Michael Kranz, CIO von ThyssenKrupp Steel, beschreibt den Weg von ersten Modernisierungsmaßnahmen bis zur neuen IT-Strategie 2030.
"Bevor ein Unternehmen Digitalisierungsprojekte startet, muss es Grundlagen wie Plattformen, Netzwerke und Security schaffen," sagt Michael Kranz, CIO von Thyssenkrupp Steel. Die IT-Strategie müsse zudem in der Business-Strategie verankert sein, um Mehrwerte für das Geschäft zu liefern. Die ersten Schritte dorthin unternahm der Manager schon vor acht Jahren mit dem Umbau der IT.
"In der ersten Evolutionsstufe unserer Transformation ging es um Enablement", berichtet er. "Wir wollten neue technische Möglichkeiten nutzbar machen." Dazu wurde zuerst die Infrastruktur modernisiert. Zugleich schuf der CIO die Voraussetzungen für Big-Data-Plattformen, IoT-Lösungen, die SAP-Harmonisierung und moderne Arbeitsplätze.
Eine Datenplattform für Produktion und Logistik
2012 begann er, in Abstimmung mit der Thyssenkrupp AG seine neue IT-Strategie auf den Weg zu bringen. Die Muttergesellschaft hatte damals bereits ein Programm mit Schwerpunkt im Finance-Bereich gestartet, mit dem die Infrastruktur konsolidiert sowie Daten und Prozesse harmonisiert werden sollten. "Das haben wir in der Stahlsparte alles umgesetzt, gleichzeitig aber auch weitergefasst," erinnert sich der IT-Chef.
"Wir hatten uns entschieden, Daten und Prozesse über das gesamte Unternehmen hinweg zu harmonisieren." Die IT-Landschaft setzte sich damals aus Legacy-Infrastruktur und -Applikationen zusammen, die nicht durchgängig miteinander vernetzt waren. Kranz wollte Plattformen einziehen, die die vertikalen Komponenten horizontal miteinander verbanden und so den Zugang zu den Daten erleichtern.
Besonders wichtig ist dabei für Thyssenkrupp Steel die zentrale Datenplattform, die das IT-Team 2015 implementierte. Dort fließen alle Informationen aus Produktion und Logistik zusammen, um Prozesse überwachen zu können. Kranz: "Wir produzieren rund um die Uhr, sieben Tage die Woche. Dabei haben wir beim flüssigen Stahl Anforderungen wie in der Prozessindustrie, während das Stahlcoil als Endprodukt in einem Mix aus kontinuierlicher und diskreter Fertigung erzeugt wird. Das alles muss gesteuert werden." Im Logistikbereich biete die Plattform alle Informationen, um sicherzustellen, dass die Ware im richtigen Zustand beim Kunden ankommt.
Legacy-Lücken schließen
Zum Geschäftsjahreswechsel 2017 führte das IT-Team ein neues integriertes SAP-System als zentrales Daten-Rückgrat ein. Daran sind beispielsweise alle Manufacturing Execution Systeme angeschlossen, mit denen die Produktionsprozesse in Echtzeit gesteuert werden. Mittlerweile arbeiten 7.000 Anwender mit dem System.
Die Top-CIOs der Industrie
Karsten Rösener Als CDO soll Karsten Rösener seit 1. Februar 2024 die Haus Cramer Gruppe digitalisieren. Zum Unternehmen gehören unter anderem die Marken Warsteiner und König Ludwig.
Patrick Wader Seit Juli 2024 leitet Patrick Wader die IT der BSH Hausgeräte GmbH. Sein Vorgänger Robert Müller wechselt ins Management Board von Bosch Digital.
Frank Liptow Seit Januar 2022 ist Frank Liptow Corporate Vice President IT der Siltronic AG. Er folgt auf Günter Riedhofer. In seiner neuen Rolle berichtet Liptow an Siltronic-CFO Rainer Irle. Liptow kommt von der Jenoptik AG.
