Backups gehören unabhängig von aktuellen Malware-Bedrohungen zu den Pflichtaufgaben eines jeden PC-Besitzers. Wer clever ist, sichert seine Daten also regelmäßig. Mit einem aktuellen Backup stellen PC-Nutzer Daten und Einstellungen nach einem Crash oder einem Anwenderfehler schnell wieder her.
Für Windows gibt es eine große Auswahl an Backup-Programmen für schmales Budget und für gehobene Ansprüche. Worin sich günstige und Freeware-Tools von den teureren kostenpflichtigen Anwendungen unterscheiden, lässt sich an drei Punkten abzählen: Die Low-Budget-Software ist in der Regel auf die Datensicherung unter den Dateisystemen FAT16/32 und NTFS festgelegt. Die zur Verfügung stehenden Medien, auf die die Sicherheitskopien geschrieben werden können, sind bei den günstigen Tools begrenzt. Ebenso lassen sich die Verwaltungsfunktionen der Preisbrecher an wenigen Fingern abzählen. Das macht sie natürlich gerade für den Privatanwender attraktiv, weil sie auch unkomplizierter in der Handhabung sind.
Die Suche nach einer passenden Backupsoftware wird aber gerade durch die Masse der kostenlosen und günstigen Programme erschwert. Auf den folgenden Seiten finden Sie deshalb eine handverlesene Auswahl an Backup-Tools für alle Fälle. Den Fokus haben die Redakteure des Tecchannel auf die leichte Bedienung und eine möglichst günstige Softwarelizenz gelegt.
MozBackup: Komfort-Backup für Mozilla-Applikationen
Nachdem in Firefox, SeaMonkey oder Thunderbird sämtliche Optionen nach den eigenen Vorstellungen eingerichtet wurden gilt es, das Browser-Profil mit den persönlichen Einstellungen zu sichern. Wem das händische Kopieren der entsprechenden Dateien zu umständlich ist, setzt die Freeware MozBackup ein.
Mit dem Gratis-Tool lassen sich alle oder ausgewählte Profile von Anwendungen der Mozilla-Foundation ohne manuelle Eingriffe speichern. Das Sichern und Zurückschreiben von Profilen läuft sehr komfortabel, denn die Bedienung ist selbsterklärend.
Nach dem Programmaufruf wählen Sie aus, ob ein Sie ein Backup anlegen oder die Wiederherstellung einleiten möchten. Im weiteren Verlauf können Sie bestimmen, von welchen Einstellungen Sie eine Sicherungskopie erzeugen möchten. Gut: Die komprimierte Datei mit der Endung pcv
, die MozBackup anlegt, lässt sich mit einem Packprogramm wie WinRar öffnen.
Alternative zu MozBackup: Die Firefox Extension Backup Extension sichert ebenfalls die Firefox-Konfiguration.
Allway Sync: Daten von und zum Notebook sichern
Für den täglichen Datenabgleich zwischen Notebook und Desktop-PC empfiehlt sich der Einsatz der Freeware Allway Sync. Nach dem Programmstart klicken Sie auf Language und German, um zur deutschsprachigen Bedienerführung zu wechseln.
Ein Klick auf die in der linken Fensterhälfte platzierte Schaltfläche Auswählen öffnet den Datei-Auswahldialog, in dem Sie den zu synchronisierenden Ordner markieren und mit OK auswählen. Das zweite Verzeichnis wählen Sie aus, indem Sie auf die rechts im Fenster positionierte Schaltfläche Auswählen klicken. Über die Schaltfläche Analysieren starten Sie die Überprüfung von Quell- und Zielverzeichnis. Das Ergebnis präsentiert das Tool in übersichtlicher Form. Über Synchronisieren leiten Sie den Datenabgleich zwischen den beiden Ordnern ein.
Allway Sync ist in der Lage, mehrere Synchronisierungen parallel durchzuführen. Das ist besonders für Sicherungsvorgänge über mehrere Laufwerke praktisch. Sie müssen lediglich über Profile und Hinzufügen ein neues Synchronisierungsprofil anlegen und Quell- und Zielordner auswählen.
