Wie bei jeder anderen komplexen Software sind auch Virtualisierungslösungen nicht immer intuitiv bedienbar oder fehlerfrei. Zu den führenden Anbietern von Virtualisierungslösungen zählt laut IDC und Gartner das Unternehmen VMware. Diese bietet Virtualisierungsprodukte für unterschiedliche Einsatzgebiete an. Das Portfolio reicht von einer einfachen Desktop-Lösung wie den VMware Player oder VMware Fusion bis hinzu professionellen Produkten wie VMware vSphere inklusive VMware Converter.
Wir haben deshalb eine Sammlung der interessantesten praxisnahen Tipps und Tricks rund um verschiedene VMware-Produkte für Sie zusammengestellt. Wer selber die Produkte austesten will, für den bietet VMware für viele Lösungen einen kostenlosen Test-Download auf der Webseite an.
Windows XP Mode in VMware Player und Workstation importieren
Microsoft liefert mit dem XP Mode eine fertige und kostenlose virtuelle Windows XP-Umgebung. Praktischerweise können der VMware Player und die VMware Workstation diese problemlos übernehmen.
Beim XP Mode handelt es sich um ein virtualisiertes Windows XP SP3, das Microsoft für Windows 7 ab der Version Professional mit dem integrierten Virtual PC kostenlos zur Verfügung stellt.
Nutzer des aktuellen VMware Player oder der VMware Workstation ab Version 7.x können den XP Mode auf Wunsch konvertieren. Das virtuelle Windows XP kann so etwa von einer deutlich besseren virtualisierten Grafikleistung profitieren.
Um den Import durchzuführen, muss der XP Mode bereits auf dem Host-System installiert sein. Anschließend startet bei den VMware-Produkten der Menüpunkt Datei - Importiere Windows XP Mode VM die Konvertierung. Typischerweise ist der Vorgang nach einigen Minuten abgeschossen. Der XP Mode kann anschließend wie jede andere virtuelle Maschine aus den VMware-Produkten heraus genutzt werden.
Der Tipp klappt mit VMware Workstation sowie dem VMware Player, allerdings müssen die Virtualisierer auf demselben System installiert sein, wie der XP Mode.
VM-Namen unter VMware Server 2.0 schnell ändern
Der VMware Server 2.0 ist bei vielen Anwendern als Virtualisierungsplattform im Einsatz. Allerdings ist zum Beispiel das Ändern des VM-Namens mit Hilfe des Web-Interfaces nicht sehr nutzerfreundlich. Wir zeigen, wie es trotzdem schnell und komfortabel geht.
VMware hat bei dem frei verfügbaren VMware Server 2.0 auch die Verwaltungskonsole geändert. Diese basiert nun vollständig auf einem Web-Interface, das zum Beispiel mit dem Browser Microsoft Internet Explorer Version 8 angesprochen werden kann. Die Verwaltung des Servers durch das Web-Interface ist prinzipiell sehr gut gelöst, aber an einigen Stellen zeigen sich Ungereimtheiten in der Grafiksteuerung beziehungsweise der Bilddarstellung. Das macht die Verwaltung nicht immer einfach. So kann man beispielsweise den Namen einer virtuellen Maschine nicht so ohne weitres ändern. Das liegt an einem Fehler in der Grafikdarstellung. Es gibt aber einen Trick, um diesen Fehler zu umschiffen.
Hier Im Bild sehen Sie das Verwaltungsinterface des VMware Server 2.0. Links sind die virtuellen Maschinen, die auf dem Server bereits angelegt sind, aufgeführt. Da wir zwei virtuelle Maschinen mit dem gleichen Namen verwenden "W7Ux64", sollte einer der beiden Namen geändert werden. Dazu steht eigentlich die Option Configure VM im rechten Fenster unter Commands zur Verfügung…
... beim Aufruf von Configure VM im rechten Fenster unter Commands zeigt sich das nebenstehende Bild. Unter der Überschrift Virtual Machine Name findet sich ein Schieberegler, aber keine Möglichkeit den Namen der virtuellen Machine zu ändern. Auch alle weiteren Optionen wie Power, Snapshot oder Advanced sind nicht zielführend und erlauben keine Änderung des Namens der virtuellen Maschine.
Um dennoch den Namen zu ändern, bemühten wir die Hilfefunktion des VMware-Servers. Diese teilte uns mit, dass wir soweit alles richtig gemacht haben. Um den Namen der virtuellen Maschine zu ändern, sollten wir diesen Namen in der Textbox unter Virtual Machine Names neu eintragen. Allerdings öffnete sich keine Textbox, sondern es erschien lediglich ein Schieberegler.
