Zuerst hatte die Regierung in Prag aufgrund eines Salmonellenfundes Kontrollen aller Rindfleischimporte aus Polen angeordnet. In Reaktion darauf drohte der polnische Landwirtschaftsminister Jan Krzysztof Ardanowski mit gründlichen Überprüfungen tschechischer Produkte - zum Beispiel des berühmten böhmischen Bieres.
"Ich will nicht mit gleicher Münze heimzahlen, aber wenn wir erpresst werden, bleibt kein anderer Ausweg", sagte Ardanowski im Sender TOK FM. Der tschechische Brauereiverband zeigte sich am Donnerstag überrascht - mit Exportbier habe es in Polen nie Probleme gegeben. Und der tschechische Agrarminister Miroslav Toman stemmte auf einem Twitter-Foto demonstrativ ein Glas des goldenen Gebräus. "Ich habe die Qualität tschechischen Bieres kontrolliert: Temperatur, Haltbarkeit und Malzgehalt - alles in Ordnung."
Unterdessen wurde bekannt, dass ein Teil des mit Salmonellen infizierten Fleischs aus Polen bereits in Tschechien konsumiert wurde, unter anderem in einer Schulkantine und einer Krankenhaus-Cafeteria. Die betroffene Charge umfasste nach Angaben der Veterinärbehörde rund 700 Kilogramm. Gefahr droht Verbrauchern, wenn sie das Fleisch nicht ausreichend garen. Dann kann es zu Durchfallerkrankungen kommen. (dpa/ad)