Hanna Hennig Hanna Hennig ist seit Januar 2020 CIO der Siemens AG. Sie kommt von Osram. Beim Lichtkonzern war Sie seit Juli 2018 CIO. Davor arbeitete Sie bei E.ON. Dort war sie seit Dezember 2013 als Geschäftsführerin der E.ON Business Services GmbH in München für die weltweite Versorgung von IT-Dienstleistungen der E.ON und Uniper Gruppe verantwortlich.
Ulrike Hetzel Ulrike Hetzel hat Anfang 2023 den Vorsitz des Bereichsvorstands von Bosch Digital übernommen. Die neue Konzerneinheit ist entstanden aus der Zusammenlegung der ehemaligen Corporate IT sowie der IoT-Tochter Bosch.IO.
Volker Lang Volker Lang ist bei der Thyssenkrupp Steel Europe AG als CIO verantwortlich für IT-Organisation und die digitale Transformation. Im Mai 2022 wurde Lang zum CIO & Head of Digital Solutions berufen.
Markus Grubwinkler Markus Grubwinkler ist seit März 2019 Head of IT des Fertighaus-Anbieters Haas Group aus Falkenberg. Zuvor war Grubwinkler Head of IT Project-Portfolio-Management & CRM beim Automobilzulieferer Dräxlmaier.
Tobias Lange Seit Oktober ist Tobias Lange neuer IT-Chef von Freudenberg. Sein Vorgänger Harald Berger wechselt zum Tochterunternehmen Freudenberg Flow Technologies.
Christian Hefele Beim Industriekonzern Handtmann hat Christian Hefele den CIO-Posten von Bodo Deutschmann übernommen. Seit 1. April 2022 agiert Hefele als CIO und Bereichsleiter IT der Handtmann Service GmbH & Co. KG.
Dirk Altgassen Seit September 2015 ist Dirk Altgassen (45) Group CIO bei Etex in Belgien. Etex ist eine Gruppe von weltweit agierenden Industrieunternehmen, die als Hersteller und Händler von Baustoffen tätig sind. Die Position wurde neu geschaffen. Altgassen war zuvor CIO beim Düsseldorfer Armaturen-Hersteller Grohe. Seine wichtigsten anstehenden Aufgaben bei Etex: IT-Alignment und Digitalisierung.
Lutz Seidenfaden Lutz Seidenfaden ist seit Juni 2020 CIO (SVP Information Technology) beim Münchner Treibwerk-Hersteller MTU Aero Engines. Seidenfaden kommt von Industrieunternehmen Festo, wo er zuletzt die Stelle des Head of IT Services besetzte. Seine Vorgängerin Pamela Herget-Wehlitz wechselte zur Personalberatung JBH-Herget als Managing Partner.
Marc Votteler Anfang November 2021 übernimmt Marc Votteler die CIO-Position bei der Schaeffler-Gruppe. Sein Vorgänger Harald Giesser zieht sich in den Ruhestand zurück.
Thomas Speck Nach knapp drei Jahren bei der Trumpf GmbH macht Thomas Speck den nächsten Karriereschritt. Seit 1. Juni ist der Wirtschaftsinformatiker CIO des Werkzeugmaschinenherstellers und berichtet an Chief Digital Officer (CDO) Mathias Kammüller.
Harm Ohlmeyer Nachdem Global CIO Fumbi Chima Adidas verlassen hat übernimmt Finanzvorstand Harm Ohlmeyer die Leitung der Konzern-IT im Interim.
Fernando Burgos Zum 1. Oktober 2024 hat Fernando Burgos die IT-Leitung von Vodafone Deutschland übernommen. Er kommt von der Santander Bank.
Marcus Sassenrath Seit 1. November 2019 ist Marcus Sassenrath Vice President IT beim Kupferproduzenten Aurubis. Er folgt auf Andreas Schuhmann. Sassenrath kommt von der BPW Bergische Achsen KG aus Wiehl, wo er seit 2015 als CIO, CDO und Leiter des BPW Innovation Lab agierte.
Christoph Hummel Seit April verantwortet Christoph Hummel die IT der Leoni AG. Vor seinem Antritt als CIO war Hummel im Unternehmensbereich Wiring Systems (WSD) als Vice President Business Partner Information Technology tätig. In seiner neuen Rolle berichtet er an Ingrid Jägering, CFO der Leoni AG. Sein Vorgänger Gottfried Egger wechselte 2021 als Director Corporate IT zum österreichischen Leiterplattenhersteller AT&S.
