Die folgenden Hinweise und App-Vorstellungen beziehen sich auf das Smartphone-Betriebssystem Google Android. Wir haben dafür die Android-Versionen 2.1 und 2.2 herangezogen. Als Testgeräte dienten ein HTC Desire mit Android 2.2 und ein Samsung Galaxy S mit Android 2.1.
Viele unserer Tipps sowie die Grundlagen-Informationen gelten aber auch für andere Smartphone-Betriebssysteme wie beispielsweise Apple iOS, Windows Phone 7, Symbian und Blackberry; nur dass die Menü-Punkte eben etwas anders heißen. Suchen Sie dort in den jeweiligen Download-Markets nach Apps, die den hier für Android genannten Beispielen entsprechen.
Grundlegendes
Vibrations-Alarm, Wecker oder animierte Bildschirm-Hintergründe kosten Strom, ebenso das haptische Feedback bei Eingaben auf dem Touchscreen. Auch das bei Android-Smartphones meist eingebaute FM-Radio zieht Strom. Wägen Sie also ab, ob Sie diese Funktionen tatsächlich benötigen. Bei Einträgen im Google-Kalender können Sie festlegen, ob Sie über ein akustisches und optisches Signal an einen Termin erinnert werden wollen - auch das kostet Strom. Alle diese Funktionen legen Sie im Einstellungen-Menü von Android und dort in den entsprechenden Untermenüs fest. Wenn Sie mit deren Abschaltung die Grundlage für das Stromsparen gelegt haben, geht es mit den Detaileinstellungen weiter.
Zunächst einmal sollten Sie Ihr Display so einstellen, dass es sich bei Nichtbenutzung des Smartphones abschaltet ("Einstellungen, Anzeige, Display-Timeout"). Beobachten Sie Ihr bisheriges Nutzungsverhalten um die richtige Zeitspanne dafür zu finden. Wenn Sie Ihr Handy grundsätzlich alle fünf Minuten checken, macht es keinen Sinn, wenn Sie das Display nach zehn Minuten abdunkeln lassen. Wählen Sie also eine Zeitspanne, die Ihrem Nutzungsverhalten entspricht.
Einstellungssache
Über dem Menüeintrag "Display-Timeout" befindet sich übrigens der Menü-Punkt "Helligkeit": Hier können Sie die Helligkeit des Touchscreens so einstellen, dass Sie alles noch bequem erkennen können und trotzdem keinen Strom verschwenden. Damit haben Sie die grundsätzliche Helligkeit des Displays festgelegt. Doch nicht immer benötigen Sie die von Ihnen eingestellte Helligkeit in vollem Umfang.
Ein helles Display verbraucht zwangsläufig mehr Strom. Wenn Sie keine längeren Texte lesen müssen, sondern nur mal zwischendurch schnell eine Mail checken oder einfach nur telefonisch erreichbar sein wollen, dann reduzieren Sie also die Helligkeit des Displays noch stärker. Das geht natürlich über das im obigen Absatz erwähnte Einstellungsmenü („Anzeige, Helligkeit“). Doch wenn Sie häufiger die Helligkeit verändern wollen, dann greifen Sie besser zu dem von Android mitgelieferten Widget, das Sie auf einen Ihrer Startbildschirme legen.
Drücken Sie dazu mit dem Finger länger auf eine freie Stelle auf Ihrem Display und wählen Sie aus dem dann erscheinenden Auswahlmenü „Widget“. Scrollen Sie dann runter bis Sie auf „Energiesteuerung“ stoßen. Wählen Sie dieses Widget aus. Nun ist es auf Ihrem Touchscreen installiert. In Zukunft können Sie damit, genauer gesagt mit dem ganz rechts liegenden Feld mit dem Sonnensymbol, bequem die Helligkeit rauf- und runterregeln. Das ist aber noch nicht alles: Sie können damit auch WLAN (Funkwellensymbol ganz links) und Bluetooth (zweites Symbol von links) sowie GPS (mittleres Symbol) nach Bedarf ein- und ausschalten. Womit wir bei den nächsten Stromfressern wären.
