Damit UBS seine zentralen Bankensysteme in Microsofts Azure-Cloud verlagern kann, arbeiten beide Unternehmen eng zusammen.
Microsoft Azure soll zur zentralen IT-Plattform für die schweizerische Großbank UBS ausgebaut werden. Beide Unternehmen sprechen von einer "richtungsweisenden Erweiterung ihrer Partnerschaft, um die Public-Cloud-Präsenz von UBS in den nächsten fünf Jahren zu verstärken". Die Cloud-Allianz zwischen dem Finanzinstitut und Microsoft war 2018 mit dem Ziel gestartet, innerhalb von vier Jahren ein Drittel der UBS-Anwendungen in die Public Cloud zu verlagern. Das wurde bereits im Februar 2021 erreicht. Nun reichen die Ambitionen deutlich weiter. Die Banker planen, mehr als 50 Prozent ihrer Anwendungen, einschließlich kritischer Workloads, in Microsofts Cloud zu betreiben.
"Unsere Cloud-Strategie hat die Art und Weise wie wir arbeiten grundlegend verändert", berichtet Mike Dargan, Chief Digital and Information Officer der UBS Group. Die Cloud habe das Technologieportfolio der Bank neu belebt. Außerdem sei es gelungen, die Art und Weise zu optimieren, wie Anwendungen für Kundinnen und Kunden entwickelt werden. "Die enge Partnerschaft und Zusammenarbeit mit Microsoft wird auch in Zukunft einen enormen Mehrwert für unsere Kundschaft, unsere Mitarbeitenden, das Unternehmen und unsere Aktionäre schaffen", glaubt der CIO. "Die Entwicklungen und Erkenntnisse, die sich daraus ergeben, werden der Finanzdienstleistungsbranche zugutekommen."
Empfehlungen für saubere Stromquellen
Die Schweizer wollen künftig mit dem US-Softwarekonzern über die reine Nutzung von Cloud-Diensten hinaus zusammenarbeiten. Die Kooperation umfasse nun auch die gemeinsame Entwicklung von Innovationen und eine enge Zusammenarbeit in Bereichen wie etwa der Reduzierung von CO2-Emissionen, hieß es. Die Verlagerung von lokalen IT-Ressourcen in die Azure-Cloud vollziehe sich auch mit Blick auf die eigenen Nachhaltigkeitsziele, so die UBS-Verantwortlichen. In einigen Anwendungsfällen habe dies bereits dazu geführt, dass der Energieverbrauch bestimmter Workloads um bis zu 30 Prozent gesenkt werden konnte.
Die Top-CIOs der Banken
Rainer Neske Rainer Neske, Vorsitzender des Vorstands der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW), hat im Januar 2018 die Zentralbereiche Finanzen und Informationstechnologie mitübernommen. Zuvor hatte zuletzt Alexander von Uslar die CIO-Funktion inne.
Heiko Burdack Der CIO der Signal Iduna Gruppe, Heiko Burdack, wechselte zum 1. Februar 2023 als Chief Technology Officer zur Commerzbank.
Gerhard Grebler Seit Januar 2018 ist Grebler bei der Landesbausparkasse (LBS Bayern) für die Bereiche IT, Personal und Revision verantwortlich.
Melanie Kehr IT-Verantwortliche bei der staatlichen Förderbank KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) ist seit April 2018 Melanie Kehr. Seit 2014 leitete sie als Bereichsleiterin Group IT den Bereich Informationstechnologie der BayernLB. Zunächst war Kehr Generalbevollmächtige der KfW, seit März 2019 ist sie auch Vorstandsmitglied der Bank.
Tobias Schmitt Tobias Schmitt ist CIO der NRW.Bank Düsseldorf/Münster. Im Jahr 2010 wählte ihn die Jury vom Wettbewerb "CIO des Jahres 2010" zu einem der besten IT-Verantwortlichen in der Kategorie Mittelstand.
Mike Dargan Head of Information Technology bei der Schweizer Bank UBS ist seit Mitte September 2016 Mike Dargan. Er arbeitet in Zürich und gehört dem Group COO Executive Committee der Bank an. Dargan war zuletzt CIO des Corporate and Institutional Banking der Standard Chartered Bank und dort für die End-to-End-Technologie und Betriebsprozesse dieser Geschäftsfelder zuständig.
Simone Bock Der Finanzdienstleister State Street Bank International GmbH hat Simone Bock zum Head of IT ernannt. Seit dem 1. Dezember 2022 leitet Bock von München aus die IT der State Street Bank International GmbH (SSBI). Die erfahrene IT-Managerin kommt von der BNP Paribas Group.
