Forrester-Überblick

Tools für den Leistungscheck von BI-Systemen

13.02.2015 von Christoph Lixenfeld
BI soll Daten aus IT-Systemen auswerten. Doch die Perfomance der Business Intelligence-Anwendung wird selten gemessen. Forrester nennt passende Tools.

Unter Business Intelligence (BI) verstehen wir üblicherweise Prozesse und Technologien, mit denen sich die Geschäftstätigkeit des eigenen Unternehmens messen und abbilden lässt. Ziel ist es, Entscheidungen auf der Grundlage einer möglichst breiten und validen Datenbasis zu treffen.

Business Intelligence kann (zu) viel. Es kommt darauf auf, zu definieren, was man genau messen will.
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Die Leistungsfähigkeit der Business Intelligence-Anwendung selbst wird allerdings in der Regel nicht gemessen. Wollen Unternehmen die Frage beantworten, wie gut ihre BI ist, dann verlassen sie sich in der Regel auf eine Mischung aus dem Bauchgefühl des Chefs und dem Urteil leitender Mitarbeiter.

Wirklich zuverlässig ist diese Methode nicht. Forrester Research hat sich deshalb für seinen Report "BI On BI" (etwa: BI für die Business Intelligence) erstens einige Tools angesehen, mit denen Verantwortliche in Unternehmen die Leistung ihrer BI-Systeme messen und damit optimieren können und zweitens bei einer Reihe von großen Anbietern Best Practices abgefragt und daraus Empfehlungen entwickelt.

Was soll mein System überhaupt messen?

Zu diesen Anbietern gehören Actuate, Apos Systems, Appfluent Technology, Birst, Cognizant, Computer Sciences Corporation, GoodData, HP, IBM, Microsoft, Pentaho, QlikTech International, SAP, SAS, Tableau Software, Teleran Technologies, Tibco Software, und Wipro.

Die erste Version dieses Reports wurde im Mai 2013 vorgestellt und seitdem kontinuierlich aktualisiert. Der hier präsentierte Stand der Dinge stammt vom Dezember 2014.

Als ersten Schritt zur Analyse der Leistungsfähigkeit einer BI-Lösung empfiehlt Forrester den Verantwortlichen, sich eine schlichte Frage zu stellen. Sie lautet: Was genau soll mein BI-System eigentlich messen?

Auf 10 bis 15 Kennzahlen konzentrieren

Schließlich sind Kennzahlen niemals Selbstzweck, sondern nützlich nur im Kontext der Unternehmensziele. Es gilt also, die Erwartungen an BI mit dem abzugleichen, was das genutzte System aktuell tatsächlich leistet.

Forrester empfiehlt dabei, die Anforderungen an BI on BI ebenso wenig zu überfrachten wie die Systeme selbst. Sinnvoll sei die Konzentration auf 10-15 Kennzahlen.

Eine der wichtigsten Aufgaben von BI ist es, zu überprüfen, ob Anwendungen und ihre Elemente optimal ineinandergreifen.
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Wichtig ist zum Beispiel der Blick auf Konsolidierung, Migration und Upgrades von Anwendungen und Datenbanken. Dabei fällt auf, welche Teile der Anwendungslandschaft tatsächlich genutzt werden und welche nicht.

Excel-Tabellen als BI-Ersatz

Wichtig auch: Die Suche und das Einbinden von "Schatten-BI". Konkret handelt es sich dabei - natürlich - meist um mehr oder minder intelligent aufgebaute Excel-Tabellen.

Um solchen Wildwuchs BI-mäßig einzubinden empfiehlt Forrester Tools von Cimcon Software, ClusterSeven, Finsbury Solutions, oder Lyquidity. Auch Microsoft biete Tools an, um Excel-Landschaften unter Kontrolle zu bringen.

Auch diesseits von Excel-Tabellen sind viele BI-Landschaften sehr komplex, bestehen aus unterschiedlichen Plattformen und nutzen Hunderte von Datenquellen.

Entsprechend aufwändig ist dann BI on BI. Wenn die systemimmanenten Monitoring-Funktionen hier nicht ausreichen, steht eine ganze Reihe von Tools von Drittanbietern zur Verfügung.

