Zu Beginn der Fußball-Weltmeisterschaft in Russland hat SAP zusätzliche Werkzeuge für seine Lösung "SAP Sports One" vorgestellt. Damit möchte das Softwarehaus eigenen Angaben zufolge die Siegchancen der deutschen Mannschaft optimieren. Gemeinsam haben SAP und der Deutsche Fußball-Bund (DFB) dafür das "Video Cockpit" und das "Player Dashboard" entwickelt. Geholfen haben die Analyse-Tools indes erst einmal wenig. Das Auftaktspiel der DFB-Elf gegen Mexiko ging überraschend, aber verdient mit 0:1 verloren. Derzeit bereitet sich das Team auf das zweite Vorrundenspiel gegen Schweden vor - im Grunde schon ein Endspiel, das über den weiteren Verlauf des WM-Turniers für die deutschen Kicker entscheidet.
Vielleicht geben in dieser Phase die SAP-Tools die entscheidenden Tipps. Mit dem Video Cockpit sollen die DFB-Verantwortlichen einen Content Hub an die Hand bekommen, auf dem sich Video-Daten von Mannschaftsspielen sowie Match- und Trainingsinformationen aus diversen Quellen zusammenführen lassen, beispielsweise Videodaten von Fernsehanstalten, aber auch Informationen von speziellen Datendienstleistern, die Spiele in den Stadien aufzeichnen.
Mit Hilfe des Video Cockpits sollen sich Muster und taktische Ausrichtungen von einzelnen Spielern und ganzen Teams erkennen lassen. Analysten und Trainer könnten so eigene Spielstrategien entwickeln und dabei etwaige Schwachstellen des Gegners berücksichtigen. Über das Player Dashboard erhielten einzelne Spieler dann im zweiten Schritt gezielt die für sie relevanten Informationen, um sich optimal auf den nächsten Gegner einstellen zu können. Die Daten würden einfach über mobile Endgeräte abgerufen und kommentiert, so SAP.
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Mit dem Video Cockpit und dem Player Dashboard sollen sich sämtliche Prozesse rund um Verwaltung, Training, Mannschaft, Scouting und Fitness koordinieren und steuern lassen, verspricht SAP. "Mit den neuen Funktionen können wir Spielanalysten unsere Trainer und damit auch die Spieler noch effizienter vorbereiten", sagte Christofer Clemens, bei der deutschen Fußball-Nationalmannschaft für Scouting und Spielanalyse verantwortlich.
"Zudem erhalten die Fußball-Profis auf sie zugeschnittene Informationen für die nächsten Spiele." Trainer und Spielanalysten würden immer mehr Zeit darauf verwenden, unterschiedliche Datenquellen eines Matches zu nutzen. Es sei Clemens zufolge daher nur logisch, mit Technik bestimmte Abläufe zu vereinfachen und zu beschleunigen.
"Bei der deutschen Nationalmannschaft haben wir eine unglaubliche Datenmenge, die wir verarbeiten und am besten in Echtzeit an die Trainer, die Spieler und auch die Analysten weitergeben müssen", ergänzte Oliver Bierhoff, Manager der deutschen Fußball-Nationalmannschaft. "Künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen spielen auch im Fußball eine große Rolle und geben in der Analysearbeit eine enorm wichtige Hilfestellung." SAP und DFB arbeiten seit 2013 eng zusammen.
2014 entwickelte SAP "Match Insights" für mehr Einblicke in die Teamleistung auf dem Spielfeld sowie die App "SAP Team One", eine mobile Anwendung, mit deren Hilfe Spieler und Trainer kommunizieren und einfacher Informationen gemeinsam nutzen können. 2016 führte die SAP mit der Web-Anwendung "Penalty Insights" und der mobilen App "SAP Challenger Insights" zwei Prototypen ein, mit denen die Nutzer auf Basis von Daten mehr über die taktische Ausrichtung der Gegner und Formationen erfahren können.
Künftig sollen noch mehr Funktionen für die Spielanalyse, künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen in die Analyse-Lösung einfließen. Die neuen Funktionen erleichterten die Arbeit von Trainern und Analysten, sagte SAP-Vorstandsmitglied Stefan Ries. Sie hätten so die Möglichkeit, direkt auf Informationen zuzugreifen, die der Mannschaft zum Sieg verhelfen können. Bleibt nur zu hoffen, dass Ries Recht behält und die DFB-Elf weiter im WM-Rennen bleibt.
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