Alternative zu Allway Sync: Allsync bietet in etwa den gleichen Funktionsumfang, ist aber Shareware
USBBackup: Schnellsicherung von Flash-Stick-Daten
USBBackup ist ein Backup-Tool speziell für USB-Sticks. Damit sichern Sie schnell und bequem alle Arbeitsdateien von einem Speicher-Stick auf den PC. Geht der Speicherriegel verloren oder wird er unbrauchbar, stehen die darauf gespeicherten Dateien weiterhin zur Verfügung.
Wenn das Programm direkt auf dem Stick liegt, kopiert es bei Bedarf dessen kompletten Inhalt auf die Festplatte. Das Tool erstellt hierfür automatisch einen neuen Ordner, der als Namenszusatz das aktuelle Datum zugewiesen bekommt. Den Speicherort der Sicherung können Sie frei wählen. Zur persönlichen Kennzeichnung der Sicherung in einer Mehrbenutzerumgebung können Sie Wunsch Ihre Initialen eingeben.
IMAP Backup: Persönliche Online-Nachrichten lokal sichern
Wer Mails ohne vorherigen Download bearbeiten möchte, verwendet dafür IMAP (Internet Message Access Protocol). Weil die Post dabei auf dem Server des Providers bleibt, haben Sie den aktuellen Stand Ihrer Kommunikation an jedem Ort der Welt parat, an dem Sie auf Ihr Postfach zugreifen. Sie können sogar an einem Rechner eine Mail beginnen und sie später an einem anderen fertig stellen und absenden.
Gewichtiger Nachteil: In einem IMAP-Postfach gespeicherte Mails lassen sich nicht so einfach sichern. Wer nicht erst umständlich eine lokale Postfachdatei erstellen und die Online-Mails im Mail-Client herunterladen will, setzt das kostenlose IMAP Backup ein.
Die registrierungspflichtige Freeware verwaltet auf Wunsch mehrere Sicherungen und kann einmal erstellte Backups synchronisieren. Dadurch entfällt das erneute Herunterladen bereits gesicherter Nachrichten. Backups lassen sich in Auszügen oder komplett zurückspielen.
ZD-Backup: Spezialist zur differenziellen Datensicherung
In dem für Privatnutzer in der Basisversion kostenlosen Z-DBackup kann der Anwender bis zu 20 Backup-Sets definieren. Darin legt er die zu sichernden Daten fest und stellt die Art des Backups ein. Über die Sets können Daten auf allen unter Windows aufgelisteten Laufwerken kopiert werden.
Neben einer Vollsicherung und inkrementellen Backups ermöglicht ZD-Backup auch differenzielle Backups. Diese Sicherungsvariante ist eng verwandt mit dem inkrementellen Backup. Allerdings enthält jedes Zwischenbackup die Unterschiede zum Voll-Backup und nicht nur die zum vorhergehenden Zwischen-Backup. Damit benötigen Sie zum Wiederherstellen nur das Voll-Backup und das letzte Zwischen-Backup. Bei der inkrementellen Variante benötigen Sie dagegen alle Zwischensicherungen. Für 19 Euro auch eine Profiversion von ZD-Backup mit erweitertem Funktionsumfang.
Erweiterung zu ZD-Backup: Backups schreibt das Tool mit einem ebenfalls für Privatanwender kostenlosen Addon ZD-DataDVD auch direkt auf den Brenner.
Erunt: Registry sichern und zurückschreiben
Die Registry ist das Herzstück der Windows-Konfiguration. Allerdings können Sie mit Windows-Bordmitteln keine vollständige Sicherungskopie der Registry erstellen. Deshalb installieren Sie die Freeware Erunt.
Um die Registry in einen Ordner Ihrer Wahl zu sichern, geben Sie nach dem Programmstart unter Sicherung erstellen in einen Zielordner an und aktivieren die drei Häkchen vor Systemregistrierung, Registrierung des aktuellen Benutzers und Andere geöffnete Benutzerregistrierungen.
Am besten richten Sie ein automatisches Registry-Backup bei jedem Windows-Start ein. Dazu legen Sie in Ihrer Autostartgruppe eine Verknüpfung wie diese an: C:RUNTRUNT. EXE C:\Backup /noconfirmdelete
. Mit dieser Kommandozeile läuft das Programm im unbeaufsichtigten Modus.