Kein Anbieter erfüllt alle Wünsche

Für Leistungsfähig - bezogen auf unterschiedliche Funktionen - halten die Autoren der Studie die Lösungen von Apos Systems, EV Technologies (beides SAP-Partner).

Microsoft-Kunden sollten sich die Angebote von Acceleratio, Pragmatic Works, SQL Sentry, Summit Cloud oder Varigence ansehen.

Appfluent Technology bietet Enterprise Data Management, das die Kontrolle von BI-Systemen unterstützt, Teleran Technologies eine breite Palette von vorkonfigurierten BI on BI Reports.

Hilfreich ist BI on BI vor allem, wenn es darum, neue Systeme anzuschaffen beziehungsweise weiter in vorhandene Systeme zu investieren. Wer die Notwendigkeiten mit harten Zahlen belegen kann, kann seine Wünsche leichter durchsetzen.

Gleichzeitig bieten solche Zahlen eine ideale Grundlage, um beim Anbieter Verstöße gegen SLAs mit entsprechenden Abschlägen ahnden zu können.

Wissen ist Macht: Nur wer seine IT-Landschaft und ihre Fähigkeiten genau kennt, kann das Optimum aus den Systemen herausholen.
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BI On BI sollte jede BI-Lösung können

BI On BI versetzt Unternehmen in die Lage, proaktiv zu reagieren und nicht ausschließlich reaktiv.

Wer Kennzahlen für seine BI hat, verbessert die Leistung solcher Systeme spürbar. Außerdem können mit Hilfe dieser Zahlen Muster erkannt werden, so dass schon im Vorfeld erkennbar wird, welche Anfragen User in nächster Zukunft stellen werden.

Deshalb sollte BI On BI ein integraler Bestandteil jeder BI-Lösung sein. Auch weil es nach Ansicht von Forrester gewissermaßen absurd wäre, ein BI-System zu nutzen, weil man an den Nutzen von Kennzahlen glaubt, gleichzeitig aber an dieses System selbst nicht dieselbe Elle anzulegen.

Markt für BI-Monitoring-Tools noch nicht reif

Fast alle BI-Systeme, so Forrester, verfügen über eingebaute Messsysteme; reichen die nicht aus, liefern Anbieter entsprechende Add-ons.

Darüber hinaus gibt es auch Tools von Drittanbietern, die sich allerdings naturgemäß an einer Reihe von Standardbedürfnissen orientieren und folglich in keinem Fall alle potentiellen Wünsche erfüllen können.

Insgesamt, so Forrester, ist der Markt für Lösungen zum BI-Monitoring noch nicht sehr reif. Die meisten Angebote beschränkten sich darauf, Quantifizierbares zu untersuchen und darzustellen, zum Beispiel die Performance des BI-Systems insgesamt. Weniger stark sind die Lösungen, wenn es etwa darum geht, zu untersuchen, wie BI-Lösungen im Unternehmen genau eingesetzt werden.

