Tommy Hilfiger will zum Software-Unternehmen werden
19.07.2018 von Scott Carey
PVH Europe, die europäische Niederlassung des amerikanischen Mode-Giganten mit Marken wie Tommy Hilfiger und Calvin Klein, verändert Produktion und Verkauf seiner Textilien drastisch.
2015 launchte das Unternehmen den ersten digitalen Showroom.
Über Nacht mussten die Verkäufer digital verkaufen.
Jetzt wird digitale Kompetenz über den B2B-Verkaufsprozess hinaus auch in Entwicklung und Herstellung von Bekleidung eingebracht.
Hinter den Kulissen von Tommy Hilfiger krempelt die adrette 33-jährige amerikanische Modemarke die Art, wie sie ihre Kollektionen an Kaufhäuser verkauft, drastisch um. Das Unternehmen verlagert sich von Showrooms mit physischen Muster-Kollektionen zu einem "digitalen Showroom". Diese orientieren sich an daran, wie Verbraucher online einkaufen.
Anne-Christine Polet ist SVP digital bei PVH Europe, dem europäischen Zweig des Bekleidungsunternehmens, zu dem Tommy Hilfiger, Calvin Klein und andere bekannte Marken gehören. Sie sagte im Juni auf der Couchbase Connect EU-Konferenz in London: "Die Modebranche ist alt. Das Geschäft war schon immer analog und wurde in Hinterzimmern abgewickelt, es ist ein bisschen altmodisch."
Das Geschäft neu überdacht
Angetrieben von Daniel Grieder, CEO von Tommy Hilfiger Global und PVH Europe, begann diese Außenstelle des Modegiganten, einen Kern des Geschäfts neu zu überdenken: die Art und Weise, wie Einkäufer aus Kaufhäusern wie Selfridges oder Harvey Nichols Artikel auswählen, um sie an ihre Kunden weiterzuverkaufen. Traditionell besuchten diese Einkäufer einen physischen Ausstellungsraum, stöberten in der neuen Kollektion und bestellten bei PVH.
Für PVH umfasst dies zwei Marken (CK und Tommy Hilfiger) mit jeweils rund acht Untermarken, die jeweils 1.500 Kleidungsstücke pro Quartal verkaufen. "Wenn Sie nachrechnen, sind das eine Menge Produkte, die nur hergestellt werden, um an ein Kaufhaus verkauft zu werden. Dann erst werden sie für den Konsumentenmarkt produziert", sagt Polet.
Vor vier Jahren hat PVH Europe von seinem Büro in Amsterdam aus ein kleines Team von IT-Mitarbeitern und ein spezielles "digitales Transformationsteam" zusammengestellt, um diesen Prozess drastisch zu überdenken und ihn für seine Marke Tommy Hilfiger effizienter und nachhaltiger zu gestalten.
Kunden waren "Eindringlinge"
Polet und ihr Team setzten sich zunächst für ein paar Wochen in die Ausstellungsräume des Unternehmens, um festzustellen, wie die Verkäufer mit den Kunden zusammenarbeiten. "Auf dem Boden bauten sie ihre Sortimente aus physischen Musterstücken auf, jemand kam und kaufte etwas. Dann gingen sie zum Mittagessen und machten das Gleiche mit einem neuen Kunden", sagte Polet. "Also haben wir ein Konzept für eine digitale Vorgehensweise geplant und ihnen präsentiert."
Es bleibt festzustellen, dass die Verkäufer im Ausstellungsraum die "Eindringlinge" nicht zu schätzen wussten. Sie reagierten mit Äußerungen von "Sie werden mir niemals meine Muster wegnehmen" bis "Wenn Sie mir das antun, werde ich das Unternehmen verlassen".
Change Management
Davon unbeeindruckt, machte Polet weiter: "Wir legten ihnen etwas vor, und von den 25 Leuten, mit denen wir sprachen, sagten zwei 'vielleicht'." Sie fährt fort: "Also schnappten wir uns diese Jungs und sagten: was, wenn wir das ändern? Oder das hier bauen? Und ohne zu wissen, was Agile Software-Entwicklung war, begannen wir, diese iterative Arbeitsweise selbst durchzuführen. Weil wir wussten, dass das, was wir erschufen, so weit von dem entfernt war, was sie gewohnt waren, mussten wir sie einfach mit ins Boot holen".
Dieser Ansatz trug Früchte: 2015 launchte das Unternehmen den ersten digitalen Showroom. "Was wir seitdem entwickelt haben, ist in jeder Hinsicht ein großer Durchbruch", sagt Polet. "Nicht nur aus Sicht der Mitarbeiter, sondern auch aus technologischer Perspektive."
