Eigentlich sollte der Deal dem in die Bredouille geratenen japanischen Technologiekonzern rund 18 Milliarden US-Dollar in die Kassen spülen. Doch die Manager zweifelten mittlerweile an der Erlaubnis chinesischer Aufseher und hätten die Hoffnung auf den Deal nahezu aufgegeben, berichtete das "Wall Street Journal" am Dienstag unter Berufung auf eingeweihte Personen. Die Japaner beschleunigen demnach die Suche nach Alternativen zu dem im vergangenen September angekündigten Geschäft.
Toshiba war 2015 in einen Bilanzierungsskandal geraten, zudem wuchs sich der Einstieg in das US-Atomkraftwerksgeschäft wegen Milliardenverlusten zu einer existenziellen Krise aus. Die gut laufende Speicherchipsparte soll für 2 Billionen Yen (15,3 Mrd Euro) verkauft werden, um die finanzielle Lage zu entspannen.
Doch auf dem für Toshiba wichtigen Markt China fehlt bislang die Zustimmung zu dem Geschäft. Die Beziehungen zwischen China und den USA sind wegen eines Handelsstreits derzeit abgekühlt. Bain und andere Firmen des Käuferkonsortiums haben ihren Sitz in den USA. Unter anderem stützt der iPhone-Hersteller Apple die Investorengruppe.
Toshiba hatte sich Ende des vergangenen Jahres 5 Milliarden Dollar an frischem Kapital besorgt und damit einen großen Teil der finanziellen Not gelindert. Mit Datum 1. April soll Toshiba zudem das Recht haben, von der Verkaufsvereinbarung an Bain zurückzutreten. Bis zum Ende des Monats haben chinesische Behörden dem Bericht zufolge Zeit, dem Deal noch zuzustimmen. Eine Genehmigung sei trotz allem Pessimismus noch nicht ausgeschlossen. (dpa/rs)