50.000 neue Jobs und ein Viertel mehr Umsatz

Tolle Aussichten für IT-Branche

22.02.2008 von Alexander Galdy
Die deutsche IT-Branche bleibt in den kommenden Jahren auf Wachstumskurs. Laut einer von der Business Software Alliance in Auftrag gegebenen Studie des Marktforschers IDC wird die Sparte ihren Umsatz von derzeit 76 Milliarden US-Dollar auf 95 Milliarden im Jahr 2011 steigern. Das bedeutet außerdem jede Menge neue Jobs.

Über 50.000 zusätzliche Arbeitsplätze sollen drin sein. Die Zahl der in dieser Branche Beschäftigten würde dann dementsprechend von rund 554.000 im Jahr 2007 auf über 600.000 ansteigen. Das wäre ein Anstieg um immerhin fast zehn Prozent.

Ohne Software-Piraterie wäre es noch besser

Es könnte aber alles noch schöner werden. Nämlich dann, wenn es gelingt, den Anteil raubkopierter Software in Deutschland von derzeit 28 Prozent an der gesamten Software zu senken. Bei einer Reduzierung auf 18 Prozent, so die Rechnung der Analysten, würden noch einmal über 12.000 Stellen geschaffen. Außerdem würde das beim Umsatz ein Plus von 6,4 Milliarden Dollar bedeuten.

Denn für jeden Euro, der für legale Software ausgegeben wird, fallen 1,25 Euro für Dienstleistungen wie Installation, Schulung oder Wartung zusätzlich an. Da die meisten dieser Services bei den Unternehmen vor Ort erbracht werden, kommt dieser Umsatz einheimischen Firmen zugute - aber eben nur bei Software mit Lizenz.

Aber selbst bei gleichbleibend anhaltender Software-Piraterie prognostiziert IDC für die Software-Branche mit einer jährlichen Wachstumsrate von 2,8 Prozent bis 2011 eine erfolgreiche Entwicklung. Noch besser sehen die Aussichten beim Umsatz aus. IDC sagt eine jährliche Steigerung um 6,2 Prozent voraus, im Vergleich zu 5,3 Prozent für die gesamte IT-Branche.

Chinas IT-Branche auf dem Weg zur Nummer Eins

Die Studie zeigt einige überraschende Veränderungen in der weltweiten IT-Landschaft auf, die durch Verringerung der Piraterie in den Wachstumsmärkten ausgelöst werden könnten. In China zum Beispiel liegt die Rate von unlizenzierter Software momentan bei 82 Prozent. Eine Senkung um zehn Prozentpunkte würde dazu führen, dass in dem asiatischen Land mehr IT-Fachkräfte beschäftigt würden als in den USA.

In konkreten Zahlen bedeutet das, dass die chinesische IT-Branche etwa 355.000 Arbeitsplätze mehr hätte. Damit wären fast 3,5 Millionen Menschen in diesem Bereich beschäftigt.

Russland hängt Indien ab

Ein Absinken der Piraterierate in Russland von 80 auf 70 Prozent ließe die dortige Branche größer werden als die in Indien. So würde einer der am schnellsten wachsenden IT-Märkte der Welt geschaffen. Voraussichtlicher Jahresumsatz 2011: fast 34 Milliarden Dollar.

Für die Studie "The Economic Benefits of Lowering PC Software Piracy" analysierte IDC im Auftrag von BSA die Bedeutung des Wirtschaftszweigs IT im Jahr 2007 und prognostizierte seine Entwicklung bis zum Jahr 2011.