Buchhandelskette

Thalia darf Vermögenswerte von Weltbild übernehmen

17.09.2024
Der Buchhändler Weltbild stellt das Geschäft ein. Die Kette Thalia hat nun die Freigabe erhalten, Teile des Vermögens des insolventen Unternehmens wie zum Beispiel Markenrechte übernehmen zu dürfen.
Die Weltbild-Filiale sind Geschichte. Thalia zeigt Interesse an Weltbild-Marken und Domains.
Foto: Dennis Diatel - shutterstock.com

Deutschlands größte Buchhandelskette Thalia darf Vermögensgegenstände des insolventen Buchhändlers Weltbild erwerben. Das Bundeskartellamt hat die Freigabe erteilt, wie aus einer Mitteilung der Wettbewerbsbehörde hervorgeht. Maßgeblich sei dabei gewesen, "dass mit Amazon ein deutlich größerer Wettbewerber sowohl beim Onlinehandel mit gedruckten Büchern als auch im Bereich E-Books existiert", sagte Präsident Andreas Mundt.

Das Unternehmen Thalia will Kundinnen- und Kundenbeziehungen aus dem Weltbild-Onlineshop und den von Weltbild verkauften E-Readern der Marke Tolino sowie die Weltbild-Marken und Domains übernehmen. Um die Ladengeschäfte geht es nicht.

"Thalia verfügt über eine bedeutende Marktposition im Buchhandel und ist über die Plattform Tolino auch eine relevante Kraft bei E-Books. Daher haben wir uns den Erwerb der Kundinnen- und Kundendaten und der Marken von Weltbild genau angesehen", sagte Mundt. Kundinnen und Kunden stünden mit den unabhängigen Buchhändlern, anderen Buchhandelsketten und dem Onlinehandel ausreichend Alternativen zur Verfügung.

Tolino war 2013 von der Telekom und großen deutschen Buchhändlern - inklusive Thalia und Weltbild - ins Leben gerufen worden. Ziel war es, auf dem wachsenden E-Book-Markt ein konkurrenzfähiges Angebot nicht zuletzt gegen Amazons Kindle präsentieren zu können.

Erst kürzlich war bekanntgeworden, dass der insolvente Online-Buchhändler Weltbild den Geschäftsbetrieb Ende August endgültig einstellt. Betroffen waren 14 Filialen. Die 440 Beschäftigten sollen im September ihre Kündigungen erhalten, hieß es. Das Unternehmen hatte im Juni beim Amtsgericht Augsburg Insolvenz angemeldet. Anschließend waren keine Investoren gefunden worden, die den Betrieb übernehmen wollten. (dpa/rs)