Das gilt auch für die Informationstechnologie, die verantwortet wird von Hans Bodenstein, Managing Director Information Technology, und seiner IT-Division, die für die Unternehmenszentale und einige Standorte zuständig ist. Seit November 2004 sind die IT-Prozesse der IT Division ISO 9001 zertifiziert.
Der Anspruch: Strategien, Prozesse, Abläufe und deren Dokumentation sind allen IT-Mitarbeitern bekannt und das IT-Management folgt – angelehnt an ITIL- ein-heitlichen Grundsätzen und einem einheitlichen Controlling. „Vom User-Helpdesk bis zur Anwendungsentwicklung arbeitet die IT strikt prozessorientiert“ sagt Bodenstein. „Auf diese Weise wollen wir ein wirksames IT-Business-Alignment unterstützen.“ Die Arbeitsweise in seiner relativ kleinen IT-Division sei genauso anspruchsvoll wie in einem IT-Bereich mit mehreren hundert Mitarbeitern. „Die Praxis ist allerdings ein wenig überschaubarer“.
Um das Kerngeschäft der Hannover Rück weltweit künftig besser zu unterstützen, werden die Kernapplikationen des Unternehmens zurzeit erneuert und die weltweite Anwendungsland-schaft vereinheitlicht. „Convoy“ haben die Verantwortlichen das Projekt, an dem sich bis 70 IT-Spezialisten und rund 70 Experten aus den Fachbereichen beteiligen, in der Erwartung genannt, dass wie in einem Schiffsverbund alle Teilprojekte letztlich sicher im gleichen Hafen einlaufen.
Im Mittelpunkt steht dabei die Ablösung von „SICS“, einer Spezialanwendung für Rückversicherer aus dem Hause CSC. „SICS ist mit seiner IT-Architektur heute nicht mehr zeitgemäß“, erläutert Bodenstein. In Zukunft soll deshalb das von MSG Systems auf SAP-Basis entwickelte Rückversicherungspaket „FS-RI“ zum Einsatz kommen, umgeben von einer fachlich und technisch hochintegrierten Anwendungslandschaft aus verschiedenen Kompo-nenten.
Wo möglich greift Bodenstein gerne auf Standardlösungen zurück. Doch nicht immer ent-sprechen sie seinen Erwartungen, dann lässt er seine Mitarbeiter selbst entwickeln. „Für die Unterstützung aussagekräftiger Analysen unserer Marktbereiche und Rückversicherungsma-thematiker brauchen wir eine eigene Auswertebasis neben den Kernapplikationen, weil Rück-versicherer detaillierte Geschäfts-Informationen über viele Jahre hinweg benötigen“, erklärt der IT-Chef. „Diese notwendige Granularität und Flexibilität aber kann uns selbst ein SAP Business Warehouse nicht zufrieden stellend liefern.“
Weitere, aktuelle IT-Projekte sind:
- Die Erweiterung der bisherigen Bilanzierungsverfahren. An die Konzernmutter Talanx muss die Hannover Rück gemäß HGB, an die Börse gemäß US-GAAP berichten. Ab nächstem Jahr kommt auch der europäische Standard IAS hinzu.
- Das Information Security Projekt „PISA“, in dem das Unternehmen alle Sicherheitsaspekte, beginnend bei Business- und IT-Informationen, über technische Infrastruktur, physikalische Gebäudesicherheit bis hin zur Zusammenarbeit mit Partnern weltweit einheitlich definiert. Ziel ist, dass alle Unternehmensteile ein einheitliches Sicherheits- und Risikomanagement nach gleichen Grundsätzen und Richtlinien - auch für die IT-betreiben.
- Der Aufbau eines standortübergreifenden integrierten Dokumentenmanagement- und Archivsystems. Alle businessrelevanten Informationen und Dokumente werden bereits jetzt weitgehend auch elektronisch abgelegt und verwaltet. Um die Rückversicherungs-Geschäftsprozesse von Mitarbeitern an verteilten Standorten unterstützen zu können, wird derzeit eine Lösung entwickelt, mit der zukünftig Dokumente in dieser DMS-/Archiv-Lösung systematisch abgelegt und mit flexiblen Recherche-Verfahren wiedergewonnen werden können.