In der Praxis sehen die Arbeitsplätze in den Ausstellungsräumen wie Jumbo-Tabletts aus, mit ganzen Kollektionen auf 3M-Monitoren und HD-4K-Bildschirmen, mit Produktdetails und Preisen, Einkaufshistorie und Lieferterminen, die mit einem einzigen Klick abrufbar sind. Sofortige E-Mail-Bestätigungen an den Einkäufer reduzieren den Papierkram.
"Über Nacht mussten unsere Verkäufer digital verkaufen"
Als PVH 2016 sein neues Büro in Amsterdam eröffnete, verfügte es über zwei Etagen mit digitalen Showrooms. "Über Nacht mussten unsere Verkäufer digital verkaufen", sagte Polet. "Das war eine große Veränderung."
Heute laufen 80 Prozent des Verkaufsprozesses von PVH in Europa digital ab. Das bewirkt eine direkte Reduzierung der Anzahl der benötigten Muster um 80 Prozent und verbessert die Nachhaltigkeitsbemühungen von PVH deutlich. Seit Juni verfügt PVH über 139 Arbeitsplätze an 19 Standorten in 18 Ländern, darunter eine Erweiterung der Marke Calvin Klein.
Wertschöpfungskette verändert sich drastisch
Das sind noch nicht alle Auswirkungen. "Nicht nur haben sich unser Renommee und die Wahrnehmung unseres Unternehmens in der Branche verändert. Es wirkt sich auf die Time-to-Market aus, wir konnten unsere Sell-in-Frist um sechs Wochen verringern, das ist in unserer Branche einmalig." sagt Polet. "Wir konnten die Anzahl der Termine pro Tag erhöhen, unsere Verkäufe sind viel genauer und unsere Kunden sind sehr zufrieden."
Die Top CIOs im Handel
Michael Müller-Wünsch Der Berliner Michael Müller-Wünsch (aka: MüWü) ist seit August 2015 Bereichsvorstand Technology (CIO) der Otto-Einzelgesellschaft. In dieser Funktion verantwortet Müller-Wünsch die Weiterentwicklung der IT-Landschaft und Tech-Architektur des Onlinehändlers und treibt damit den Wandel des Geschäftsmodells in Richtung Plattform. 2017 wurde die Technologie-Organisation von Otto unter seiner Führung mit dem CIO Innovation Award ausgezeichnet. Während seiner beruflichen Laufbahn arbeitete der im Bereich KI promovierte Informatiker und Diplom-Kaufmann unter anderem für Lekkerland, Ceva Logistics, MyToys und Herlitz.
Markus Mosa Seit Februar 2015 wird das Ressort IT/Logistik beim Lebensmittelkonzern Edeka direkt vom Vorstandsvorsitzenden Markus Mosa geführt. Vorgänger Michael Wulst ging aus persönlichen Gründen in Rente. Das Vorstands-Team der Edeka AG besteht nun aus nur noch drei Vorständen.
Eduard Spitz Die weltweite IT von Hugo Boss liegt seit März 2023 in den Händen von Eduard Spitz. Sein Vorgänger Jörg Walter ging in den Ruhestand.
Bastian King Mit Bastian King beruft das Modeunternehmen Takko Fashion erstmals einen Chief Information Officer. Er soll den digitalen Wandel vorantreiben. Die Position des CIO hat der Modehändler aus dem nordrhein-westfälischen Telgte neu geschaffen. Zum 1. März 2023 holte das Management dazu Bastian King an Bord.
Christian Metzner Seit Mitte April 2023 leitet Christian Metzner die IT der Drogeriemarktkette Rossmann. Seiner Vorgängerin Antje König stieg Anfang 2022 in den Vorstand auf. Metzner kommt von Volkswagen Financial Services.
Melanie Fichtner Zum 1. Februar 2024 hat Melanie Fichtner den CIO-Posten bei der Baywa übernommen. Zuvor leitete sie die operative IT des Konzerns.
Ricardo Diaz Seit August 2017 arbeitet Ricardo Diaz bei der Emil Frey AG in Zürich als CIO/CTO. Die Gruppe ist im Automobilhandel tätig. Der gelernte Diplom-Kaufmann Diaz war im April 2014 vom Energie Versorger EnBW als Vice President IT Strategy &Steering zur Unternehmensgruppe Media-Saturn gekommen. Im Juli 2014 wurde er CEO der Media-Saturn IT-Services und CIO bei Media-Saturn.