Jörg Brinkmann Jörg Brinkmann ist seit Februar 2017 neuer Head of IT DACH/CIO beim Personaldienstleister Adecco Germany Holding. Brinkmann war von 2007 bis 2016 CIO beim Mannheimer Baukonzern Bilfinger SE sowie bis zu seinem Wechsel Geschäftsführer der Bilfinger Global IT GmbH.
Jörg Bajohr Jörg Bajohr ist seit Juli 2017 CIO beim Sicherheitslösungsanbieter Giesecke+Devrient in München Er verfügt über langjährige Erfahrung in leitenden Positionen im IT-Bereich – darunter unter anderem bei Telefónica, Kabel Deutschland und als selbstständiger Berater.
Harsha Deshmukh Harsha Deshmukh, der IT-Chef von Infineon, kommt aus den eigenen Reihen. Er soll unter anderem die IT-Landschaft weiterentwickeln und die Kundenansprache verbessern.
Peter Leukert Sprecher der Geschäftsführung der Deutsche Telekom IT GmbH und damit neuer CIO ist seit Januar 2017 Peter Leukert. Leukert wechselte von Motive Partners – einem Fintech Start-up, das er selbst mit gegründet hat. Zuvor war Leukert CIO der Commerzbank und von NYSE Euronext. 2011 wurde er zum „CIO des Jahres“ gewählt.
Heiko Hildebrandt Heiko Hildebrandt ist seit Mai 2017 CIO der Bundesdruckerei GmbH in Berlin. Er war zuletzt Senior Vice President IT bei der Fluggesellschaft Air Berlin. Der CIO führt einen Bereich mit rund 130 Mitarbeitern und soll die strategische Neuausrichtung der IT fortführen.
Jörg Kohlenz Jörg Kohlenz ist seit September 2019 CIO von Leoni Wire & Cable Solution. Der Vorstand der Leoni AG hatte 2019 im Zuge des Neuaufbaus der Gruppe beschlossen, den Unternehmensbereich auszugliedern und zu verkaufen. Kohlenz soll eine eigenständige IT für die Tochtergesellschaft des Automobilzulieferers aufbauen, die bisher durch die zentrale Corporate IT verwaltet wurde. Neben der neuen IT-Organisation gilt es auch, ein eigenes IT Service- und Portfoliomanagement aufzubauen. In der neuen IT-Abteilung soll insbesondere für eine schnelle Bearbeitung von Demands verstärkt mit agilen Teams gearbeitet werden. Für die Auslieferung will der Manager mit DevOps-Prozessen eine Continous-Delivery-Pipeline sicherstellen.
Rüdiger Hoppen Rüdiger Hoppen bildet seit September 2016 zusammen mit Michael Schauff die Doppelspitze der IT beim TÜV Rheinland in Köln. Hoppen trägt den Titel Global Officer IT Infrastructure.
Michael Schauff Michael Schauff bildet zusammen mit Rüdiger Hoppen seit September 2016 die Doppelspitze der IT beim TÜV Rheinland in Köln. Schauff trägt den Titel Global Officer für den Bereich IT Solutions.
Hans Sättele Hans Sättele ist seit Januar 2021 CIO beim Maschinenbauer Körber in Hamburg. Damit führt er gleichzeitig die Geschäfte des IT-Dienstleisters Körber IT Solutions. Sättele kommt von der Schunk Group, einem internationalen Anbieter von Produkten aus Hightech-Werkstoffen sowie Maschinen und Anlagen in Frankfurt am Main.
Uwe Kolk Uwe Kolk ist seit Mai 2016 Leiter IT-Prozesse und Systeme (CIO) bei der Jungheinrich AG in Hamburg. Kolk war zuvor, seit Juni 2014, Geschäftsführer der Arvato Systems Business Services in Dortmund.