Jede Funktion beziehungsweise jeder Chip/Controller, den Sie in Ihrem Smartphone aktivieren, verbraucht Strom. Sie benötigen aber nicht immer alle Funktionen Ihres Smartphones. Nehmen wir nur einmal Bluetooth: Wenn Sie Bluetooth generell nur dazu nutzen, um damit eine Verbindung zwischen Ihrem Smartphone und der Freisprechanlage Ihres Autos herzustellen, dann sollten Sie das stromverbrauchende Bluetooth außerhalb Ihres Fahrzeugs ausschalten (das bringt eventuell auch einen Sicherheitsgewinn, weil Sie damit ein potenzielles Einfallstor in ihr Smartphone abschalten). Das Einschalten des WLAN-Chips macht ebenfalls nur Sinn, wenn Sie via WLAN ins Internet gehen – beispielsweise zu Hause über Ihren DSL-Router, der auch eine WLAN-Antenne besitzt. Außerhalb Ihrer eigenen vier Wände dürften Sie WLAN kaum benötigen, sofern Sie nicht einen öffentlichen WLAN-Hotspot zum Beispiel in einem Café nutzen.
WLAN- und Mobilfunk-Aktivität steuern
Der Stromverbrauch von WLAN- und HSDPA/UMTS-Chip hängt übrigens davon ab, ob die Einwahl in das jeweilige Netz auf Anhieb klappt und die Verbindung danach fortlaufend bestehen bleibt oder ob die Einwahl erst nach mehreren Versuchen gelingt und die Verbindung immer wieder abbricht. Muss sich das Mobiltelefon dann wieder neu einwählen, kostet das Strom – sowohl bei WLAN als auch bei Mobilfunk. Zudem sollte bei UMTS die Verbindung möglichst gut sein, um Strom zu sparen. Je öfter sich ein Smartphone neu in ein Netz einwählen muss, desto mehr Strom verbraucht es.
Auch der häufige Wechsel zwischen 3G/UMTS- und 2G/GSM/Edge-Netzen zerrt am Akku. Das tritt vor allem in ländlichen Regionen auf: Kommen Sie in die Nähe einer größeren Stadt, wählt sich Ihr Smartphone vermutlich in ein 3G-Netz ein (in der Statuszeile am oberen Bildschirmrand mit einem H angezeigt). Entfernen Sie sich wieder von dem 3G-Sendemasten, dann springt ihr Smartphone irgendwann auf Edge zurück (mit einem E in der Statuszeile signalisiert).
Falls Sie sich also in einer Gegend mit einem schwachen oder nur gelegentlichen 3G-Signal aufhalten und Ihren Akku schonen wollen, dann sollten Sie das Smartphone so einstellen, dass es von vornherein nur GSM zur Verbindung nutzt: "Einstellungen, Drahtlos und Netzwerke, Mobile Netzwerke, Netzwerkmodus, Nur GSM". Sie können damit immer noch das Internet nutzen und Ihre Mails abrufen, aber halt nur noch durchgehend mit Edge-Tempo. Auf Telefonate hat diese Entscheidung natürlich keinen Einfluss. Allerdings braucht die Telefon-Funktion Ihres Smartphones mit GSM etwas weniger Strom als mit 3G. Generell gilt die Faustregel: WLAN-Standby verbraucht weniger Strom als GSM-Standby. Ein Smartphone, das im GSM-Standby bereit steht, ist wiederum stromsparender als ein Smartphone im UMTS-Standby.
Für das Herunterladen größerer Datenmengen (zum Beispiel eines Betriebssystem-Updates) sollten Sie bei einem Smartphone grundsätzlich immer den Weg über WLAN statt über Mobilfunk gehen. Erstens um Ihr monatliches Freivolumen (falls Sie keine Flatrate haben) nicht zu schnell zu verbrauchen. Und zweitens, weil es mit WLAN aufgrund der größeren Bandbreite einfach schneller geht (zumindest so lange der neue Mobilfunkstandard LTE nicht verbreitet ist und Sie WLAN nach den n-Standard verwenden). Und je länger der Datentransfer dauert, desto mehr Strom wird verbraucht.
