit 800 MHz getaktet ist. Unterstützt wird sie von 384 MByte Arbeitsspeicher. Mit diesen Spezifikationen geht das Smartphone zwar in die Knie, wenn aufwendige Flash-Inhalte abgerufen werden, für die Alltagsaufgaben ist das es aber gut gerüstet. Für Daten stehen 512 MByte im ROM-Speicher zur Verfügung. Das Problem dabei: Lediglich 150 MByte stehen für Apps und E-Mails zur Verfügung. Seitlich am Gerät befindet sich ein Slot, der Speicherkarten im Micro-SD-Format aufnimmt. So lässt sich der Speicher um bis zu 32 GByte erweitern.

Für den Zugriff aufs mobile Internet verfügt das Galaxy Ace über Funkmodule für EDGE, UMTS und HSDPA. Je nach Netzausbau sind damit Download-Raten mit bis zu 7,2 Mbit/s möglich. Im lokalen Netzwerk unterstützt das Galaxy Ace WLAN nach 802.11 b/g/n. Allerdings funkt das Smartphone lediglich im 2,4-GHz-Bereich, die Unterstützung für das weniger genutzte 5-GHz-Band fehlt dem Samsung-Gerät. Für die Positionsbestimmung ist außerdem GPS mit an Bord. Bei der Sprachtelefonie hinterlässt das Galaxy Ace ebenfalls einen guten Eindruck, das Gegenüber war klar zu verstehen.

Auf der Rückseite ist eine 5-Megapixel-Kamera angebracht, samt einer LED, die als Blitz fungiert. Die Bilder der Kamera sind für ein mobiles Gerät akzeptabel, allerdings ersetzen sie keine Digitalkamera. Samsung hat sich allerdings bei der Software Mühe gegeben. So ist beispielsweise eine Lächel-Ekennung enthalten. Erst wenn die Kamera ein Lächeln im Gesicht des Gegenübers erkennt, löst sie die Aufnahme aus.

FroYo installiert, Gingerbread als Update

Office-Paket: Das Galaxy Ace bringt ThinkFree Office mit und erhält so umfangreiche Office-Funktionen.

Im Laden steht das Galaxy Ace noch mit der leicht angestaubten Android-Version 2.2.1, Codename FroYo. Aktuell ist aber bereits ein offizielles Update auf den Nachfolger Gingerbread verfügbar. Der Nachteil: Das Galaxy Ace unterstützt kein Firmware-Update über UTMS oder WLAN, stattdessen muss dies über die Desktop-Software Samsung KIES erfolgen. Im Test lief das Update fehlerfrei, KIES bietet aber für Notfälle auch einen Wiederherstellungsmodus an. Im direkten Vergleich wirkt Gingerbread deutlich runder als FroYo; wer also die Möglichkeit hat, sollte in jedem Fall das Update einspielen.

Samsung nutzt statt der Standard-Android-Oberfläche eine Eigenentwicklung namens TouchWiz. Diese ist zwar angenehm zu bedienen, es fehlen aber Widgets wie etwa bei HTC Sense. Samsung legt außerdem zahlreiche Anwendungen bei. So ist mit ThinkFree Office ein Office-Paket enthalten. Die Anwendung kann nahezu alle Office-Dokumente öffnen und bearbeiten, selbst die neueren Formate von Office 2007 werden unterstützt. Die App kann Dokumente nicht nur anzeigen, sondern auch bearbeiten.

Dazu kommen zahlreiche Samsung-eigene Anwendungen. Beispielsweise die DNLA-App AllShare, mit der sich Inhalte über das Netzwerk auf dem Gerät wiedergeben oder vom Smartphone über einen Server auf ein anderes Endgerät streamen lassen. Samsung unterhält außerdem einen eigenen Marktplatz für Anwendungen, Samsung Apps. Dieser beinhaltet deutlich weniger Apps als der offizielle Market, kann sich aber dennoch sehen lassen.

Samsung hat die serienmäßige virtuelle Tastatur durch zwei eigene ersetzt. Wahlweise hat man Zugriff auf die Samsung Tastatur oder auf Swype. Nutzt man Letztere, werden Wörter geschrieben, indem man den Finger von Buchstabe zu Buchstabe zieht. Das klappt nach anfänglichem Training überraschend gut und eignet sich vor allem für kürzere Texte in SMS und E-Mails.