Es gibt aber einen Trick. Dieser beruht darauf, dass in Windows-Masken die einzelnen Eingabefelder durch die Tabulatortaste durchlaufen werden könne. Dabei springt der Cursor (die Eingabeaufforderung) bei jedem Druck auf die Tabulatortaste um ein Feld weiter. Diese kann man nutzen, denn offensichtlich ist nur die Grafikdarstellung falsch, das Textfeld zur Eingabe des Namens der virtuellen Maschinen aber besteht - ist aber nicht sichtbar. Rufen Sie nun die Funktion Configure VM im rechten Fenster unter Commands auf und setzen dann den Cursor in den oberen Bereich des Fensters. Klicken Sie nun mit der Maus in diesen Bereich. Das Fenster wird als aktives Fenster markiert. Anschließend sollten Sie die Tabulatortaste betätigen.
Mit der Tabulatortaste werden nun die "Controls" durchlaufen. Das erste Control müsste das Textfeld sein. Im Bild sehen Sie es link oben. Am linken oberen Ende des Schiebereglers, unter der Bezeichnung "Virtual Machine Name", müssen Sie nun den Namen der virtuellen Maschine eingeben beziehungsweise ändern und anschließend mit dem OK-Knopf bestätigt. Im Bild ist der Name der VM nur in der Form von einigen schwarzen Pixeln zu erkennen.
Hier im Bild sehen Sie nun den geänderten VM-Namen in der Liste der virtuellen Maschinen unter Inventory. Die zweite virtuelle Maschine trägt nun korrekt Namen "W7Ux64-2".
Neu: Probleme mit Netzwerk-Bridge unter VMware Workstation beheben
Um virtuelle Systeme in ein "reales " Netzwerk zu integrieren, muss für dieses Vorhaben die Bridge-Funktion der virtuellen Netzwerkkarte genutzt werden. Allerdings kommt es dabei unter Windows häufig zu Verbindungsproblemen.
Kann eine virtuelle Bridge-Netzwerkkarte keine entsprechende IP-Adresse finden, so ist möglicherweise ein unter Windows installiertes Loopback-Gerät oder ein VPN-Adapter daran schuld. Nutzt zum Beispiel der VMware-Hypervisor gerade dieses Gerät, so erfolgt die Kommunikation der virtuellen Maschine ins Leere.
Die Lösung des Problems findet man im Netzwerk-Manager von VMware. Denn das Bridge-Interface nutzt den Netzwerk-Manager, um sich permanent mit einem Netzwerk-Interface zu verbinden. Den Manager findet man unter Edit / Virtual Network Manager.
In diesem Bereich befindet sich auch ein Dropdown-Menü, über das man die jeweilige Netzwerkschnittstelle auswählen und dem Bridge-Modus zuweisen kann.
Achtung: Der kleine Tipp funktioniert zwar mit der VMware Workstation für Windows, allerdings nicht mit dem kostenlosen VMware Player.
Neu: Rechteprobleme bei der Snapshot-Wiederherstellung unter VMware Workstation beseitigen
Es kommt oft vor, dass beim Zurückspielen von einzelnen VMware-Workstation-Snapshots, das Programm den Vorgang mit einer Fehlermeldung quittiert. Dann kann daran liegen, dass kann damit zusammenhängen, dass der Anwender die Berechtigungen in der Ordnerstruktur nicht korrekt vergeben hat.
Wenn zum Beispiel bei der Wiederherstellung eines erstellen Snapshot mit einer Fehlermeldung wie "Error restoring snapshot: Insufficient permissions." abbricht, dann hat möglicherweise der Nutzer den Standard-Speicherort für virtuelle Maschinen angepasst. Unter bestimmten Voraussetzungen wechselt Windows dann die Attribute des Ordners auf Nur-Lesen, was zu den beschriebnen Rechteproblemen führt.
Der Fehler lässt sich mit dem folgenden Kommandozeilenbefehl beseitigen:
attrib -S -H -R /s /d \
Es ist zwingend erforderlich, dass der Befehl im jeweiligen Ordner eingegeben wird. Für die Ausführung des Befehls sind unter Umständen erweiterte Rechte erforderlich. Der Tipp funktioniert mit der Windows-Version von VMware Workstation.