Analytics-Tools für Web, Mobile und Social
15 Analytics-Tools für Web, Mobile und Social im Überblick
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Mixpanel
Mixpanel ist ein anspruchsvolles Analytics-Tool für Web- und Mobile-Apps. Davon können Softwarehersteller und Webseitenbetreiber profitieren, die ihre Nutzer besser verstehen möchten.
Intercom
Eine weniger bekannte, aber vielversprechende Alternative zu Mixpanel ist Intercom. Der ebenfalls aus San Francisco stammende SaaS-Dienst adressiert Softwareanbieter, die nicht nur wissen, wer ihre User sind und wie sie ihre Produkte nutzen, sondern auch mit ihnen in Kontakt treten möchten.
Kissmetrics
Während sich Google Analytics auf Seitenabrufe, Besucherzahlen und ähnliche Statistiken fokussiert, zeigt Kissmetrics, welche Personen hinter den Klicks stehen. Der Clou: Durch ausgefeilte "User Tracking"-Methoden ist der 2008 in Kalifornien lancierte Service in der Lage, die Aktivitäten der Seitenbesucher über verschiedene Online-Kanäle zu erfassen.
Woopra
n direkter Konkurrenz zu Kissmetrics steht Woopra. So fokussiert sich diese speziell auf die Bedürfnisse von Sales- und Marketing-Teams ausgerichtete Lösung ebenfalls auf persönliche Kundenprofile.
GoSquared
Professionelle Analytics-Tools müssen nicht unbedingt aus den USA stammen. Als Beweis dafür dient der in England beheimatete Softwareanbieter GoSquared. Seine gleichnamige Analytics-Plattform richtet sich in erster Linie an E-Commerce-Anbieter und punktet mit professionellen Features im Bereich Social, Echtzeit-Statistiken und Trends.
Chartbeat
Mit Chartbeat präsentiert sich ein nützliches Tool, das sich auf die Analyse von Echtzeitdaten fokussiert. Was geschieht in diesem Moment auf meiner Website? Wie viele Besucher sind gerade auf dieser oder jener Seite aktiv? Aus welchen Ländern kommen sie?
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App-Anbieter, die den Erfolg ihrer mobilen Apps professionell messen möchten, finden in App Annie einen Analytics-Service, der ausführliche App Store-Statistiken liefert.
Flurry Analytics
Flurry Analytics ist so etwas wie Google Analytics, aber speziell für App-Anbieter. So dient der Dienst aus Kalifornien auch der effizienten Datenverkehrsanalyse, nur nicht von Websites, sondern von Mobile-Apps.
Apsalar
Eine nennenswerte Alternative zu Flurry Analytics, die ebenfalls in San Francisco entwickelt wird und mit iOS und Android kompatibel ist, ist Apsalar. In diesem Fall muss der Anwender ebenfalls ein SDK (Software Development Kit) in seine App einbauen, das für die automatische Erfassung der Nutzerdaten sorgt.
App Figures
App-Entwickler wollen nicht nur wissen, wie die eigene App bei den Nutzern ankommt und wie sie in der Praxis verwendet wird, sondern auch wie sie im Vergleich zur Konkurrenz steht.
Mopapp
App-Anbieter, die an Tools wie Apsalar und App Figures interessiert sind, aber nicht nur die iOS- und Android-Stores auswerten möchten, sind bei Mopapp genau an der richtigen Adresse.
AppTrace
Mit AppTrace bietet das Berliner Softwarehaus Adjust einen weiteren Online-Dienst, der ebenfalls viele interessante Store-Statistiken bereitstellt und kostenlos ist. Wie der Anbieter erklärt, werden dabei öffentliche Daten aus 155 Ländern ausgewertet.
SocialBench
SocialBench ist ein anspruchsvolles Social-Marketing-Tool, das Community-Management und zahlreiche analytische Werkzeuge auf einen gemeinsamen Nenner bringt.
Sprout Social
Eine gute Alternative zu SocialBench bietet sich mit Sprout Social an. 2010 in Chicago gegründet dient der Cloud-Service ebenfalls als ein ganzheitliches Social-Media-Management-Dashboard, die über zahlreiche Analytics- und Monitoring-Funktionen verfügt.
Quintly
Der Online-Dienst Quintly ermöglicht die effektive Analyse und Steuerung der eigenen Unternehmenspräsenz in den wichtigsten sozialen Netzwerken. Die in Köln entwickelte Lösung unterstützt Facebook, Twitter, Youtube, Google+, LinkedIn und Instagram.

Die Quintessenz der Quintessenz

Am Schluss schreibt Forrester, quasi als Quintessenz der Quintessenz, dass sich nicht nur das BI-System, sondern auch deren Evaluation, also die BI on BI, eng an ihrem Nutzen für das Kerngeschäft orientieren muss. Zitat: "Eine BI-Umgebung zu haben, die Cool funktioniert, nützt wenig, wenn Sie nicht zeigen können, wie dieses System dazu beiträgt, die Unternehmensziele besser oder schneller zu erreichen. Ist dieser Nachweis nicht zu erbringen, dann wird es Zeit für einen Systemcheck."