Sucht Ihr Smartphone ständig nach verfügbaren WLANs im Hintergrund, dann saugt es damit ebenfalls den Akku leer. Gehen Sie also in "Einstellungen, Drahtlos und Netzwerke,Wi-Fi-Einstellungen" und nehmen Sie das Häkchen bei „“Netzwerkhinweis“ raus.
Das exakte GPS-Signal benötigen Sie für alle Dienste oder Apps, die eine besonders genaue Ortung Ihres Standorts erfordern. Ein typisches Beispiel ist die Navigation, also die Nutzung einer Navigationssoftware à la Google Maps Navigation auf Ihrem Smartphone. In vielen anderen Fällen reicht aber auch eine ungefähre Lokalisierung Ihres Standorts aus. Diese kann aber auch ohne GPS erfolgen, denn anhand der Mobilfunk-Zellen Ihres Mobilfunk-Providers und mit Hilfe des WLAN-Signals kann Ihr Standort durchaus annähernd ermittelt werden. Nicht so exakt wie mit GPS, aber für viele Fälle ausreichend. Deaktivieren Sie also GPS, wenn Sie es nicht benötigen. So ganz nebenbei gewinnen Sie damit ein ganz klein wenig mehr Datenschutz.
GPS und Datensynchronisation
Das zweite Symbol von rechts im Energiesteuerungs-Widget von Android schaltet die permanente Datensynchronisation ein und aus. Damit legen Sie fest, ob Ihr Android-Smartphone ohne Unterbrechung Ihre Mails und Kalendereinträge sowie die Kontakte synchronisieren soll. Wenn Sie Googlemail als echtes Pushmail nutzen wollen (Mails, die an Sie verschickt werden, sollen also möglichst schnell vom Mailserver auf Ihr Smartphone geschoben werden), dann benötigen Sie diese durchgehende Datensynchronisation. Legen Sie dagegen keinen Wert auf einen möglichst aktuellen Datenbestand bei den Mails auf Ihrem Smartphone, so können Sie diese Funktion abschalten. Der Verzicht auf Pushmail schont auf jeden Fall Ihren Akku und ist bei ausschließlich privat genutzten Mails wohl verschmerzbar.
Tipp: Wenn Sie den Flugmodus Ihres Smartphones aktivieren ("Einstellungen, Drahtlos und Netzwerke") reduzieren Sie mit einem Schlag deutlich den Stromverbrauch Ihres Smartphones. Allerdings sind Sie dann auch nicht mehr erreichbar. Der Flugmodus empfiehlt sich beispielsweise dann, wenn Sie das Smartphone als Wecker einsetzen wollen. Falls Sie Ihr Smartphone nachts aber ohnehin nicht benötigen, sollten Sie es einfach ausschalten.
Wichtig: Nicht nur im Android-Betriebssystem können Sie Einstellungen vornehmen, die den Stromverbrauch und damit die Akku-Laufzeit beeinflussen. Nein, auch bei einigen Apps finden Sie wichtige Einstellmöglichkeiten. Dazu später mehr.
Das Android-Betriebssystem stellt ein Hilfsmittel zur Verfügung, um Stromverbraucher ausfindig zu machen. Im Menü "Einstellungen" scrollen Sie ganz nach unten zu "Telefoninfo" und wählen darin "Akku" oder "Akkuverbrauch" (die genaue Bezeichnung unterscheidet sich je nach Android-Version: Falls Sie Android 2.2 installiert haben, müssen Sie erst Akku und dann Akkuverbrauch wählen). Nun zeigt Ihnen Android in Prozentangaben, welche Funktionen am meisten Strom verbrauchen.Typischerweise finden Sie hier das Android-System, Handy-Standby, Telefon inaktiv und Display. Der Anteil des Displays am Gesamtstromverbrauch hängt stark davon hab, wie Sie die Helligkeit und das Display-Timeout geregelt haben.