Stefan Ewald Seit Anfang März 2018 ist Stefan Ewald neuer CIO Head of IT & Organization beim Windenergieanlagenbauer Nordex Group SE mit Hauptsitz in Rostock (der Vorstand hat seinen Sitz in Hamburg). Unter den Markennamen Nordex und Acciona Windpower bietet das 1985 im dänischen Give gegründete Unternehmen Windenergieanlagen an.
Walter Schein Walter Schein ist seit Juni neuer CIO beim schweizerischen Industriekonzern Sulzer. Schein war bei Sulzer zuletzt Head of Business Applications. Seit seinem Eintritt 2012 war er dort in mehreren IT-Management-Positionen tätig. Davor hatte er über 15 Jahre verschiedene Leitungsfunktionen in der IT- und Management Beratung inne.
Martin Nusswald Seit Mai 2017 ist Martin Nusswald CIO bei thyssenkrupp Materials Services. Er kam von der Kelvion GmbH in Bochum, einem internationalen Hersteller von großindustriellen Wärmetauschersystemen.
Dilek Bocuk Nach rund 17 Jahren bei Bayer stieg Dilek Bocuk im April 2022 als CIO bei Siemens Mobility ein.
Paul Meyer Paul Meyer ist seit Mai 2016 neuer CIO der gleichnamigen Meyer Werft in Papenburg. Der jüngste Sohn von Firmenchef Bernard Meyer verantwortet die gesamte IT der Werften in Papenburg, Rostock und Turku (Finnland).
Axel Scarponi Axel Scarponi (47) hat im Juni 2013 die Nachfolge von Stefanie Kemp angetreten und den Bereich Corporate IT der Vorwerk Gruppe als neuer Group Information Officer übernommen. Damit verantwortet er bei dem Wuppertaler Unternehmen weltweit sämtliche IT-Aktivitäten. In seiner vorherigen Position leitete Scarponi leitete seit April 2011 als Group CIO das internationale IT- und IS-Management beim Dachbaustoff-Hersteller Monier Group in Oberursel. Zuvor hatte er bei der Daimler AG seit 2000 verschiedene Führungspositionen in der IT inne, zuletzt seit 2007 als Head of IT Operations mit Zuständigkeit für Europa, den Mittleren Osten und Afrika.
Jens Hittmeyer Seit Februar 2017 ist Jens Hittmeyer Head of Corporate Information Technology beim Pflanzenzüchtungsunternehmen KWS Saat SE in Einbeck. Zuvor war Hittmeyer Senior VP Corporate IT bei der Pharmafirma Aenova Holding GmbH in Starnberg.
Uwe Dmoch Seit Mitte August 2017 ist Uwe Dmoch neuer CIO bei Kelvion in Bochum. Zuvor war Dmoch Co-CIO/Director IT bei der HELLA KGaA Hueck & Co. Kelvion ist weltweit tätig als Hersteller von industriell genutzten Wärmetauschern.
Thomas Pirlein Seit März 2018 ist Thomas Pirlein neuer Group CIO bei der Unternehmensgruppe Theo Müller in Freising. Pirlein hatte zuvor die Position als Managing Director International Transformation Organisation bei ALDI Süd verlassen. Davor war er seit Mai 2012 CIO beim Modelabel Esprit.
Robert Zepf Robert Zepf ist seit Februar 2017 Bereichsleiter IT/SAP bei der Fritz Faulhaber GmbH & Co. KG in Schönaich. Zepf kommt von der Eriks Holding Deutschland GmbH, wo er als Director IT Central & Eastern Europe gearbeitet hat.
Thomas Wölker Thomas Wölker ist seit Juni 2016 bei der Rehau Gruppe Head of Integrated Business Solutions (IBS) in Rehau. Er übernimmt die Bereiche IT/IS, Business Process Engineering und die Shared Services. Wölker war zuletzt CEO und Chairman of the Management Board im Bereich IT Services beim Industriekonzern thyssenkrupp.
Stefan Domsch Stefan Domsch ist seit September 2016 CIO beim TÜV Süd in München. Domsch war zuletzt Geschäftsführer der ERNI Deutschland GmbH, einem Beratungsunternehmen für Software Engineering.
