Die drastischen Sparpläne sollen bis zum Jahr 2015 umgesetzt werden. Wie der "Tages Anzeiger" aus Zürich berichtet, lautet die Zielvorgabe, das IT-Budget von heute 3,6 Milliarden Franken (knapp drei Milliarden Euro) auf 2,35 Milliarden Franken (knapp zwei Milliarden Euro) im Jahr 2015 zu drücken. Die Zeitung hatte Einblick in entsprechende Dokumente. Da der Großteil der IT-Ausgaben auf Personalkosten entfalle, seien derart schnelle und erhebliche Kürzungen nur durch einen massiven Stellenabbau zu erzielen, mutmaßt die Zeitung. Sie geht davon aus, dass von heute noch weltweit 8.200 IT-Experten, die bei UBS arbeiten, rund 2.000 gehen müssen, davon etwa 1.000 in der Schweiz. Insidern zufolge wurden die Listen mit den Namen der Betroffenen zum Teil bereits erstellt oder werden noch den Verantwortlichen ausgearbeitet.
Im vergangenen Jahr beschäftigte UBS noch 9000 Mitarbeiter in der IT, die Organisation hat demnach bereits knapp Prozent ihrer Stellen abgebaut. In der Kritik der IT-Mitarbeiter von UBS steht Michele Trogni, IT-Chefin des Konzerns. Ihr werden angloamerikanischen Hire-and-fire-Methoden und kurzfristiges Denken vorgeworfen. "Leute entlassen kann sie gut. Etwas aufbauen kann sie nicht", schimpfte etwa ein IT-Kollege gegenüber dem Tages Anzeiger. Trogni kam über den Bankverein in London zu UBS, vor ihrem Aufstieg zur weltweiten IT-Chefin von UBS war sie im Investment-Banking tätig.
Auch andere Unternehmensbereiche müssen dem Bericht zufolge bluten. UBS-Mitarbeiter spekulieren, dass weltweit jeder fünfte Arbeitnehmer gehen muss. Das wären 12.700 von zuletzt 63.520 Vollzeitstellen. Die Einschnitte in der IT würden demnach den Kürzungen in den Fachabteilungen folgen, weil dort künftig weniger IT-Leistungen nachgefragt würden.
Die Bank kommentierte die Meldung nicht. UBS-Chef Sergio Ermotti verwies in einem Brief an die Mitarbeiter lediglich auf die schwierige Lage hin, in der sich die Bank befindet. Auf mögliche Kürzungen ging er nicht ein. (Computerwoche)