So aktivieren Sie die Virtualisierungsfunktionen ihrer CPU
Manche Virtualisierungssysteme verlangen die Unterstützung durch Virtualisierungsfunktionen in der CPU. Wie klären über die Hintergründe auf und zeigen, wie man diese auf der Hardware-Seite aktiviert.
Durch den Einsatz von der Servervirtualisierung und deren Hypervisor wird die Verantwortung der Ressourcen-Zuweisung vom Betriebssystem auf den Hypervisor verlagert. Da die Betriebssysteme aber unverändert in ihrer virtuellen Hülle laufen sollen, würde es zu Konflikten kommen. Dies umgeht man durch die Umsetzung der kritischen Befehle (der Binary Translation). Diese Umsetzung, die ursprünglich in Software vorgenommen wurde, vermeidet man durch die Verlagerung der Funktionen in den Microcode der CPU. Intel nennt es Intel VT, AMD sprich von AMD-V.
Verglichen mit einer Software-basierten Umsetzung im Hypervisor ist die direkte Abarbeitung in der CPU bedeutend schneller. Ferner werden Fehler in der Ausführung gänzlich vermieden, da die Hardware nicht von Viren oder sonstigen Angriffscode kompromittiert werden kann. Durch die Technologie Intel VT FlexPriority beispielweise wird der Zugang der virtuellen Maschinen zu den Task Priority Register optimiert. Dies erhöht die Performanz des Gesamtsystems und führt zu einem beschleunigten Startvorgang. Die VT Extended Page Tables wiederum verbessern den Zugriff auf die Speicherbereiche (die Page Tables). Eine beschleunigte Umschaltung zwischen den virtuellen Maschinen erreicht man schließlich durch die VT Virtual Processor ID.
Lösung: Damit allerdings diese Hardware-Virtualisierung auch greifen kann, muss sie im Rechner-BIOS explizit aktiviert sein. Da es unterschiedliche BIOS-Hersteller gibt, hilft am ehesten die Suche im BIOS nach einem passenden Eintrag. Neuere CPUs und Mainboards bieten diese Unterstützung in der Regel an. Im Award BIOS der Gigabyte Mainboards finden sich die Optionen zum Aktivieren der Virtualisierungsfunktionen der CPU unter den "Advanced CPU Features". Wenn man im BIOS nicht fündig wird, hilft die Recherche auf der Website des Motherboard-Herstellers und des CPU-Herstellers.
Bei älteren CPU- oder Board-Modellen kann die Unterstützung jedoch fehlen. Der Grund dafür liegt meist darin, dass entweder die CPU oder das Board aus älteren Designs stammt. Mitunter hilft auch ein BIOS-Update. Ist die Virtualisierungsfunktionen im BIOS aktiviert, so wird sie auch in der Regel von den Hypervisoren erkannt. Die Lösung funktioniert mit Mainboards, die über die entsprechende Funktion verfügen.
Windows 7 als Gastsystem im VMware Server 2.0 betreiben
Der VMware Server 2.0 wird von vielen Anwendern als Virtualisierungsplattform genutzt. Allerdings unterstützt das Virtualisierungssystem laut Angaben von VMware nicht Windows 7. Wir zeigen, wie es trotzdem geht.
Für eine Windows-7-Testumgebung eignet sich gut die Virtualisierungsplattform VMware Server 2.0. Das Werkzeug kann kostenfrei von der VMware-Webpage bezogen werden. Auf Grund des umfassenden Funktionsumfangs eignet es sich besonders gut für einfache und schnelle Testaufbauten. Laut Angaben des Herstellers unterstützt der Server 2.0 weder Windows Server 2008 R2 noch Windows 7 als Gastsystem. In einem Test konnten wir dennoch Windows 7 anstandslos im VMware Server betreiben.
Wählen Sie unter VMware Server 2.0 als Gastsystem das Betriebssystem Windows Vista 64 Bit - benutzen aber zur Installation die 64-Bit-Version von Windows 7. Allerdings kann eine Gewähr dafür nicht übernommen werden - im Test sind jedenfalls keine Komplikationen aufgetreten.
In der VMware-eigenen Beschreibung finden Sie die Anleitungen zur Installation verschiedener Gast-Betriebssysteme. Diese Anleitung Guide gilt für alle VMware-Produkte, daher finden Sie dort auch Windows 7 und viele weitere Systeme - aber beachten Sie, dass nicht alle Betriebssysteme offiziell von den entsprechenden VMware-Produkten unterstützt werden.
