Aus der Zwischenlösung entwickelt sich ein festes Arbeitsverhältnis: Bodo Deutschmann ist seit Anfang August CIO beim Automobilzulieferer Eissmann in Bad Urach nahe Stuttgart. Dort war er Ende Juni als Interimsmanager eingestiegen.
Der 52-Jährige kennt die Branche, er war von Ende 2003 bis Ende 2009 CIO bei den Kögel Fahrzeugwerken in Burtenbach. Im Zuge der Insolvenz des Unternehmens wurde der IT-Bereich aufgelöst. Deutschmann sagte im November vorigen Jahres gegenüber cio.de: "Als Kögel im August in die Insolvenz gehen musste, haben wir auf eine MBO-Lösung (Management Buy Out) gehofft. Wir als Management sind der Firma Kögel so verbunden, dass wir persönlich alles riskiert hätten, um Kögel in seiner Struktur zu retten." Der Insolvenzverwalter entschied jedoch anders.
Seit November vorigen Jahres firmiert Kögel als Kögel Trailer GmbH. Neuer Eigentümer ist der Unternehmer Ulrich Humbaur aus Gersthofen bei Augsburg. Humbaur, einer der führenden Anhängerhersteller Europas, will Kögel als eigenständiges Unternehmen am Standort Burtenbach weiterführen.
Deutschmann will sich bei seinem neuen Arbeitgeber zunächst um verschiedene SAP-Rollouts kümmern. Außerdem überarbeitet er die WAN-Strategie der gesamten Eissmann-Gruppe. Ziel ist, noch dieses Jahr ein neues Konzept umzusetzen. Deutschmann berichtet direkt an den Chief Financial Officer (CFO).
Der gebürtige Berliner lernte ursprünglich Energieanlagen-Elektroniker bei Siemens. Später schloss er dann noch ein Fachhochschulstudium in Elektrotechnik ab.
Seine berufliche Karriere begann Deutschmann 1984 als Gruppenleiter Automatisierungstechnik bei Dürr Elektrosysteme in Stuttgart. Es folgten Stationen bei Metzner Maschinenbau in Neu-Ulm, Infor Business Solutions in Sulzbach und München und anderen Unternehmen.
Zweimaliger "CIO des Jahres"
Vom CIO-Magazin und unserer Schwesterpublikation Computerwoche wurde Deutschmann zweimal zum "CIO des Jahres" gewählt: 2005 und 2008. Das galt jeweils seiner Arbeit bei Kögel in der Kategorie Mittelstand.
Die Eissmann Group Automotive spezialisiert sich auf Fahrzeuginterieur. Das Unternehmen betreibt Standorte in Deutschland, Tschechien, der Slowakei und Ungarn sowie in Großbritannien, Mexiko, den USA und China. Eissmann setzte 2008 nach eigenen Angaben ein Volumen von 160 Millionen Euro um.