RatDVD: Sicherungskopien von DVD-Filmen anlegen
Backups von nicht kopiergeschützten DVD-Filme lassen sich mit RatDVD anfertigen. Die Freeware komprimiert DVD-Dateien in ein proprietäres Dateiformat mit der Extension ratDVD
. Pro Film fallen nach der Komprimierung nur rund 1 bis 2 GB Platzbedarf an. Die Dateien lassen sich auf Festplatte speichern und zur Sicherung auf eine Daten-DVD brennen.
Anders als bei Videoformaten wie Divx oder Xvid bleiben beim RatDVD-Format sämtliche Extras und die Menüs sowie Untertitel und Tonspuren erhalten. Die mit RatDVD erstellten Filmkopien lassen sich problemlos mit dem Windows Media Player abspielen. Die zusammengeschrumpften Filme kann man übrigens leicht wieder zurückverwandeln und als Video-DVD auf einen Rohling brennen. Das ist dann nötig, wenn Sie den Film auf einem Standalone-DVD-Player abspielen wollen. RatDVD wird allerdings schon länger nicht mehr weiterentwickelt.
Alternative zu RatDVD: CloneDVD erstellt ebenfalls Sicherungskopieren, greift dabei aber auf ein Transcodierungsverfahren zurück.
Hinweis: RatDVD und CloneDVD sind auch in Deutschland legal, weil sie keine Kopierschutzverfahren umgehen. Für den Einsatz in Ländern, in denen das gestattet ist, finden sich im Internet Zusatz-Tools.
Nero: Brenn-Software mit Rundum-Sicherungspaket
Bei Nero denken Windows-Nutzern in der Regel an eine reinrassige Brenn-Software. Doch die populäre Brenn-Suite ist längst zu einem umfangreichen Paket gewachsen, das viele Einsatzbereiche abdeckt. Unter anderem bietet Nero ein eigenes Modul zum Erstellen von Sicherungskopien.
Die Komponente Nero BackItUp & Burn ist ein umfassend ausgestattetes Sicherungs- und Wiederherstellungsprogramm für auf Festplatte gespeicherte Daten. Der Funktionsumfang geht weit über das hinaus, was beispielsweise das in Windows enthaltene Backup-Tool leistet. Nero BackItUp sichert sowohl Dateien als auch ganze Partitionen.
Neben vollständigen Sicherungen führt die Software differenzierte und inkrementelle Backups sowie 1:1-Kopien durch. Mit der Funktion zum Abbilden von Festplatten beziehungsweise Partitionen sichern Sie im laufenden Betrieb alle Daten, Programme und Systembereiche. Die Rücksicherung läuft über ein einfaches Linux-System, das Nero BackItUp automatisch auf Sicherungsmedien schreibt.
Update April 2010: Die derzeit aktuelle Version von Nero ist Nero Multimedia Suite 10. Sie umfasst alle Einzelanwendungen von Nero. Wer nur das Brennprogramm möchte, kann zur Auskopplung Nero Burning ROM greifen.
Backer: Synchronisieren statt nur zu sichern
Unter der recht schlicht gehaltenen Benutzerführung von Backer für Windows (Registriergebühr: 39 Euro) steckt eine leistungsfähige Backup-Software. Dabei unterstützt das Tool nicht nur die Sicherung von Dateien, sondern bietet auch Zusatzfunktionen wie Transfer, Archivierung und Synchronisation. Letzteres erfolgt entweder mithilfe einer PC-Direktverbindung per Kabel, über die IrDA-Schnittstelle oder eine Netzwerk-Verbindung.
Bei der Datensicherung stehen Ihnen zwei Wege offen. Wer mit minimalem Arbeitsaufwand zum Ziel gelangen möchte, entscheidet sich für das Express-Setup, bei dem vor dem Start lediglich die wichtigsten Parameter (Quell- und Ziellaufwerk, Dateimaske und Unterverzeichnisse) vorgegeben werden. Ein wenig diffiziler gestaltet sich die traditionelle Datenspiegelung. Denn hier legen Sie nicht nur die typischen Einstellungen fest, sondern dürfen darüber hinaus auch Profi-Features wie beispielsweise das Kürzen von Pfadbezeichnungen, eine Dateiauswahl per Altersbestimmung und den automatischen Aufruf des Programms per Zeitplaner aktivieren. Als Sicherungsmedien können alle vom Windows-System angesprochenen Laufwerke (auch gemappte Netzwerk-Ressourcen) genutzt werden.
