Bei dem am Mittwoch vorgestellten Verfahren wird ein Teil des Eisenerzes durch Eisenschwamm ersetzt. Für das Schmelzen von Eisenschwamm muss im Hochofen weniger Kohle eingesetzt werden. Dadurch sinken die Kohlendioxidemissionen, wie ein Unternehmenssprecher erläuterte.
Diese CO2-Einsparungen werden dann rechnerisch auf einen Teil der produzierten Stahlmenge verteilt. Pro Tonne Stahl verringere sich die CO2-Bilanz um 70 Prozent, teilte Thyssenkrupp mit. Dieses Verfahren zur CO2-Bilanz sei von dem internationalen Zertifizierer DNV bestätigt worden. Die erste Lieferung des CO2-reduzierten Stahls ging an einen Badhersteller. Er kann dadurch seine eigene Klimabilanz verbessern.
Thyssenkrupp sprach von einem Meilenstein bei der grünen Transformation der Stahlerzeugung. "Das ist heute der Startpunkt", sagte der Vorstandschef der Stahlsparte, Bernhard Osburg. Thyssenkrupp werde dieses Angebot schrittweise ausweiten. Am Ende der Entwicklung sollen die Hochöfen durch sogenannte Direktreduzierungsanlagen ersetzt werden, in denen keine Kohle, sondern Wasserstoff eingesetzt wird. Auch andere Stahlhersteller arbeiten an solchen Verfahren. Die Stahlindustrie gehört zu den Branchen mit dem höchsten CO2-Ausstoß in Deutschland. (dpa/rs)