Stromverbraucher ermitteln
Klicken Sie auf einen der angezeigten Verbraucher um Details dazu zu erfahren. Mitunter finden Sie hier aber auch eine bestimmte App als massiven Strom-Fresser angezeigt – diese sollten Sie dann von Hand stoppen (über "Einstellungen, Anwendungen, Anwendungen verwalten, Nur ausgeführte Anwendungen, Stoppen erzwingen" (Letztere Option finden Sie bei Android 2.2). Bis Android 2.1 müssen Sie einen zusätzlichen Taskmanager benutzen, beispielsweise den des kostenlos im Android-Market erhältlichen Astro Datei-Manager ("Astro, Menü, Tools, Prozess-Manager"), um Apps zu beenden, die Sie nicht benötigen, die aber trotzdem im Hintergrund weiter laufen. Astro bietet Ihnen eine differenziertere Sicht auf laufende Programme und Tasks. Das Tool unterscheidet zwischen geöffneten Programmen und laufenden Prozessen. Letztere bekommen Sie in echter Linux-Optik als PIDs präsentiert. Damit können Sie dann auch wirklich gezielt Prozesse beenden und nicht nur Programme. In die gleiche Kerbe schlägt die Gratis-App Android System Info - auch mit ihr können Sie Tasks einzeln abschießen.
In der erscheinenden Auflistung sehen Sie übrigens, wie viele Anwendungen automatisch mitgestartet werden. So starten auf HTC-Smartphones beispielsweise die Facebook-App und diverse Tools wie der Wetterbericht.
Jede gestartete App verbraucht Strom. Das ist normal. Allerdings schwankt der Stromverbrauch je nach App. Auch das ist normal: Eine App aus dem Bereich Augmented Reality wie beispielsweise Layar, die auf die Kamera des Smartphones zugreift, benötigt nun einmal mehr Strom als eine App, die nur etwas Text anzeigt. Nicht normal ist es aber, wenn bestimmte Apps deutlich stärker am Akku nagen, als es angesichts ihrer Funktion eigentlich sein sollte. So war eine frühe Version der Facebook-App derart fehlerhaft programmiert, dass sie den Akku erheblich strapazierte. Dieser Fehler ist aber längst behoben.
Welche Apps den Akku leer saugen
Wenn Sie unter Android bei einer gestarteten App mehrmals die Zurück-Taste drücken, dann beenden Sie die Anwendung, sobald Sie den Startbildschirm erreichen. Allerdings hält Android diese Anwendung durchaus noch vor, damit Sie diese gegebenenfalls schneller wieder starten können. Sie können sich leicht davon überzeugen: Starten Sie eine App, beenden Sie diese und gehen Sie dann in "Einstellungen, Anwendungen, Anwendungen verwalten, Nur ausgeführte Anwendungen" (letzteren Reiter gibt es erst ab Android 2.2). Scrollen Sie durch die Liste: Sie werden nun auch die Anwendungen entdecken, die Sie eigentlich beendet haben. Sofern Sie jeweilige App korrekt programmiert ist, sollte sie aber in diesem Zustand keinen Strom verbrauchen, weil sie den Prozessor nicht belastet.
Wenn Sie die App wirklich komplett aus dem Speicher entfernen wollen, müssen Sie wieder über "Einstellungen, Anwendungen, Anwendungen verwalten, Nur ausgeführte Anwendungen" (letzteren Reiter gibt es erst ab Android 2.2) gehen. Tippen Sie auf der App-Liste die App an, die Sie komplett beenden wollen und drücken Sie dann auf „Stoppen erzwingen“. Übrigens bleiben auch Apps im Speicher, die Sie mit einem Beenden-Button innerhalb der App ausdrücklich beendet haben. Finanzen.net ist ein typisches Beispiel für eine App, die im Hintergrund weiterläuft, obwohl man sie ausdrücklich über den entsprechenden Menü-Punkt in der App beendet hat. Sofern Sie dabei aber nicht den Prozessor belastet und keine Daten sendet und/oder empfängt, sollte das dem Akku nicht schaden.