VMware ESXi - Management-Agenten neu starten
Wenn der Management Agent des ESX- oder ESXi-Servers nicht mehr reagiert, können Lösungen wie VirtualCenter, vCenterServer oder der Infrastructure Client keine Verbindung mehr zu den virtuellen Maschinen herstellen. Beim Neustart des Dienstes muss man allerdings etwas beachten.
Auf dem VMware ESXi und dem ESX Server regelt der Managment Agent die Verbindung der Server mit Hilfsprogrammen wie dem VMware Infrastructure Client, vCenter Server oder VirtualCenter. Darüber hinaus werden installierte virtuelle Maschinen über den Agenten gestartet oder gestoppt. Wenn dieser Agent Problem hat oder einfriert ist unter Umständen kein Verwaltungszugriff auf die virtuellen Maschinen mehr möglich.
Der Prozess lässt sich relativ einfach neu starten, allerdings sollte man vorher in jedem Fall sicherstellen, dass der automatische Start und Stop von virtuellen Maschinen deaktiviert ist. Ist diese Funktion aktiv, können virtuelle Maschinen möglicherweise ungewollt neu booten.
Anschließend kann man per SSH oder die Serverkonsole die folgenden Befehle eingeben, der den Management Dienst neu startet:
mgmt-vmware restart
Der zweite Befehl lautet
service vmware-vpxa restart
Anschließend sollte der Zugriff von anderen Systemen aus wieder möglich sein. Der Tipp funktioniert mit VMware ESX und VMware ESXi.
Eingabegeräte fest einer VMware-Maschine zuweisen
Normalerweise sind Eingabegeräte wie Tastatur und Maus nicht fest der virtuellen Maschine zugewiesen - mit einer Änderung der Konfig-Datei kann man dies jedoch ändern. Maus, Tastatur und andere HID-Geräte werden virtuellen Maschinen in der Regel nicht fest zugeordnet. Denn unter Umständen ist diese Hardware dann für das Host-System nicht mehr verfügbar.
Über einen Eintrag in der Konfigurationsdatei kann man auf Wunsch dennoch Eingabegeräte fest einer virtuellen Maschine zuweisen - allerdings sollte man in jedem Fall einen zweiten Satz bereithalten, um eventuell auf dem Host-System noch Änderungen durchführen zu können.
Die jeweilige virtuelle Maschine muss anschließend komplett heruntergefahren und ausgeschalten werden. Anschließend sind der jeweiligen VMX-Konfigurationsdatei diese beiden Zeilen hinzuzufügen:
usb.generic.allowHID = "TRUE"
usb.generic.allowLastHID = "TRUE"
Nun müssen Sie die virtuelle Maschine wieder einschalten. Um die Geräte fest zuzuweisen, wechselt man in das Menü "VM - Removable Devices". Hier können Sie nun die Eingabegeräte auswählen, per "Verbinden" aktivieren und somit der VM zuweisen. Der Tipp funktioniert mit dem VMware Player, der VMware Workstation ab Version 6.x, VMware ACE und VMware Server ab 2.x.
Schnelles Serversetup in virtuellen Umgebungen
Wer oft virtuelle Systeme in einem der Hypervisoren einrichten muss, möchte nicht Diskjockey spielen müssen. Durch das Setup des Systems von einem ISO-Image lassen sich Zeit und Medienwechsel sparen.
Um einen Server in einer virtuellen Umgebung in Betrieb zu nehmen sind zwei Schritte notwendig. Im ersten Schritt erfolgt das Anlegen einer virtuellen Hülle (der virtuellen Maschine). Diese virtuelle Hülle steht stellvertretend für den eigentlichen physischen Server. In diese Hülle - die virtuelle Maschine - wird dann im zweiten Schritt das Betriebssystem installiert. Die Betriebssysteminstallation kann - wie auch in der physischen Welt - von einem Medium (DVC, CD) erfolgen. Schneller jedoch ist die Installation von einer ISO-Datei des Medium.
Um die Installation zu beschleunigen ist darauf zu achten, dass das Medium beim Starten der virtuellen Maschine mit der virtuellen Maschine verknüpft ist. VMware hat dazu beispielweise unter den Eigenschaften der virtuellen Maschinen für das CD/DVD-Laufwerk eine Option"Beim Einschalten verbinden". Unter dem Eintrag "Datenspeicher-ISO-Datei" ist der Pfad auf die ISO-Datei anzugeben. Bei einer vSphere-Umgebung muss man aber darauf achten, dass sich dieses ISO-Image bereits im VMware-Speicher befindet.