Matthias Wlaka Seit 1. Januar 2024 ist Matthias Wlaka CIO und Mitglied der Geschäftsführung von Bonprix. Die Stelle wurde neu geschaffen, um die IT-Aktivitäten des Modehändlers zentral zu bündeln.
Marc Rauscher Seit 1. April 2023 ist der ehemalige IT-Chef von Douglas, Marc Rauscher, Geschäftsführer der Hagebau IT GmbH. Er verantwortet das operative Geschäft der IT-Tochter.
Roman Melcher Roman Melcher verantwortet bei dm nicht nur die IT, sondern sitzt auch in der Geschäftsführung des Drogeriekonzerns.
Lars H. Heimann Lars H. Heimann ist seit März 2019 CIO der BAHAG AG, die zentrale Einkaufsgesellschaft der BAUHAUS Regionalgesellschaften. Seit Anfang 2021 hat er zudem den Posten des Senior Vice President Corporate IT inne. Er kam bereits 1999 in das Unternehmen.
Roland Schütz Roland Schütz, langjähriger CIO der Lufthansa, wechselt als Vorstand für IT und Digitalisierung zum Mannheimer Pharmahändler Phoenix. Schütz tritt die neu geschaffene Position des Chief Information Officer Anfang 2021 an.
Andreas Hubert Andreas Hubert ist seit Februar 2021 Group CIO von Adidas.
Katja Burkert Seit 1. Juli 2021 ist Katja Burkert CIO bei Intersport. Sie folgte auf Lars-Eric Pusch, der zur Drogeriekette Müller wechselte.
Sinanudin Omerhodzic Sinanudin Omerhodzic ist seit Oktober 2020 Geschäftsführer IT bei Aldi Nord. Er kommt von der Paul Hartmann AG.
Frank Schroeder Frank Schroeder ist seit Mai 2016 Head of IT der Interseroh Dienstleistungs GmbH, einer Tochter des Berliner Recycling- und Umweltdienstleisters Alba. Er war zuvor Leiter IT-Management und Leiter Innovationsmanagement beim Bauunternehmen Hochtief AG in Essen.
Severin Canisius Seit September ist Severin Canisius CIO und Mitglied der Geschäftsführung des Essener Schuhhändlers. Er folgt auf Olaf Schrage, der das Unternehmen Ende 2021 verlässt.
Katharina Knötel Katharina Knötel hat im August 2021 den CIO-Posten bei Coca-Cola European Partners CCEP von Christian Rasche übernommen, der Mitte Juni zu The Coca-Cola Company gewechselt ist. Sie berichtet sowohl an Peter Brickley, CIO von CCEP, als auch die Geschäftsführung der deutschen Dependance. Knötel ist Teil der hiesigen Geschäftsführung und hat zudem einen Sitz im internationalen BPT-Führungsteam. Sie leitet den Bereich Business, Process and Technology (BPT) in Deutschland und ist unter anderem verantwortlich für Vertriebs- und Lieferkettenlösungen.
Jörg Kohlenz Am 1. Juli 2022 hat der ehemalige Leoni-CIO Jörg Kohlenz die Position des Group CIO beim Thermomix-Anbieter Vorwerk übernommen.
Lars-Eric Pusch Seit April leitet Lars-Eric Pusch die IT der Drogeriemarktkette Müller. Er soll sie zu einem datengetriebenen Unternehmen machen.
Michael Rybak Michael Rybak hat bei der Drogeriekette Rossmann Anfang 2015 als Geschäftsführer den neu geschaffenen Geschäftsbereich Logistik und IT übernommen. Er verantwortete bereits seit Mitte 2014 zusätzlich zur Logistik den Fachbereich IT. Rybak wechselte 2009 in die Logistik des Drogeriekonzerns, wurde Logistikleiter sowie Geschäftsführer der Logistik-Gesellschaft und trat in die Geschäftsleitung ein.
Mark Michaelis Seit dem 7. Juni 2021 ist Mark Michaelis Geschäftsführer der Markant Services International GmbH sowie ihres polnischen Pendants. Das Unternehmen verantwortet die IT, Produktentwicklung und den Betrieb der Dienstleistungen und Services der Markant-Gruppe.