Bernd Leukert Bernd Leukert wurde am 1. Januar 2020 Vorstand für Technologie, Daten und Innovation der Deutschen Bank. Von 2014 bis 2019 war Leukert Technikvorstand bei SAP, wo er 1994 seine Karriere begann.
Sonja Rauner Ende 2024 verlässt CIO und COO Christian Rhino die Landesbank Hessen-Thüringen. Sonja Rauner übernimmt den Posten.
Stephan Tillack Stephan Tillack (49) verantwortet seit 2014 den IT-Bereich der Norddeutschen Landesbank (NORD/LB). Unter seiner Verantwortung wurden in den letzten Jahren diverse Modernisierungs- und Standardisierungsmaßnahmen vorgenommen, u.a. wurde die IT-Plattform für das Wholesale-Kreditgeschäft ausgetauscht, die Integrationsarchitektur für die dispositiven Daten erneuert und eine neue Core-Banking Plattform für die ausländischen Niederlassungen eingeführt. Die komplette Client/Server-Architektur inkl. Bürokommunikation wurde auf Microsoft-Standard überführt, die bestehenden Rechenzentren konsolidiert, das IT Risikomanagement grundlegend modernisiert, ein Innovations- und ein Datenlabor aufgebaut und die gesamte IT der Bremer Landesbank in die NORD/LB integriert. Stephan Tillack ist seit 1999 in diversen Führungsaufgaben bei der NORD/LB tätig.
Hans-Jürgen Plewan Hans-Jürgen Plewan ist seit 2013 Head of Group IT in der DekaBank. Zuvor führte der promovierte Informatiker die Geschäfte der Finanz Informatik Solutions Plus (FISP), einer Tochter der Finanz Informatik (FI). Die FI ist zentraler IT-Dienstleister der Sparkassen. Die DekaBank ist das Wertpapierhaus der Sparkassen. Im Vorstand vertritt seit Mai 2019 COO Daniel Kapffer die IT.
Aysel Osmanoglu Aysel Osmanoglu ist seit Januar 2016 IT-Vorstand bei der GLS Bank in Bochum (vormals Ökobank), zuständig für Infrastruktur/IT. Die BaFin muss der Berufung noch zustimmen. Osmanoglu stieg 2006 als Trainee ein und wurde 2013 zur Bereichsleiterin Basisgeschäft Marktfolge ernannt. Sie absolvierte ein Studium der Volks- und Betriebswirtschaftslehre, zugleich ist sie diplomierte Bankbetriebswirtin Management der Akademie Deutscher Genossenschaften.
Rudolf Hoyer Der Diplom-Informatiker Rudolf Hoyer ist seit September 2012 Leiter des Unternehmensbereiches Informationstechnologie und Organisation bei der Hamburger Sparkasse (Haspa). Seit 2009 leitet Hoyer bei der Haspa den Unternehmensbereich „Produktivität und Prozesse“. Davor war er im Stabsbereich der NRS Norddeutsche Retail-Service AG (ein Unternehmen der HASPA-Gruppe) tätig. Bis 2005 arbeite Hoyer bei der HypoVereinsbank in Hamburg und München, wo er die Integration der Vereins- und Westbank begleitete. Von 2005 bis 2007 verantwortete er in der VR Kreditwerk AG das Kreditprocessing in Norddeutschland.
Dorothée Appel Seit Oktober 2020 arbeitet Dorothée Appel als Chief Information Officer für Retail Banking, Commercial Banking und Functions (RCBF) in der Abteilung Innovation & Technology der ABN Amro.
Michael Clijdesdale Seit dem 1. April 2022 ist Michael Clijdesdale Chief Information Officer im Vorstand der ING Deutschland.
Volker Stadler Volker Stadler ist seit September 2017 Geschäftsführer der Volkswagen Bank GmbH und dort verantwortlich für Operations und Informationstechnologie. Stadler war zuvor Abteilungsleiter Steering & Strategy IT der Volkswagen Financial Services AG.
Christian Brauckmann Nach der Fusion von DZ Bank (Deutsche Zentral-Genossenschaftsbank) und WGZ Bank (Westdeutsche Genossenschafts-Zentralbank) zum August 2016 ist Christian Brauckmann neuer Vorstand für IT und Organisation. Er war bei der WGZ Bank zuvor zuständig für die Bereiche Financial Markets Operations, Zahlungsverkehr und Organisation und Betrieb.
Christiane Vorspel Christiane Vorspel ist seit Oktober 2024 COO im Vorstand der Commerzbank und verantwortet damit auch die IT. Sie kommt von der LBBW.