Uwe Kruse Uwe Kruse ist seit November 2018 CIO - Leiter IT Strategie des Stahlkonzerns Salzgitter AG mit Sitz in Salzgitter und zugleich Geschäftsführer der IT-Tochter GESIS. Kruse kommt von der Georg Fischer Automotive in Singen, wo er ebenfalls CIO war.
Dennis Lentz Seit Januar 2017 ist Dennis Lentz neuer Director Group IT/CIO beim Baustoffkonzern HeidelbergCement AG. Zuvor war Lentz unter anderem Project Leader bei der Unternehmensberatung Boston Consulting und Project Leader und Leiter Supply Chain Management in Deutschland bei der HeidelbergCement AG.
Werner Zengler Werner Zengler ist seit Januar 2018 neuer CIO, Group Vice President Information Technology, bei der Kathrein Group, einem Hersteller für Antennen und Satellitentechnik in Rosenheim. Zengler verfügt über mehr als 30 Jahre IT-Erfahrung und hat in verschiedenen Funktionen zahlreiche Transformationsprojekte erfolgreich mitgestaltet. Bei Bosch Siemens Hausgeräte (BSH Hausgeräte) hatte der Diplom-Informatiker 15 Jahre lang unterschiedliche Leitungspositionen inne. 2001 wechselte Zengler zur Knorr-Bremse-Gruppe.
Klaus-Peter Fett Klaus-Peter Fett wird im Oktober 2018 beim Mannheimer Kunststoffspezialisten Röchling CIO und Digital Officer (CIDO). Die Stelle wurde neu geschaffen. Fett war zuletzt als Industry Leader bei Google in Deutschland tätig.
Till Rausch Till Rausch ist seit April 2013 CIO beim Technologiekonzern Thales Deutschland. Er berichtet an Hans Leibbrand, den COO von Thales Deutschland . Der 45-Jährige hat neben einem Diplom in Betriebswirtschaft einen Masterstudiengang in Wirtschaftsinformatik abgeschlossen. Seit 1998 war er bei der Gehe Pharmahandel GmbH tätig, seit 2009 als CIO.
Uwe Herold Uwe Herold (47) wechselte im Juli 2014 vom Unternehmen Heidelberger Druckmaschinen zum Gütersloher Waschmaschinen- und Kühlschrankhersteller Miele. Herold war unter anderem auch schon CIO von SAP und dem Automobilzulieferer Brose. Der Diplom-Ingenieur Herold hat Verarbeitungsmaschinenkonstruktion und Informatik an der TU Chemnitz studiert.
Holger Blumberg Seit November 2011 verantwortet Holger Blumberg als CIO die IT der Krones AG in Neutraubling. Er kommt vom Motorenbauer MAN Diesel & Turbo, wo er seit Juli 2006 als Vice President Group Information Technology tätig war. Blumberg berichtet er an den Finanzvorstand Hans-Jürgen Thaus. Bei der Krones AG sind er und seine 200 Mitarbeiter starke IT-Abteilung zuständig für rund 9000 IT-Anwender.
Klaus Rotter Seit Anfang Oktober 2018 verantwortet Klaus Rotter die IT der Transporter Industry International (TII) Group mit Sitz in Heilbronn. Der Informatiker kommt vom Ulmer Materialprüfmaschinen-Anbieter Zwick Roell. Dort war er insgesamt 19 Jahre in verschiedenen Funktionen tätig, zuletzt als Director IT.
Thomas Fischer Thomas Fischer ist seit November 2018 neuer CIO beim international tätigen Familienunternehmen Ensinger in Nufringen bei Stuttgart. Er berichtet bei dem Hochleistungskunststoff-Hersteller direkt an die Geschäftsführung. Fischer war zuletzt beim irischen Arzneimittelhersteller Perrigo.
Jochen Werling Jochen Werling ist seit November 2018 Group CIO beim Baustoffhersteller Lafarge-Holcim mit Hauptsitz in Rapperswil-Jona in der Schweiz. Die Lafarge-Holcim Ltd. mit den Marken Holcim und Lafarge gehört zu den größten Baustoffherstellern der Welt. Zuvor war Werling CIO beim Autoverleiher Sixt.