Microsoft hat unter dem Hyper-V eine vergleichbare Funktion. Das Anlegen der virtuellen Maschine im Hyper-V Manager wird durch einen Assistenten gesteuert. Auf der Seite "Installationsoptionen" erfolgt der Verweis auf die ISO-Datei. Sie ist unter dem Punkt "Betriebssystem von startfähiger CD/DVD-ROM installieren" und darunter beim Feld Abbilddatei (ISO) einzutragen. Die anschließende Installation verläuft analog zu den Installationsabläufen, die bei physischen Medien und physischen Server anzutreffen sind.
Daten retten - Virtuelle Festplatte im Host-System einbinden
Nur weil eine virtuelle Maschine nicht mehr startet, heißt das nicht, dass alle Daten verloren sind. Mit einem Tool lassen sich virtuelle Festplatten auch in physikalischen Systemen mounten.
Die Festplatten virtueller Maschinen von VMware werden in einer Datei mit der Endung VMDK gespeichert. Ist die eigentliche VM nicht mehr ansprechbar, kann man sie mit dem kostenlosen Tool VMware Mount im Host-System einbinden.
VMware Mount ist ein Kommandozeilentool, die Software ist allerdings recht einfach zu bedienen. Der Startaufruf um eine virtuelle Festplatte einzubinden lautet:
vmware-mount.exe Ziellaufwerk: "Quellenpfad/VM.vmdk"
Dazu gibt es zahlreiche Optionen, die sich mit dem Aufruf vmware-mount.exe /? anzeigen lassen. Das Tool arbeitet nicht nur auf dem lokalen System, auch Laufwerke auf Netzwerkfreigaben können darüber eingebunden werden.
Der Tipp funktioniert mit VMware Workstation, dem VMware Player und den Server-Produkten. Das Tool kann hier für 32-Bit-Windows heruntergeladen werden. Nutzer von Linux oder Windows 7 64-Bit benötigen eine andere Version, die im ebenfalls kostenlosen VMware Virtual Disk Development Kit enthalten ist.
Virtuelle Festplatten per Kommandozeile verwalten
Der Vdisk Manager ist ein Kommandozeilen-Tool, mit dem sich virtuelle Festplatten verwalten und editieren lassen. So kann man beispielsweise nachträglich die Größe ändern.
: Der Vdisk Manager ist Teil des VMware Servers, wird aber auch mit dem Virtual Disk Development Kit heruntergeladen werden. Wie bei den meisten VMware-Tools handelt es sich auch hier um ein Programm, das über die Kommandozeile ausgeführt wird.
Die Software bietet zahlreiche Optionen, mit denen die virtuellen Festplatten manipuliert werden können. Das Tool kann nicht nur neue Festplatten erstellen, sondern auch bestehende vergrößern oder verkleinern. Wichtig dabei: Die zu manipulierenden Dateien müssen im Offline-Modus sein, sprich, die dazugehörige virtuelle Maschine muss ausgeschalten sein. Weiter Informationen, wie sich der Virtual Disk Manager nutzen lässt, liefert dieses Dokument von VMware.
Der Virtual Disk Manager ist zu allen aktuellen Produkten von VMware kompatibel.
VMware - VMX-Konfiguration manuell sicher bearbeiten
VMware speichert die Konfigurationsinformationen zu jeder virtuellen Maschine in einer VMX-Datei. Bei der manuellen Bearbeitung muss man allerdings einige Punkte beachten.
Grundsätzlich handelt es sich bei VMX-Dateien um normale Text-Dateien mit einer veränderten Endung - sie lassen sich also mit den meisten Editoren öffnen. Allerdings sollte man Vorsicht walten lassen: Ein falscher Wert kann unter Umständen dazu führen, dass sich die komplette VM nicht mehr starten lässt. Sicherheitshalber sollte man daher vor jeder Änderung eine Kopie der originalen VMX-Datei anfertigen und sichern.
Zwei weitere Punkte muss man in jedem Fall beachten: Die virtuelle Maschine, die zur Konfiguration gehört, muss komplett ausgeschalten sein. Ein pausiertes System reicht nicht aus. Außerdem sollte man sich versichern, als Nutzer die passenden Rechte zu besitzen, sonst lässt sich die Änderung unter Umständen nicht abspeichern.
Soll eine VMX-Datei auf einem ESX-Server mit Virtual Center manuell verändert werden, muss diese zunächst im Virtual-Center-Inventory gelöscht werden, dies geschieht per Rechtsklick.
