Der neue Vorstandschef des Stahl- und Industriekonzerns Thyssenkrupp, Miguel López, hat an seinem ersten Arbeitstag dem Unternehmen eine Schlüsselrolle bei der Gestaltung der grünen Transformation zugesprochen. "Unsere Technologien bieten dafür ein gewaltiges Potenzial", schrieb er auf seiner Linkedin-Seite am Donnerstag. Zudem lobte er die Motivation der Beschäftigten verschiedener Unternehmensbereiche, die er an seinem ersten Arbeitstag getroffen habe. "Das ist genau die Basis, um den Aufbau unserer Geschäfte als Pioniere der grünen Industrie fortzusetzen."
In den vergangenen Jahren habe Thyssenkrupp Stärke aufgebaut. "Es ist für uns an der Zeit, Tore zu schießen, oder wie man im Ruhrgebiet sagt: "Entscheidend is' auf'm Platz!"", so López. Er könne den Ball nicht im Alleingang ins Tor schießen. "Ich glaube jedoch, dass wir gemeinsam das Beste aus unserem Team und dem Unternehmen als Ganzes herausholen können."
Klimaneutrale Stahlerzeugung
Das Unternehmen will unter anderem seine Stahlerzeugung klimaneutral umbauen. Geplant ist außerdem der Börsengang der Tochterfirma Nucera, die auf den Bau von Wasserstoff-Elektrolyseuren spezialisiert ist.
Der 58-jährige López löst Martina Merz (60) ab, die seit Oktober 2019 die Konzernführung in schwieriger Lage übernommen hatte. Der in Deutschland geborene Spanier, der mit vollem Namen Miguel Ángel López Borrego heißt, war viele Jahre bei Siemens beschäftigt. Zuletzt arbeitete er als Interimschef des Autozulieferers Norma. Sein Vertrag bei Thyssenkrupp läuft zunächst drei Jahre.
Der Multi-Industriekonzern mit mehr als 98.000 Beschäftigten ist unter anderem in den Sparten Stahl, Marineschiffbau und Werkstoffhandel tätig. Seit einiger Zeit wird er zu einer "Group of Companies" umgebaut, bei der die einzelnen Geschäfte selbstständiger agieren sollen als früher. Die Grundzüge der begonnenen Strategie sollen unter López fortgeführt werden: "Mit ihm an der Spitze werden wir den Weg der Transformation auf Basis der entwickelten strategischen Linien fortführen", hatte Aufsichtsratschef Siegfried Russwurm Ende April bei der Bekanntgabe der Personalie erklärt. (dpa/rs)