Karl Kornwolf Karl Kornwolf ist ab Januar 2019 CIO beim Immobiliendienstleister ista in Essen. Er soll die technologische Transformation verantworten. Zuletzt war er im Energiebereich bei Siemens für Strategie und Business Development verantwortlich.
Torsten Müller Seit November 2018 ist Torsten Müller neuer Head of Information Technology beim Pharma- und Laborzulieferer Sartorius AG mit Sitz in Göttingen. Zuvor war er Chief Digital Officer und Chief Information Officer sowie Mitglied der Geschäftsleitung der Versicherung Helvetia Deutschland in Frankfurt.
Erwin Schuster Erwin Schuster ist seit November 2018 CIO bei der Mapal Dr. Kress KG. Zuvor arbeitete er seit 2013 als CIO bei der Ensinger GmbH, einem Kunststoffspezialisten in Nufringen. Schuster studierte in Stuttgart Informatik und promovierte dort später in Maschinenbau.
Jesper Hansen Jesper Hansen hat als neuer Vice President Information Technology (CIO) die weltweite Leitung der IT in der österreichischen Miba AG übernommen. Hansen berichtet in seiner neuen Funktion an Miba-Vorstand Markus Hofer. Hansen war zuletzt CIO von Maersk Drilling, einem dänischen Bohranlagenbetreiber.
Ben Windhorst Ben Windhorst ist seit Januar 2019 Global CIO, Vice President IT beim Tiefkühlkosthersteller Frosta in Bremerhaven. Zuvor war er seit Juni 2016 IT Director der Prysmian Group, einem italienischen Kabelhersteller mit deutschem Sitz in Berlin.
Irenus Tomczyk Ireneus Tomczyk ist seit März 2019 neuer CIO/Leiter Group IT bei MAN Energy Solutions in Augsburg. Tomczyk arbeitete zuvor von 2017 an zwei Jahre lang als Head of IT Services bei der Audi AG, wo er unter Audi-CIO Frank Loydl unter anderem das Transformationsprojekt NEXT:IT vorantrieb.
Rainer Müller Reiner Müller ist seit Februar 2019 CIO beim Dübel-Hersteller Fischerwerke GmbH & Co. KG in Waldachtal, einem Unternehmen der Unternehmensgruppe Fischer. Müller ist bereits seit 2002 im IT-Bereich bei Fischer tätig; seit 2012 war er dort verantwortlich für alle IT-Applikationen.
Andreas Müller Andreas Müller ist seit Februar 2019 Bereichsleiter Informationstechnologie und Organisation der Bardusch Gruppe in Ettlingen. Er arbeitete zuletzt als CIO der fischerwerke GmbH & Co. KG. Die Bardusch-Gruppe ist auf die Vermietung von Textilien spezialisiert.
Roman Rapoport Roman Rapoport ist seit Februar 2019 CIO der BPW Bergische Achsen in Wiehl bei Köln. Bevor Roman Rapoport zur BPW wechselte, war er IT-Strategieberater bei Accenture Strategy. Davor arbeitete der Wirtschaftsmathematiker bei der Ergo Group. Er verantwortete dort zuletzt als Leiter der Fast IT die Software-Entwicklung der B2C-Kundenschnittstelle mehrerer Konzernmarken.
Christoph Urban Christoph Urban ist ab Juli 2019 neuer Vorstand IT und Digitalisierung beim deutschen Werkzeughersteller Einhell mit Sitz in Landau an der Isar. Die Position wurde neu geschaffen. Urban war zuvor als Geschäftsführer iSC GmbH tätig. Sie ist eine hundertprozentige Tochter der Einhell AG, die im Konzern die Zentralfunktion für den Bereich IT und Service innehat. Urban leitet seither außerdem den internationalen Ausbau der Serviceorganisationen der Einhell Gruppe.
"Mit der technischen Modernisierung kam die Erkenntnis, dass Digitalisierung ihr Potenzial nur dann ausschöpfen kann, wenn unsere 27.000 Mitarbeiter neue Technologien auch annehmen und nutzen," berichtet der CIO. Aus der Digitalisierung des Geschäftsmodells sollte eine digitale Transformation des Unternehmens werden.
