"Dieses Verfahren ist sicherer als SMS-TAN-Verfahren", sagt Bernd Borchert. Borchert ist wissenschaftlicher Mitarbeiter der Theoretischen Informatik der Universität Tübingen und spricht über einen neuen Weg, Online-Banking zu verbessern.
NFC-TAN nennt sich das Verfahren, das Borchert auf der diesjährigen CeBIT vorstellt. Wissenschaftler und Studenten haben es gemeinsam mit der Stuttgarter Firma GFT Technologies AG entwickelt. NFC steht für Near Field Communication.
Der Vorgang soll ablaufen wie folgt: Der Bankkunde bekommt bei einer Überweisung am PC einen 2D-Code angezeigt, den er per Smartphone ("Bank App") scannt. Wird die Überweisung auf dem Smartphone-Display bestätigt, hält der Kunde seine Girokarte an das Smartphone, damit diese die TAN berechnet und über NFC an das Smartphone sendet.
Damit ähnelt das Verfahren dem ChipTAN-Verfahren. Es ist aber einfacher, denn statt eines ChipTAN-Gerätes nutzt der Verbraucher das eigene Smartphone. Er braucht kein "Extra-Gerät", hat also keine zusätzlichen Anschaffungskosten.
Die Idee zu dem neuen Verfahren sei bereits vor vier Jahren entwickelt worden, sagt Borchert. Die Universität Tübingen hält ein Patent auf die Idee. Praxisreif gemacht haben das Ganze erst Studenten für ihre Diplomarbeiten.
Borchert geht davon aus, dass sich die NFC-Technologie weiter durchsetzen wird. Nach Zahlen des Nürnberger Marktforschers GfK ist mehr als jedes vierte Smartphone (26 Prozent) in Europa ein NFC-fähiges Smartphone.
Entwicklung NFC-fähiger Bankkarten
Banken planten ohnehin NFC-fähige Karten, teils seien diese als Geldkarten auch bereits im Umlauf, so Borchert. Ein Klick auf Google scheint das zu bestätigen: Wer "Bankkarte" und NFC eingibt, erhält rund 17.000 Treffer. Nicht alle davon stimmen in den Lobgesang der erhöhten Sicherheit ein - Datenschützer melden Bedenken an. Die Diskussion um Vor- und Nachteile des Online-Banking dürfte also auch mit dem neuen Verfahren weiter gehen.