Michael Kaib Michael Kaib wurde im Juli 2015 neuer CIO in der Zentrale des Modekonzerns Esprit in Ratingen. Er berichtet an den Chief Operations & Systems Officer, Leif Erichson. Kaib kam im Mai 2010 zu Esprit. Er war dort zuletzt Vice President - Head of IT Governance & Enterprise Architecture. Kaib studierte Betriebswirtschaftslehre an der Philipps-Universität Marburg und in den USA und promovierte anschließend am Institut für Wirtschaftsinformatik der Universität Marburg. Seine berufliche Karriere begann er 1998 als Berater bei Booz & Company in Frankfurt am Main in der globalen IT Practice.
Andreas Schobert Bei der Hornbach-Baumarkt-AG ist Andreas Schobert (41) seit 2015 neuer IT-Vorstand. Das Ressort Technologie wurde neu geschaffen. Der Vorstand wurde dafür von sechs auf sieben Mitglieder erweitertet. Im neuen Ressort laufen ab sofort die Fäden für die konzernweite Informationstechnologie sowie das E-Business zusammen. Seit 2012 war Schobert als Leiter E-Business für den internationalen Aufbau und die Weiterentwicklung des Online-Geschäfts im Hornbach-Baumarkt-AG Konzern zuständig.
Nathan Mott Nathan Mott ist seit Oktober 2014 CIO beim Stuttgarter Pharmagroßhändler McKesson Europe (zuvor: Celesio). Der IT-Chef kam aus den USA, vom Mehrheitsaktionär McKesson. Mott war zuletzt Präsident der McKesson Pharmacy Systems & Automation (MPS&A) und hatte danach zusätzlich das Celesio Coordination Planning Office geleitet.
Armin Bergbauer Mit Armin Bergbauer hat der Technologie-Distributor Ingram Micro seit Frühjahr 2008 einen neuen IT-Chef. Seine Vorgängerin Barbara Neumann hatte sich in den Ruhestand verabschiedet. Als Leiter IT & Organization ist Bergbauer auch Mitglied der Geschäftsleitung und berichtet an Gerhard Schulz, den Vorsitzenden der Geschäftsführung.
Walter Schulte-Vennbur Bei Electronic Partner verantwortet Walter Schulte-Vennbur seit Februar 2013 die IT. Der Diplom-Informatiker war zuvor CIO be Also Actebis. Auch vor dem Zusammenschluss von Also und Actebis 2011 arbeitete er mehr als 15 Jahre in verschiedenen Positionen beim Vorgängerunternehmen Actebis.
Bernd Herrmann Bernd Herrmann arbeitet seit 1990 bei Würth, einem Großhandel für Produkte der Befestigungs- und Montagetechnik. In der Würth-Gruppe ist er Geschäftsbereichsleiter für IT, E-Business und Logistik sowie Geschäftsführer für die Bereiche Marketing und EDV der Adolf Würth GmbH & Co. KG. Seit Mai 2015 ist er auch in der vierköpfigen Konzernführung der Würth Gruppe vertreten und dort für IT und E-Business verantwortlich.
Stephan Wohler Seit 2011 ist Stephan Wohler im Vorstand der Edeka Minden-Hannover. Er verantwortet bei der größten Edeka-Regionalgesellschaft die Ressorts IT und Logistik. Wohler kommt von der Metro, wo er zuletzt als Vorsitzender der Metro Group Logistics (MGL) arbeitete.
Khaled Bagban Zum 1. Juli 2024 ist Khaled Bagban als CIO bei der Metro AG eingestiegen. Gleichzeitig wurde er CEO der Digitalisierungstochter Metro.digital. Er folgt auf Timo Salzsieder.
Michael Homburg Michael Homburg ist seit April 2016 Geschäftsbereichsleiter IT/Organisation bei Edeka Nord. Sein Vorgänger Ernst Bochnig ist in den Ruhestand gegangen. Seit Mitte 2015 war Homburg bei Edeka Nord bereits stellvertretender Geschäftsbereichsleiter IT/Organisation.
Benjamin Beinroth Neun Jahre war Benjamin Beinroth bei dem Lebensmitteleinzelhändler Tegut beschäftigt, davon vier Jahre als Chief Information Officer (CIO). Er wechselte zum Jahresbeginn 2016 in die CIO-Position bei Fressnapf. Beinroth berichtet als CIO direkt an Hans-Jörg Gidlewitz. Dieser ist verantwortlicher Geschäftsführer für die Bereiche Finanzen, Personal und IT bei Fressnapf.