Daher habe man 2016 die "Digital Natives-Initiative" gestartet. Change und Kommunikation standen dabei im Mittelpunkt. "Unser Ziel war es, in der Belegschaft eine kritische Schwungmasse aufzubauen, die den Rest des Unternehmens mitreißt," so Kranz. Er suchte dafür digital-affine und besonders motivierte Mitarbeiter aus allen Bereichen des Unternehmens, die die neuen Themen in die Abteilungen tragen können.
Kranz arbeitete dazu eng mit seinem Digitalchef Volker Lang zusammen und holte auch die Kommunikations- und Personalabteilung ins Boot. Nach Langs Erfahrung geht es bei Change-Initiativen stets um zwei Dinge: Erstens müssten die Menschen verstehen, was auf sie zukommt. Auch die Stahlbranche sei direkt von der Digitalisierung betroffen, "Wegducken" führe nicht weiter. Zweitens müsse die Belegschaft in die Lage versetzt werden, in der neuen Arbeitswelt mit digitalen Arbeitsweisen zurechtzukommen.
Vor diesem Hintergrund startete der CIO die "Hidden-Champions"-Initiative. 20 Mitarbeiter bekamen vor dem Rollout Einblicke in neue Systeme und wurden entsprechend geschult. Sobald die Tools unternehmensweit installiert waren, gingen die Hidden Champions in ihre Abteilungen und halfen Kollegen, sich damit vertraut zu machen. Kranz: "Das waren nicht nur Multiplikatoren, die das noch zusätzlich machen mussten, sondern begeisterte Mitarbeiter, die sich auch mit eigenen Ideen einbrachten."
Hidden Champions und Early Birds
Die Kampagne wurde großflächig mit Plakaten beworben und traf auf hohe Resonanz bei der Belegschaft. "Am Ende hatten wir 120 Bewerbungen", so Kranz. "Da wir aber den 100 Mitarbeitern, die nicht in das Programm hineinkamen, keine Absage erteilen wollten, haben wir zusätzlich die Early Bird Community gegründet." Diese Gruppe, die vor dem Rollout auf über 400 Kollegen angewachsen sei, habe ebenfalls Vorabinformationen und "Sneak Previews" erhalten. "Damit ist uns am Stichtag ein Warmstart ohne große Probleme gelungen, und wir konnten einen Großteil der Nutzer emotional mitnehmen", so der CIO weiter. "Sie waren stolz auf das, was wir gemeinsam geleistet hatten."
Agilität aus dem Labor
Nach dem Erfolg der Hidden Champions sollte der Change-Prozess weitergehen. Kranz beschreibt die Ausgangslage so: "Klassische Großkonzerne sind für ihr Kerngeschäft auf Stabilität und Effizienz im großen Maßstab ausgelegt. Durch Agilität darf das nicht verloren gehen." Die IT konzentrierte sich zunächst auf die Bereiche des Geschäftsmodells, die Berührungspunkte mit der digitalen Welt haben.
Das umfasst Kunden-Touchpoints, Logistik, die Supply Chain, Transparenz in den Prozessen, Stammdatenqualität, Produktentwicklungszyklen und neue Geschäftsmodelle rund um das physische Produkt Stahl. Dabei geht es aber nicht zwingend um große Sprünge. Kranz: "Auch kleinere Ideen, die schnell umgesetzt werden, helfen bei der Verbesserung der Kostenposition."
Neue IT-Strategie 2030
Um erste Projekte anzustoßen, gründete der CIO 2017 gemeinsam mit dem Digitalchef ein Digitallabor. "Natürlich haben wir dort Sitzsäcke und Drohnen, aber wir wollen keine reine Digital-Folklore", erklärt Lang dazu. "Es geht nicht darum, eine Blockchain zu nutzen, sondern um konkreten Wertbeitrag für das Geschäft." Daher stammen die Owner der Labor-Projekte aus den Fachabteilungen, die mit einem echten Problem an die IT herantreten. Anschließend wird ein gemischtes Team aus Fach- und IT-Spezialisten zusammengestellt, das einen Monat lang an einem Prototypen arbeitet.