Android 2.3
Samsung Galaxy Ace
Der Sperrbildschirm des Galaxy Ace.
Samsung Galaxy Ace
Die Oberfläche ermöglicht mehrere virtuelle Bildschirme, bei den Widgets steht Samsungs TouchWiz allerdings hinter HTC Sense zurück.
Samsung Galaxy Ace
Die zweite Seite des Home-Screens.
Samsung Galaxy Ace
Zieht man zwei Finger auf dem Display zusammen, zeigt das Galaxy Ace alle verfügbaren Home-Screens an.
Samsung Galaxy Ace
Samsung liefert zahlreiche Apps mit, darunter AllShare, einen DNLA-Client ...
Samsung Galaxy Ace
... oder ThinkFree Office, eine umfangreiche Office-App.
Samsung Galaxy Ace
Der Samsung-eigene AppStore ist ebenfalls vorhanden ...
Samsung Galaxy Ace
... ebenso wie ein umfangreicher Taskmanager.
Samsung Galaxy Ace
ThinkFree Office kommt mit nahezu allen Office-Dokumenten zurecht.
Samsung Galaxy Ace
Hier sehen Sie AllShare in Aktion.
Samsung Galaxy Ace
Die mobile Version des TecChannel im Browser des Galaxy Ace.
Samsung Galaxy Ace
Zum Vergleich die komplette Webseite. Über Zoom-Gesten oder Antippen kann man den jeweiligen Ausschnitt vergrößern.
Samsung Galaxy Ace
Das Dropdown-Menü bietet schnellen Zugriff auf die verschiedenen Funktionen des Gerätes.
Samsung Galaxy Ace
Das Samsung Galaxy Ace unterstützt Profile für die Geräte-Administration.
Samsung Galaxy Ace
Das Update lässt sich nur über die Desktop-Softwarwe Samsung KIES einspielen, das Upgrade auf Gingerbread ist es allerdings wert.

Fazit

Für ein günstiges Android-Smartphone hinterlässt das Samsung Galaxy Ace einen guten Eindruck. Die Hardware ist anständig, das Smartphone ist gut verarbeitet, und selbst wenn man für das Update auf Samsung KIES zurückgreifen muss, so steht doch wenigstens ein Update auf die aktuelle Version von Android zur Verfügung.

Trotz der eher schmalen Hardwareausstattung reagiert das Galaxy Ace überraschend flüssig auf Eingaben. Vor allem nach dem Update auf Gingerbread kann man gut mit dem Smartphone arbeiten. Dazu lässt sich das Handy inzwischen relativ gut verwalten, die Google Apps Device Policy und die verbesserte Unterstützung für Exchange machen dies möglich. Dank des vorinstallierten Office-Pakets ist das Galaxy Ace also durchaus Business-tauglich.

Zwar kann das Galaxy Ace bei Leistung und Design nicht wirklich mit High-End-Geräten wie dem Samsung Galaxy S2, dem HTC Incredible S oder dem Apple iPhone mithalten, doch wer auf der Suche nach einem günstigen Android-Smartphone ist, wird hier fündig.

Technische Daten vom Samsung Galaxy Ace

Hardware

Prozessor

800 MHz

Speicher

intern: 512 GByte
RAM: 384 MByte

Erweiterungs-Slot

Ja

Display

320 x 480 Bildpunkte

Größe (H x B x T)

112 x 60 x 11,5 mm

Gewicht

113 Gramm inklusive Akku

Akku

1350 mAh

Verbindung, Kommunikation und Betriebssystem

Mobilfunk

GSM / GPRS / EDGE / UMTS / HSDPA

WLAN / GPS

ja / ja

Bluetooth

ja, 2.1 + EDR

Schnittstelle

Micro-USB

Synchronisation

Exchange, Google, Yahoo usw.

Betriebssystem

Vorinstalliert: Android 2.2.1, Update auf 2.3.3 verfügbar

Vertrieb und Preis

Hersteller

Samsung

Preis mit Vertrag

Ab 1,00 Euro (Vodafone)

ohne Vertrag (UVP)

Amazon: 229,89 Euro (UVP: 339 Euro)

Vertrieb

T-Mobile, Vodafone, O2, E-Plus, Freenet

(TecChannel)