BacktoZip: Sichert in selbstentpackende, chiffrierte Archive
Als auf die Wünsche von Anwendern mit kleinem Datenvolumen zugeschnittenes Tool, beschränkt sich die 2 Euro teure Shareware BacktoZip auf die wichtigsten Funktionen. Dazu gehören unter anderem die zeitgesteuerte Datensicherung (unter Zuhilfenahme des Windows-eigenen Taskplaners), die Dateiauswahl mittels des Archiv-Attributs oder des Änderungsdatums und die Vorgabe einer optionalen Kompressionsrate.
Auf Seiten der weiterführenden Features stehen Passwortschutz, das Verteilen eines Sicherungsarchivs auf mehrere Volumes, die Erzeugung selbstextrahierender Exe-Dateien sowie das Ausschließen bestimmter Dateitypen zur Verfügung. Gut: Einmal getroffene Einstellungen lassen sich in einem so genannten Sicherungsprofil speichern.
Die so zusammengestellten und archivierten Daten werden dann mit nur einem Mausklick auf das ausgewählte Sicherungsmedium (alle vom Windows-Explorer angezeigten Laufwerke werden unterstützt) geschrieben, wobei als Dateiname auf Wunsch auch Datum und Uhrzeit der Sicherung verwendet werden dürfen.
Genie Backup Manager: Das Backup-Tool für versierte Nutzer
Der Genie Backup Manager (Registriergebühr: 50 Euro) setzt auf eine aufgeräumt wirkende Bedienerführung, die Ihnen nach dem Programmstart die drei Optionen Backup Now, Restore Now und Schedule Backup bereitstellt. Sowohl bei der Definition eines als Backup Job bezeichneten Projektes als auch bei der Wiederherstellung einer Sicherung kommt ein einfach gestrickter Assistent zum Einsatz, der die wichtigsten Parameter abfragt.
Ob Auswahl des Sicherungsmediums (Festplatten und Netzlaufwerke, Wechselmedien und CD-Brenner), Art des Backups (vollständig, inkrementell und gespiegelt) oder Kompressionsstufe – die wichtigsten Funktionen sind implementiert. Darüber hinaus stehen eine ganze Reihe bereits vorgefertigter Backup-Profile bereit, mit denen Sie typische Standardaufgaben wie die Sicherung von Outlook, der Favoriten und des Fontverzeichnisses bequem durchführen können.
Office-Backup: Mehr als nur Office-Daten sichern
Auch wenn es die Programmbezeichnung vermuten lässt, beschränkt sich der Funktionsumfang von Office-Backup (Registriergebühr: 29 Euro) nicht nur auf die Sicherung von Microsofts Büro-Komplettpaket. Vielmehr handelt es sich bei diesem Tool um ein ungemein leistungsfähiges Programm, dass sich in erster Linie an den fortgeschrittenen Anwender richtet, der volle Kontrolle über die zu sichernden Dateien erhalten will und dafür auf Assistenten verzichten kann. Das zugrundeliegende Funktionsprinzip dreht sich um so genannte Backup-Profile, die jeweils mehrere Datensicherungsaufgaben umfassen können. Somit ist es beispielsweise problemlos möglich, unterschiedliche Sicherungsaufgaben zu einem einzigen Profil zusammenzufassen. Das sorgt für Übersicht.
Die Konfiguration der jeweiligen Jobs ist allerdings nicht ganz einfach, da das entsprechende Dialogfeld recht schlicht gehalten ist. Dies ändert aber nichts an der Tatsache, dass alle wichtigen Optionen wie zum Beispiel die Wahl der auszuschließenden Dateitypen, Backup-Methode (vollständig oder inkrementell) und Anzahl der verfügbaren Komplettsicherungen angeboten werden. (mec)
Quelle: PC-Welt