Die technische Modernisierung der Stahl-IT und die verschiedenen Initiativen für einen Kulturwandel hin zu modernen und agilen Arbeitsmethoden münden laut Kranz in die neue "Strategie 2030" von Thyssenkrupp Steel: "Diese beiden Stränge sollen zusammengebracht werden und in einer ganzheitlichen digitalen Transformation des gesamten Unternehmens münden." Das Zielbild habe man anhand der Methode "High Speed Strategizing" festgelegt. Hierfür wurde erarbeitet, wie Thyssenkrupp Steel in fünf Jahren bezüglich Daten, Prozesse und Unternehmensteuerung aussehen soll. Anschließend wurde das Zielbild auf zu bearbeitende Themenfelder heruntergebrochen. Daraus entstanden schließlich einzelne Strategiemodule.
KI-Skepsis der Mitarbeiter entgegenwirken
Das Modul "digitale Transformation" besteht erstens daraus, die Vorteile für die Fachbereiche zu beschreiben: Was kann in der Produktion, im Vertrieb, in der Logistik, im Finanzbereich und für die Mitarbeiter getan werden, damit sie besser arbeiten können? Zweitens sind die technologischen und kulturellen "Enabler" der Transformation definiert. Dazu zählen etwa Cloud Computing und innovatives Datenmanagement, aber auch die Förderung eines digitalen Mindsets in der Belegschaft und crossfunktionale Zusammenarbeit.
Drittens galt es, ein angemessenes Governance- und Steering-Modell im Einklang mit der Business-Strategie zu entwickeln. Am Ende sollen möglichst viele Unternehmensbereiche agil arbeiten. "Wir verheiraten das bewährte Steuerungsmodell eines Industriekonzerns mit agilen Gedanken, statt alles in ein agiles Standardframework zu pressen," erklärt Kranz das Vorgehen.
Um die Skepsis der Mitarbeiter in Sachen Digitalisierung abzubauen, setzt Kranz auf anschauliche Beispiele: "In unseren Anlagen sind bereits hunderttausende von Sensoren verbaut, und die Steuerung erfolgt fast vollständig automatisiert. Aber wenn etwa ein KI-Algorithmus ins Spiel kommt, der Ergebnisse liefert, die mit manuellen Methoden nicht mehr nachgerechnet werden können, hat das für manche Kollegen etwas Bedrohliches."
Ein Blick hinter die Kulissen soll den Mitarbeitern mehr Transparenz verschaffen. Kranz: "Wenn Sie den Leuten zeigen, dass KI erst einmal ziemlich dumm ist, bis man sie trainiert, und wenn Sie ihnen erklären, dass sie auch in einer KI-gestützten Welt wichtige Aufgaben haben, werden die Bedenkenträger schnell zu Unterstützern." Die IT baue deshalb leicht verständliche Beispielprozesse, um zu zeigen, wann und wie KI zum Einsatz kommen soll und welche Rolle die Mitarbeiter dabei künftig spielen.
Vertrauen durch Praxis
"Haben die Kollegen das erstmal verstanden, gewinnen sie Vertrauen in die neuen Ansätze, und viele entwickeln Neugierde, die uns wiederum zugutekommt," so der CIO. Nach den Vorführungen kämen viele Mitarbeiter von sich aus mit neuen Ideen und Use Cases für digitale Technologien in ihren Fachbereichen auf das IT-Team zu. Kranz: "So bekommen wir ständig neuen Input für Projekte direkt aus dem Business, die wir in unserem Digitallabor ausarbeiten können."
Weil die IT die technischen Grundlagen für Innovationen geschaffen habe, erfüllten die erarbeiteten Lösungen auch alle Voraussetzungen hinsichtlich Skalierbarkeit, Verfügbarkeit und Security. Zusammen mit den neuen Arbeitsweisen entstehe so eine ganzheitliche digitale Transformation, die die Anwender mitnehme und auf die Strategie einzahle. Die IT müsse deshalb nie als "Spielverderber" auftreten, wenn der Fachbereich sich eine Lösung für ein Problem überlegt habe.