Sind die Änderungen abgeschlossen, muss die Konfiguration wieder am Server registriert werden. Dies übernimmt der Befehl:
vmware-cmd -s register /vmfs/volumes/<DataStore>/<Verzeichnis der VM>/<Name der VM>.vmx
Der Tipp funktioniert mit VMware Workstation, dem VMware Player und den Server-Produkten.
Probleme mit VMware Tools und IPv6 beheben
Die Installation der VMware Tools unter Linux kann zu Problemen führen, wenn IPv6 auf dem Host-System aktiviert ist. Sollen die Tools genutzt werden, muss IPv6 deaktiviert werden.
Die Installation der VMware Tools bricht bei virtualisierten Linux-Distributionen teilweise mit der Fehlermeldung
Unloading pcnet32 moduleunregister_netdevice: waiting for eth0 to become free
ab. Die Meldung wird so lange wiederholt, bis das Gast-System neu gebootet wird. Das Problem ist die eine aktivierte Unterstützung für IPv6 in der virtuellen Maschine.
Sollte das Protokoll aber nicht genutzt werden, spricht nichts gegen die Deaktivierung. In den meisten Linux-Distributionen sind dafür zwei Schritte notwendig. Falls vorhanden muss in etc/sysconfig/network die Zeile NETWORKING_IPV6=yes zu NETWORKING_IPV6=no geändert werden. Zudem muss die /etc/modules.conf um die Zeilen
alias ipv6 offalias net-pf-10 off
erweitert werden.
Ist in der VM ein Ubuntu installiert, geht der Weg ein wenig anders: Als Root oder Superuser muss man in /etc/modprobe/aliases die Zeile
alias net-pf-10 ipv6
in
alias net-pf-10 off
ändern. Nach einem Neustart ist die Änderung aktiv, die VMware Tools sollten sich problemlos installieren lassen.
IPv6 in vSphere aktivieren
VMware vSphere unterstützt IPv6 grundsätzlich - die Funktion ist allerdings standardmäßig deaktiviert. Das Protokoll lässt sich über die Kommandozeile oder die Einstellungen aktivieren.
Mit vSphere 4.1 hält die Unterstützung für IPv6 Einzug in das VMware-Produkt, wenngleich sie ab Werk deaktiviert ist. Um das Nachfolgeprotokoll von IPv4 zu nutzen, gibt es zwei Wege.
Auf der Kommandozeile müssen die Befehle
#esxcfg-vswif -6 true#esxcfg-vmknic -6 true
ausgeführt werden.
Alternativ kann die Funktion auch in der Konfiguration - Netzwerk - Einstellungen aktiviert werden. Die Option nennt sich passend IPv6 auf diesem Host aktivieren.
In beiden Fällen ist ein Reboot des vSphere-Host notwendig.
Der Tipp funktioniert mit VMware vSphere ab Version 4.1.
VMware-Produkte komplett deinstallieren
Eine fehlerhafte Installation eines VMware-Programms kann unter Umständen immer wieder zu Problemen im Betrieb führen. Die Deinstallation ist aber komplex, nur ein zusätzliches Reinigungs-Script entfernt wirklich alle Registry-Einträge.
Während der Installation legen die Produkte von VMware zahlreiche Einträge in der Windows-Registry an - diese werden teilweise auch bei der De-Installation nicht komplett entfernt. Das hat auch durchaus einen Grund, etwa soll so der Verlust von Daten und Einstellungen bei einem Upgrade verhindert werden.
Ärgerlich wird dieses Feature allerdings spätestens dann, wenn etwas bei der Installation etwas schief läuft - unter Umständen ziehen sich dann Fehler durch den kompletten Betrieb des jeweiligen VMware-Produktes.
Wer also sein System komplett säubern will, muss dazu auch alle Registry-Einträge entfernen. Von Hand ist das ziemlich mühsam und birgt einige Fehlerquellen. VMware bietet dazu ein Skript, das den Rechner nach dem Deinstallation und einem anschließenden Neustart säubert. Das Skript sollte in jedem Fall als Administrativer Nutzer oder mit Admin-Rechten ausgeführt werden.
Ist das Script nicht erfolgreich, muss man wohl oder übel das System von Hand säubern. Eine ausführliche, regelmäßig aktualisierte Anleitung welche Einträge, Adapter und Nutzer entfernt werden müssen, liefert VMWare in diesem Knowledge Base Eintrag.
Der Tipp funktioniert mit nahezu allen Produkten von VMware, darunter etwa die Workstation, der Player oder der Server. (Tecchannel)