SAP-Rollout bei Rehau

Tool erstellt automatisch SAP-Systemkopien

16.10.2014 von Werner Kurzlechner
Die Rehau Gruppe hat seinen internationalen SAP-Rollout mit einer unscheinbaren, aber wichtigen Maßnahme flankiert. Systemkopien werden jetzt automatisch erstellt.
Rehau-CIO Thomas Schott ordnet die Bedeutung des Projektes ein: "Das Projekt ist ein wichtiger Baustein bei der Standardisierung unserer IT-Landschaft."
Foto: REHAU AG & Co

Kleine Maßnahme, große Wirkung: Der Polymerverarbeiter Rehau hat eine Lösung zur Automatisierung von SAP-Kopien implementiert. Einerseits handelt es um ein äußerst überschaubares Projekt. Das Tool "Automated System Copy for SAP" des Anbieters Automic war nach Angaben des Anwenders innerhalb von zwei Monaten eingeführt; der seither beständig, aber nur behutsam modifizierte Prototyp wurde in einem dreitägigen Workshop gebaut.

Andererseits ist die Bedeutung des Werkzeuges für den in den Bereichen Bau, Automotive und Industrie aktiven Polymer-Spezialisten fundamental. "Das Projekt ist ein wichtiger Baustein bei der Standardisierung unserer IT-Landschaft", sagt CIO Thomas Schott.

"Unser weltweiter SAP-Rollout hätte sich ohne diese Lösung unschön in die Länge gezogen", ergänzt Rudi Scharf, der bei REHAU den Bereich SAP Basis/Infrastructure leitet. Als weltweit aktives Unternehmen ist REHAU seit Jahren mit dem Dauerbaustelle SAP-Rollout in mehr als 50 Ländern beschäftigt. Aktuell stellt die IT-Abteilung des Konzerns der Organisation über 120 SAP-Systeme zentral im Sinne eines "Shared-Service-Hostings" zur Verfügung.

100 Kopien seit Implementierung

Mit Hilfe von Automic ist nun die schnelle und vor allem automatische Erstellung von Systemkopien möglich, um bei Systemaktualisierungen auf der sicheren Seite zu sein und die gesamte SAP-Lösungslandschaft parallel und synchron zu kopieren. Problematisch war in der Vergangenheit die manuelle Nachbearbeitung, die beispielweise das Anpassen von Parametern, Usern und Rechten, Profilen, Systemeinstellungen und Schnittstellen umfasst.

Einst nahm das pro Kopie mehrere Tage in Anspruch. Eine Zeit, in der die Fachabteilung nicht auf das zu kopierende SAP-System zugreifen konnte. Nun können Fehler, die typischerweise bei manuellen Prozess-Schritten vorkommen - genau wie zusätzliche Kosten durch Wiederholung - vermieden werden.

Mit SAP-Bordmitteln nicht bezahlbar

Die Lösung erhöht durch zentrale Administration und Überwachung sowie Meldung von abgeschlossenen Prozessen auch die Transparenz. Seit der vor zwei Jahren abgeschlossenen Implementierung hat das IT-Team 100 SAP-Systemkopien erstellt. "Wenn wir das mit SAP-Bordmitteln hätten machen wollen, könnten wir das nicht bezahlen", erläutert Scharf. "Ohne Automic hätten wir höchstens 20 Kopien anfertigen können." Deshalb wurden Systemkopien von den Abteilungen früher nur im Notfall angefordert; mittlerweile ist das die Regel.

Rehau setzt Automic bereits seit 2004 als zentrale Technologie für das plattformübergreifende Scheduling komplexer Jobketten ein. Die vorhandene Automic-Installation wurde um das Modul zur Erstellung von SAP-Systemkopien erweitert. Die laufenden Kosten für das neue Modul sind über den bestehenden Wartungsvertrag mit Automic bereits abgedeckt.

SAP-Alternativen reichen noch nicht

Als abgeschlossen betrachtet Rudi Scharf das Projekt insofern nicht, als immer wieder Modifizierungen notwendig werden können - etwa dann, wenn neue Datenbankversionen eingepflegt werden. Von der gefundenen Lösung ist der Rehau-SAP-Spezialist in jedem Fall höchst angetan. "SAP versucht seit einiger Zeit, selbst Lösungen zur Systemkopie-Automation zu etablieren", sagt Scharf. "Die Alternativen leisten aber aktuell weit weniger als Automic und sind dabei nicht günstiger."

Rehau |SAP
Branche: Chemie
Zeitrahmen: 2 Monate
Kosten: keine zusätzlichen Kosten
Produkt: Automated System Copy for SAP
Dienstleister: Automic
Internet: www.rehau.de