Jörg Heinen Jörg Heinen heißt der IT-Leiter bei WMF (Württembergische Metallwarenfabrik AG) in Geislingen. Seit Februar 2016 ist er im Amt. Der Vice President Global IT (CIO), so sein offizieller Titel, war zuvor Corporate Director, Strategic Vendor Management, bei der Henkel AG in Düsseldorf. Dort war er zuvor auch CIO Western Europe und damit verantwortlich für die IT-Services in der umsatzstärksten Region.
Andreas Möller Seit März 2018 ist Andreas Möller Geschäftsführer IT/ Managing Director IT beim Lebensmittelhändler Aldi Nord in Essen. Zuvor war er dort Bereichsgeschäftsführer IT, verantwortlich für IT-Projekte & -Methodik.
Frank Hoe Frank Hoe ist seit September 2016 CIO DACH bei der L’Oréal Deutschland GmbH in Düsseldorf. Er blickt auf 15 Jahre Erfahrung als CIO und IT Direktor in internationalen Unternehmen wie McDonald’s, Dole Food Company, Aldi Stores UK/Ireland und beim TÜV Rheinland zurück. Hoes Vorgänger im Amt, Abder Dellys, ist in den Ruhestand gegangen.
Johannes Wechsler Johannes Wechsler ist seit Juli 2018 neuer Geschäftsführer der MediaMarktSaturn IT Solutions in Ingolstadt. Wechsler berichtet an Atul Bhardwaj, CTO der MediaMarktSaturn Retail Group und CEO der MediaMarktSaturn IT Solutions. Wechsler wird die Geschäftsführung der MediaMarktSaturn IT Solutions um Bhardwaj, Orhan Olgun und Thomas Gawron ergänzen. Zuvor, seit Mai 2015, war Wechsler CIO der ProSiebenSat.1. Media SE.
Max Thelen Weil Erwin Sattler in die Geschäftsführung aufstieg, übernahm Max Thelen im Herbst 2010 dessen Position als Bereichsleiter IT/ORG beim Pharmagroßhändler Sanacorp. Damit verantwortet er IT-Infrastruktur und Anwendungsentwicklung des Unternehmens. Zugleich fungiert er als Schnittstelle zu den Fachbereichen.
Michael Baier Neuer Geschäftsführer des IT-Dienstleisters Infokom in Karlsruhe ist seit Juli 2018 Michael Baier. Infokom ist die IT-Tochter der Eurobaustoff, einer Kooperation für den mittelständischen Baustoffgroß und -einzelhandel. Zuletzt war Baier Vorstandsmitglied der Abas Unternehmensgruppe.
Jens Siebenhaar Jens Siebenhaar ist seit Oktober 2018 CIO beim Bekleidungsunternehmen C&A Europe. Zuvor arbeitete Siebenhaar als Geschäftsführers der REWE Systems GmbH. Siebenhaar war im März 2009 Leiter der IT bei REWE geworden. Er wechselte damals von der Baumarktkette OBI an den Rhein.
Frank Scholz Frank Scholz ist seit September 2018 Group CIO bei der Citti Handelsgesellschaft in Kiel. Er ist dort für die gesamte IT verantwortlich. Scholz war zuvor CIO bei der DB Regio. In den kommenden vier Jahren wird er sich die Aufgabe mit dem bisherigen IT-Leiter Matthias Ernst teilen.
Ulrich Wiedemann Ulrich Wiedemann ist seit September 2020 IT-Leiter von Vinzenzmurr. Zuvor war er CIO und COO beim Münchner Edelmetallhändler Pro Aurum, zu dem er Anfang 2020 von Essity gewechselt ist.
Jochen Jaser Jochen Jaser ist seit Juni 2019 neuer CIO beim Kölner E-Commerce Unternehmen HRS Group. Zuvor war Jaser bis Mai 2019 ein Jahr als CTO bei der Bearing Point Software Solutions GmbH in Frankfurt. Fast acht Jahre arbeitete er bei der Frankfurter Matrix42 AG, als CTO und CEO und sowie fünf Jahre bei der Karlsruher update4u Software AG, als Head of Product Management und CTO.
Andreas Helber Mit dem Jahreswechsel 2010/11 änderten sich die IT-Verantwortlichkeiten bei der BayWa: Andreas Helber wurde zum Finanzvorstand berufen und übernahm zugleich das IT-Ressort vom vormaligen Vorstand Frank Hurtmanns. Dieser verließ den Agrarhändler. IT-Dienstleistungen bezieht die BayWa über die RI-Solution GmbH, die sie Anfang 2002 zusammen mit der österreichischen RWA AG gegründet hat. Chef des Dienstleisters ist Eugen Berchtold.