Tipp: Mit dem empfehlenswerten Gratis-Tool Android System Info sehen Sie auf einen Blick nicht nur den Akku-Ladestand (neben Speicherbelegung, RAM-Auslastung und IP-Adresse, um nur einige Beispiele zu nennen), sondern können sich auch die installierten Apps und die Tasks anzeigen lassen. Unter Tasks sehen Sie alle laufenden Prozesse und die Anwendung, die den jeweiligen Task gestartet hat. Hier können Sie jeden Task gezielt beenden. Doch Vorsicht: Stoppen Sie nicht versehentlich essentielle Systemprozesse. Ganz wichtig ist in der Task-Ansicht der Wert ganz rechts: Er zeigt die CPU-Auslastung. Und CPU-Auslastung bedeutet Stromverbrauch. Wenn Sie hier also eine App entdecken, die eigentlich gar nicht laufen sollte und trotzdem den Prozessor beansprucht, dann sollten Sie deren Task beenden.
Ein richtig schwarzes Schaf in Sachen Akku-Verbrauch ist die an und für sich durchaus brauchbare App der Münchner Nahverkehrsbetriebe „MVV Companion“. Sie läuft nämlich ebenfalls im Hintergrund weiter, auch wenn man sie korrekt beendet hat. Und saugt dabei richtig viel Strom. Sie landet deshalb in der Android-eigenen Auflistung der Akku-Verbraucher bereits nach kurzer Laufzeit auf Platz 1. Dieses absolut unerwünschte Verhalten brachte ihr im Forum des Android-Markets den wenig schmeichelhaften Spitznahmen „Akku-Killer“ ein.
Doch auch wenn eine App korrekt programmiert ist und ihr Stromverbrauch im normalen Rahmen liegt, können sie ihren Stromverbrauch mitunter noch beeinflussen. Und zwar dann, wenn die App in ihrem Menü Einstellungen bietet, um beispielsweise die Häufigkeit ihrer Zugriffe auf das Internet zu regulieren. Sehen wir uns dafür einmal die Facebook-App an.
Apps richtig auswählen und einstellen
Starten Sie die Facebook-App und drücken Sie auf die Menü-Taste. Sie können in dem folgenden Menü unter anderem festlegen, welche Informationen die Facebook-App wiedergeben soll und ob sie durch Vibration oder optische Effekte auf sich aufmerksam machen soll (unter dem Gesichtspunkt Akku-Schonung sollten Sie darauf verzichten).
Den wichtigsten Menü-Punkt mit Auswirkungen auf den Stromverbrauch finden Sie aber gleich ganz oben: das Aktualisierungs-Intervall. Damit legen Sie die Abstände fest, in denen die Facebook-App die neuesten Daten vom Facebook-Server abruft und sich damit auf den neuesten Stand bringt. Wenn Sie ein Facebook-Junkie sind, dann legen Sie natürlich Wert auf ein möglichst kurzes Aktualisierungsintervall. Doch wenn Sie Facebook gelassener angehen, dann sollten Sie unbedingt ein möglichst langes Aktualisierungsintervall verwenden. Zum Beispiel alle vier Stunden. Grundsätzlich können Sie die automatische Aktualisierung auch abschalten und die Facebook-App immer von Hand aktualisieren - die App stellt dafür einen Button zur Verfügung.
Wenn Ihnen die von Android mitgelieferten Widgets zum Energie-Management nicht ausreichen, können Sie spezialisierte Apps nachinstallieren. Im Android-Market finden Sie mehrere Apps, die das Energie-Management Ihres Android-Smartphones erleichtern. Diese Apps können keine Wunder bewirken, erleichtern jedoch in der Regel den Zugriff auf die wesentlichen Einstellungen. Gezielt WLAN oder GPS oder Bluetooth können Sie mit den Tools ToggleWifi, ToggleGPS und ToggleBlu steuern. Mit Switch Network Type 2G/3G öffnen Sie das Einstellungsmenü zum Umschalten zwischen GSM und UMTS. Anstelle des rabiaten Flugmodus', der Ihr Smartphone komplett von der Außenwelt abschneidet, können Sie die Gratis-App APNdroid installieren. Damit können Sie gezielt alle Datenverbindungen unterbinden, trotzdem aber weiterhin telefonieren.