Joachim Wuermeling Der Jurist Joachim Wuermeling ist seit Anfang November 2016 offiziell Mitglied im Vorstand der Deutschen Bundesbank. Der Vorstand der Deutschen Bundesbank hat auch die Ressortzuständigkeiten neu verteilt. Wuermeling übernahm die Verantwortung für die Bereiche Informationstechnologie und Märkte. Wuermeling war von 1999 bis 2005 Europaabgeordneter der CSU und von 2005 bis 2008 beamteter Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium. Dann wechselte er in die Hauptgeschäftsführung des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft, danach wurde er Vorsitzender des Verbandes der Sparda-Banken in Frankfurt.
Alexander Neumann Bei der Bausparkasse Schwäbisch Hall hat im November 2016 Alexander Neumann die Position des Leiters IT-Steuerung übernommen. Neumann kommt aus dem eigenen Haus: Zuletzt arbeitete er bei der Schwäbisch Hall Kreditservice AG, ein Finanzdienstleister im Kredit-, Bauspar- und Förderkreditgeschäft, als Bereichsleiter IT-Lösungen und Projekte.
Axel Schnuck Axel Schnuck ist seit Dezember 2016 Head of Information Technology bei der Deutsche Pfandbriefbank AG (pbb) in Unterschleißheim bei München. Schnuck war zuvor 13 Jahre in der zur DZ-Bank gehörenden Schwäbisch Hall Gruppe tätig.
Manuela Bieß Manuela Bieß (Foto) und Jürgen Wiedmann leiten seit Januar 2018 gemeinsam den Bereich "Informationstechnologie" der Helaba. Der Bereich "Organisation und Informatik" wurde zum 1. Januar 2018 in die zwei eigenständigen Bereiche "Organisation“ und „Informationstechnologie" geteilt.
Wolfgang Ludwig Wolfgang Ludwig ist seit Juli 2018 neuer Bereichsleiter Group IT/CIO der BayernLB. Der CIO berichtet an den CFO/COO der Bank. Ludwig arbeitet bereits seit 1996 für die BayernLB. Er hat im Zuge seiner Laufbahn verschiedene Fach- und Führungsfunktionen in München inne. Einige Jahre war er auch in der Niederlassung London tätig.
Andreas Fahrni Als Nachfolger von Urs Monstein übernahm Andreas Fahrni formal ab Juni 2018 die Rolle als Global Head IT der Bank Julius Bär. Nebst der Führung der globalen IT-Organisation der Bank mit Entwicklungs- und Betriebszentren in Zürich, Singapur und Luxembourg, haben für ihn die agile Transformation, die Digitalisierung des Bankkundengeschäfts und die Harmonisierung des globalen Betriebsmodels Priorität. Zuvor war Fahrni seit 2008 in der Bank Julius Bär in verschiedenen Funktionen tätig. Nach dem Master als Dipl. El.-Ing. ETHZ er zudem in verschiedenen Software-Entwicklungsprojekten bei der Firma Accenture in führenden Funktionen tätig.
Ulrich Reidel Der promovierte Wirtschaftswissenschaftler Ulrich Reidel ist seit Juli 2019 Chief Information Officer der Baader Bank mit Sitz in Unterschleißheim bei München. Zuvor war Reidel als CIO und CDO für die Südleasing und Südfactoring tätig, Töchter der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW). Reidel hatte seine berufliche Laufbahn bei der Excelsis Business Technology begonnen. Weitere Stationen führten ihn über die Börse Stuttgart (Abteilungsleiter Projekt- und IT-Controlling / Bereichsleiter IT Service Management) und die MBtech Group (Leiter Software Standards and Integration).
Sandra Kagerer Sandra Kagerer besetzt seit 1. April die neu geschaffene Position des Head of IT der Airbus Bank in München. Sie berichtet an Matthias Jacobs, Head of IT & Operations. Zuvor war Kagerer IT Governance Manager der Kapitalverwaltungsgesellschaft BayernInvest. Bis 2018 war die Finanzmathematikerin bei der Beratungsgesellschaft KPMG Deutschland unter anderem im Risk-Management tätig.
Jürgen-Hendrik Kuhn Seit April 2024 ist Jürgen-Hendrik Kuhn IT-Chef der FNZ Bank SE und Fondsdepot Bank GmbH. Er kommt von HSBC Germany.
Francine Zimmermann Francine Zimmermann hat im September 2017 die Leitung Auftragsmanagement bei der Finanz Informatik Technologie Service (FI-TS) mit Sitz in Haar bei München übernommen. Sie war zuvor 4,5 Jahre CIO bei der Häfen und Güterverkehr Köln AG (HGK).
