"Ich glaube, dass Daten uns dabei helfen können, uns besser zu fühlen: Privat wie beruflich. Dafür ist es wichtig, ganz bewusst darauf zu achten, was mir Spaß macht und was nicht. Das kann man digital übertragen und so Maßnahmen ableiten," sagt Charlotte.
Ihre Kompetenzen als Data Strategist und Customer Experience Designer bei der Alexander Thamm GmbH wendet Charlotte nun auch auf ihr Privatleben an. Sie hat ein Projekt gestartet, mit dem Ziel herauszufinden, was sie glücklich macht. Dafür hat sie Tätigkeiten, Standorte und Stimmung getrackt. Das Ergebnis: Meditieren hilft ihr, entspannter durch den Tag zu kommen und sich gut zu fühlen.
So arbeitet ein Data Strategist
Daten existieren überall: In der Produktion, in HR, Sales, Logistik und vielen weiteren Bereichen. Als Data Strategist identifiziert und analysiert Charlotte die relevanten Daten und leitet auf Basis der neuen Informationen Handlungsempfehlungen ab. So verbessert sie interne Prozesse und entwickelt neue Services und Produkte. Um mit dem Kunden genau zu definieren, was das Ziel des Projekts ist, organisiert sie Workshops mit dem Kunden. "Ich habe mich bewusst im Bereich Design Thinking weitergebildet, da das eine innovative Möglichkeit ist, neue Ideen zu entwickeln und diese direkt mit dem Kunden zu skizzieren", sagt Charlotte.
Eine häufige Problemstellung sind Prognosen zu den Produktverkäufen. Hier übernehmen zuerst die Data Strategists und legen in Workshops das Ziel und den Projektablauf fest. Anschließend werden Use Cases gesammelt und priorisiert. In der strategischen Beratung definiert Charlotte die Struktur, entsprechende Rollen und Skills und implementiert diese in eine neue Arbeitskultur und die internen Prozesse.
Für einen erfolgreichen Projektablauf ist es wichtig, alle Beteiligten zu integrieren. In Charlottes Fall sind die meisten Kunden Abteilungsleiter oder im gehobenen Management. "Oft bin ich die einzige Frau in der Runde. Aber darüber macht sich meiner Erfahrung nach niemand Gedanken. Im IT-Bereich zählt nur, was der Gegenüber für Fähigkeiten hat. Das finde ich sehr gut", erklärt die 27-Jährige.
Von der Faszination für Zahlen zur Data Science
Zahlen und Mathematik haben Charlotte schon immer interessiert. Deshalb entschied sie sich dazu, nach ihrer Schulzeit Wirtschaftswissenschaften mit dem Schwerpunkt Finance zu studieren. Nach einigen Praktika, startete sie bei der Alexander Thamm GmbH in der Sales Abteilung und entdeckte ihre Leidenschaft für Daten.
Für ihre Bachelorarbeit führte sie dort auch ihren ersten Use Case durch und wusste, dass sie nach dem Studium das eigene Trainee-Programm der Data Science und AI Beratung absolvieren wollte. Doch um sich auf die Trainee-Stelle bewerben zu können, musste sie drei Programmiersprachen beherrschen. Für Charlotte war das kein Hindernis. Innerhalb eines Jahres brachte sich die damals 22-jährige die Programmiersprachen Python, stata und R-studio mithilfe von Online-Kursen selbst bei.
Auch wenn die IT häufig als Männerdomäne gilt, wählen immer mehr Frauen bewusst diese Karrierelaufbahn. Für Charlotte Milaknis ist das eine ideale Kombination, da Frauen sehr empathisch sind und sich gut in den Kunden hineinversetzen können. Das hilft vor allem in der Kundenberatung und bei der Erstellung von Use Cases. Charlotte ist davon überzeugt, dass die fachliche Kompetenz das einzige ist, was für den Kunden zählt und das Geschlecht keine Rolle spielt. Sie ist das beste Beispiel dafür, dass man mit einer festen Überzeugung und viel Durchhaltevermögen alles erreichen kann, was man möchte. (mp/fm)