Spezielle Apps zur Akku-Kontrolle und -Schonung
Besonders pfiffig ist es, wenn Sie eine App installieren, die bestimmte Smartphone-Funktionen abhängig von Ihrem Aufenthaltsort oder der Uhrzeit abschalten. Sie müssen dann nicht mehr selbst daran denken und verschwenden keinen Strom, weil Sie beispielsweise vergessen haben, beim Betreten Ihrer Wohnung 3G abzuschalten (weil Ihnen in der Wohnung ja ein WLAN-Netzwerk zur Verfügung steht). Beispiele für solche Tools, die bestimmte Funktionen wie WLAN, Mobilfunk oder GPS sowie Bluetooth und die Synchronisationsfunktion automatisiert steuern, sind Locale (kostenpflichtig), Tasker (kostenpflichtig), Easyprofiles (kostenpflichtig und Trialversion) und JuiceDefender (gratis). Bei diesen Tools legen Sie genau fest, wann, wo, was aktiv sein soll. Die Standortbestimmung erfolgt wie gehabt via GPS, Mobilfunkzelle oder WLAN.
Sie wollen wissen, wie viel Strom Ihr Androide aktuelle verbraucht? Mit der Gratis-App CurrentWidget können Sie sich den aktuellen Stromverbrauch Ihres Smartphones in mA anzeigen lassen.
Tipp: Falls Sie Ihr Smartphone gerootet haben, können Sie die Taktrate des Prozessors senken und damit Strom sparen. Allerdings steht Ihnen dann auch weniger Leistung zur Verfügung.
Zusatz-Akkus: Falls alle Stricke reißen und die Laufzeit Ihres Akkus einfach nicht ausreicht, bleibt immer noch die Möglichkeit einen zweiten aufgeladenen Akku mitzuführen. Lässt die Leistung Ihres Original-Akkus allmählich nach, sollten Sie beizeiten den Kauf eines Ersatz-Akkus in Erwägung ziehen. Achten Sie aber darauf, dass dessen mAh-Leistung der des Original-Akkus entspricht und recherchieren Sie zuvor im Internet, wie andere Käufer eines bestimmten Akku-Modells damit zufrieden sind.
Überlegen Sie sich sorgfältig, welche Funktionen Ihres Smartphones Sie ständig zur Verfügung haben wollen, welche Sie nur gelegentlich benötigen und auf welche Sie ganz verzichten können. Und deaktivieren Sie im ersten „ich will Strom sparen um jeden Preis“-Rausch nicht einfach alle Features Ihres kleinen cleveren Begleiters. Denn ein völlig kastriertes Smartphone macht keinen Spaß und ist auch nicht produktiv. So empfehlen wir Ihnen, die Datensynchronisation aktiv zu lassen: Pushmail ist einfach toll und Sie bleiben so immer auf dem Laufenden. Auch die Wetterdaten sollten vielleicht immer aktuell sein.
Wenn Sie dagegen Facebook nur wenig nutzen, dann können Sie die Facebook-App ruhigen Gewissens so einstellen, dass Ihr Profil auf dem Smartphone nur in großen Abständen aktualisiert angezeigt wird. Schalten Sie Bluetooth nur ein, wenn Sie es tatsächlich benötigen. Und die exakte Ortung per GPS ist nicht immer nötig, in vielen Fällen reicht auch die Lokalisierung Ihres Standorts per Mobilfunk-Zellen oder Wlan, von denen eines ja ohnehin aktiv sein dürfte.
Extra-Tipp
Suchen Sie für Ihr Smartphone-Modell im Internet Erfahrungsberichten im Umgang mit dem Akku. Mitunter treten bei bestimmten Smartphones spezielle Probleme mit dem Akku auf. Zum Beispiel scheint es Smartphones zu geben, deren Akku sich nicht ohne weiteres voll aufladen lässt und die deshalb einem bestimmten Procedere unterzogen werden müssen, damit der Akku die volle Lade-Kapazität erreicht.
Quelle: PC-Welt