David Mathers Der Brite David Mathers ist seit Anfang Mai 2012 in Personalunion CFO und CIO bei der Credit Suisse. Die Schweizer Großbank hat ihre Bereiche Finance, Operations und IT zusammengelegt. Im Zuge dessen verließ der vormalige CIO Karl Landert die Bank.
Klaus Bremges Seit Juli 2013 arbeitet Klaus Bremges als CIO der Portigon AG, diese ist die Rechtsnachfolgerin der WestLB. Die Portigon will zudem eine Service-Gesellschaft gründen, um Outsourcing-Dienstleistungen am Markt anbieten zu können. Bremges leitet auch die IT der Portigon Financial Services GmbH.
So haben UBS und Microsoft eine "Carbon Aware API" entwickelt. Die Open-Source-Lösung empfiehlt für die Planung von rechenintensiven Workloads Zeiten, in denen saubere, erneuerbare oder kohlenstoffarme Stromquellen am besten verfügbar sind. Beide Partner wollen dieses Angebot der Green Software Foundation zur Verfügung stellen, um sie für Unternehmen auf der ganzen Welt verfügbar zu machen.
KI beantwortet Kundenanfragen
Neben mehr Nachhaltigkeit will UBS mit Hilfe von Microsoft auch mehr KI-Funktionen einsetzen, um die Kunden- und auch die Mitarbeitererfahrung zu verbessern. Man wolle gemeinsam die Dienstleistungen für Kunden und Mitarbeiter verbessern, hieß es. UBS betreibt eigenen Angaben zufolge derzeit zwei Anwendungen in der Schweiz, die KI-Funktionen zur automatisierten Beantwortung von Kundenanfragen per E-Mail nutzen.
Darüber hinaus will UBS Microsofts Softwarepaket Power Platform einsetzen - einschließlich Power Apps und Power Automate. User in Reihen der UBS-Belegschaft sollen damit schneller professionelle Anwendungen entwickeln, automatisierte Workflows konfigurieren und unterschiedliche Datenquellen miteinander verbinden können.
Daten schützen mit Confidential Computing
Bei ihren Cloud-Aktivitäten setzen die Eidgenossen auf Schweizer Rechenzentren von Microsoft, um dort Dienste wie Confidential Computing zu nutzen. Der US-Anbieter beruft sich dabei auf eine Definition des Confidential Computing Consortium (CCC). Diese besagt, dass Daten nicht nur während der Ablage und des Transports verschlüsselt werden, sondern auch während der Verarbeitung. Das CCC spricht von einer hardwarebasierten vertrauenswürdigen Ausführungsumgebung, einem sogenannten Trusted Execution Environment (TEE).
Das Konsortium, dem neben Microsoft auch Accenture, Google, Intel und die Facebook-Mutter Meta angehören, hat es sich zur Aufgabe gemacht, Regeln für die vertrauliche Datenverarbeitung zu definieren und deren Nutzung zu fördern. Im Großen und Ganzen ziele Confidential Computing darauf ab, Cloud-Anbieter und anderen Akteuren in der Domäne des Mandanten den Zugriff auf Code und Daten während der Ausführung zu verwehren oder ihn zumindest einzuschränken, heißt es bei Microsoft.
Für UBS geht es vor allem um Funktionen, um den internen Datenaustausch zwischen allen Geschäftsbereichen zu schützen und abzusichern. Compliance- und Sicherheitsstandards der Bank müssen auch in der Cloud eingehalten werden. Gerade Finanzdienstleiter unterliegen strengen regulatorischen Auflagen, was den Schutz sensibler Daten anbelangt. Aus Sicht der Schweizer Großbank ist dies durch die Verwendung von Confidential Computing gewährleistet.
"Wir konnten in den letzten Jahren gemeinsam mit den Ingenieurinnen und Ingenieuren von UBS innovative Anwendungen entwickeln, die komplexe, regulatorische Anforderungen erfüllen", freut sich Scott Guthrie, Executive Vice President für die Bereiche Cloud + AI bei Microsoft, über die erfolgreiche Zusammenarbeit mit UBS. Die jetzt noch einmal erweiterte Partnerschaft werde die ehrgeizigen Pläne der Organisation zur digitalen Transformation weiter beschleunigen. Azure werde UBS mit der notwendigen Agilität und Zuverlässigkeit ausstatten, die die Bank für ihre Kundinnen und Kunden benötige, verspricht der Microsoft-Manager.