"Der digitale Showroom war ein Katalysator für uns", berichtet sie. "Als wir das Potenzial sahen, das die Digitaltechnik in eine Sphäre bringen könnte, von der wir dachten, dass das einfach die Art und Weise ist, wie Mode für denGroßhandel funktioniert, haben wir erkannt, dass es so viel mehr gibt, was wir durch den Einsatz von Technologie über unsere gesamte Wertschöpfungskette hinweg drastisch verändern können".
Am aufschlussreichsten ist vielleicht diese Aussage: "Die Konkurrenz ruft uns an und fragt, ob sie unsere digitalen Showrooms bei uns kaufen können."
Digitalisierung auf die Produktion ausweiten
Jetzt will PVH seine neu gewonnene digitale Kompetenz über den B2B-Verkaufsprozess hinaus in die Entwicklung und Herstellung von Bekleidung einbringen. "Wenn man über Mode nachdenkt, steht das Produkt im Mittelpunkt. Die Produktentstehung ist im Wesentlichen ein umständlicher Arbeitsvorgang", so Polet.
Polet erklärt, wie der aktuelle Prozess abläuft: "Sie müssen ein Produkt entwerfen, eine Handskizze anfertigen, diese per E-Mail an eine Fabrik in China schicken, die das, so hoffen Sie, richtig versteht und einen Prototyp zurückschickt. Dann ist dieser Prototyp nicht genau das, was Sie wollten, also korrigieren sie ihn, schicken ihn hin und her, bis Sie schließlich nach drei Runden das Produkt bekommen, das Sie wollten - wenn sie Glück haben."
3D-Modelle vereinfachen die Prozesse
Sie führt weiter aus: "Auch hier handelt es sich also um einen Prozess, der nur nach Störungen verlangt, weil er so ineffizient und sequenziell ist. Deshalb konzentrieren wir uns jetzt auf die 3D-Konstruktion. Wir greifen die Erkenntnisse aus dem digitalen Verkauf auf und setzen sie in der Konstruktion um."
Durch die Möglichkeit, 3D-Modelle von Kleidungsstücken anstelle von Handskizzen zu erstellen, und die Möglichkeit, gemeinsam mit Fertigungspartnern Prototypen direkt aus diesen weitaus detaillierteren Modellen zu erstellen, hofft PVH, diesen Prozess drastisch zu verkürzen und den Ausschuss weiter zu reduzieren.
Praktischer ausgedrückt: PVH gründet derzeit ein Joint Venture mit einem ungenannten Fertigungsunternehmen, "um die Konstruktion in 3D auf eine viel einfachere Art und Weise zu ermöglichen", wie Polet sagt. Das wird zunächst PVH zur Verfügung stehen, "aber möglicherweise mit der Idee, diese zu kommerzialisieren und die gesamte Branche davon profitieren zu lassen".
Zum Software-Unternehmen werden
Der Erfolg, den PVH mit seinen digitalen Transformationsbemühungen erzielt, hat tatsächlich dazu geführt, dass einige ziemlich existenzielle Fragen innerhalb des Unternehmens gestellt wurden. "Wir gehen jetzt systematisch alle Teile unserer Wertschöpfungskette an", sagte Polet. "Also nicht nur B2C. Wir denken jetzt: Wie verändern wir unsere Wertschöpfungskette? Was, wenn unsere Geschäftsmodelle nicht mehr existierten, was würde das bedeuten?"
Sie fragt: "Was wäre, wenn wir zur Softwarefirma würden?" Die Idee von Tommy Hilfiger als Technologieunternehmen sei nicht so lächerlich, wie es einmal geklungen habe. "Eigentlich sind wir bereits in diese Richtung gegangen, wegen des digitalen Showrooms und des immensen Wertes, den er für uns hatte", fügt Polet an. "Unsere Wettbewerber in der Modebranche konnten ein solches Werkzeug nicht nachbauen, und es gab ein echtes Interesse an unserem Produkt."
Corporate Startup gegründet
"Also haben wir jetzt ein sogenanntes Corporate Startup gestartet, das cool klingt, aber wirklich ein engagiertes Tech-Team ist, um das digitale Verkaufs-Ökosystem aufzubauen", erklärt Polet. "Nicht nur für PVH, sondern, um es in Zukunft potenziell zu kommerzialisieren."
"Wir sehen wirklich, dass dies die Zukunft für uns ist. Jeder sagt, dass wir ein Softwareunternehmen werden sollten, langsam und sehr vorsichtig, und wir versuchen tatsächlich, das zu werden".