Funktionalität: Die italienische Uhr i'm Watch wurde im Januar 2012 auf der CES vorgestellt. Nach langer Verzögerung ist die Smartwatch nun lieferbar. Die i'm Watch gibt es in verschiedenen Gehäuseversionen: Neben dem Modell Color sind die Varianten Tech und Jewel verfügbar. Die Preise für die Smartwatches reichen von 299 Euro für die i'm Color Alu bis hin zu 14.999 Euro für das Modell i'm Jewel White Gold & Diamonds.
Allen i'm Watch gemein sind die technischen Spezifikationen und das Innenleben. Unser Testmodell i'm Watch Color Black wiegt mit seinem Alugehäuse 95 Gramm. Mit ihren Abmessungen von 53 x 41 mm bei 10 mm Höhe baut die Smartwatch nicht unbedingt schlank. Auch das breite Armband macht die Uhr nicht filigran, wie ein Vergleich mit einer Breitling Aerospace zeigt. Das vom Hersteller angepasste Android-Betriebssystem i'm Droid (Kernel 2.6) wird von einem IMX233-Prozessor angetrieben. Dabei stehen der Uhr 128 MByte RAM sowie ein 4 GByte großer Flash-Speicher für Bilder und Musik zur Verfügung.
Die Anzeige übernimmt bei der Smartwatch ein TFT-Display mit 1,54 Zoll Diagonale. Der Bildschirm mit Touch-Funktionalität stellt 240 x 240 Bildpunkte dar. Bei einer damit verbundenen Pixeldichte von 220 ppi ist die Darstellung von Schrift, Symbolen, Bildern und sonstigen graphischen Elemente angenehm scharf. Zum Vergleich: Das sehr gute Retina-Display des iPhone 4S besitzt eine Pixeldichte von 326 ppi. Die Helligkeit des Uhrenbildschirms lässt sich in den Einstellungen regeln.
Die i'm Watch ist dafür ausgelegt, mit einem Smartphone via Bluetooth auf eine Internetverbindung zugreifen zu können. Hierfür muss das Smartphone ein Tethering via Bluetooth unterstützen - im Test funktionierte das mit dem iPhone 4 und HTC One X. In der Uhr lässt sich das Intervall einstellen, ob alle 15, 20 oder 30 Minuten aktuelle Infos über das Smartphone abgerufen werden sollen. Über die eigenen Apps auf der Uhr zeigt die i'm Watch Neuigkeiten von Facebook, Twitter, anstehende Kalenderereignisse, neue E-Mails sowie das aktuelle Wetter (drei Städte einstellbar) und Aktienkurse an. Für E-Mails und Kalender greift die i'm Watch auf den für diese Funktion notwendigen Google-Account zurück.
Über die Bluetooth-Koppelung zum Smartphone funktioniert auch das Telefonieren über die Uhr - aktives Tethering ist hierfür nicht notwendig. Die i'm Watch verfügt über ein integriertes Mikrophon sowie einen Lautsprecher. Anrufe können so mit der Uhr entgegen genommen werden. Auch das Wählen über die Uhr funktioniert problemlos. Allerdings ist die Sprachausgabe über den Lautsprecher der Uhr etwas manchmal etwas abgehakt und blechern.
Ohne Internet- oder Bluetooth-Konnektivität funktioniert dagegen das Abspielen von Musik sowie das Anschauen von Bildern. Sowohl Bilder als auch MP3-Dateien lassen sich beim Anstecken der Uhr über das mitgelieferte USB-Kabel vom PC direkt auf den Flash-Speicher der Smartwatch kopieren.
Im Test hat die Uhr im alltäglichen Gebrauch rund 20 Stunden mit aktiver Bluetooth-Verbindung durchgehalten. Ohne Verbindung musste die Smartwatch nach zirka eineinhalb Tagen wieder an das Ladekabel.
Installation
Um alle Funktionen der i'm Watch nutzen zu können, muss die Smartwatch registriert werden. Hierfür wird die Uhr über das mitgelieferte USB-Kabel mit einem PC verbunden. Jetzt wird das Land und die Uhrzeit auf der Uhr eingestellt. Als nächstes zeigt die Smartwatch dann seinen Registrierungs-Code an. Den Code finden Sie auch in den Android-Eintellungen der Uhr. Jetzt muss auf der Website des Herstellers die Uhr aktiviert werden, um die Online-Funktionalität der Smartwatch nutzen zu können. Hierfür ist zwingend ein Google-Account notwendig. Alle Apps wie Facebook, Twitter, Wetter oder Mail werden dann über die Cloud-Site von i'm Watch konfiguriert. Hier sollen künftig auch zusätzliche Apps angeboten werden.
Bedienung
Die Smartwatch stellt seine Funktionen über den Touchscreen auf mehreren Seiten zur Verfügung. Per Fingerwisch lässt sich von link nach rechts und umgekehrt zwischen den Bildschirmen wechseln. Die Uhr reagiert angenehm flink auf die Gesten. Der Startbildschirm zeigt die digitale Uhrzeit sowie das Wetter an. Darunter sind drei Apps platziert, die sich durch andere Apps ersetzen lassen. Hierfür bleibt man mit dem Finger einfach auf der App, dann kommt ein Auswahlbildschirm mit den Alternativen. In der Statuszeile oben sind das Akkusymbol, der Bluetooth-Connect und neue Meldungen zu sehen. Ein Fingerwisch von oben nach unten öffnet das Nachrichten-Menü - wie von Android gewohnt. In den Einstellungen lassen sich die Bildschirmhelligkeit, Anzeigedauer, Lautstärke und die Bluetooth-Verbindung konfigurieren.
Der initiale Bluetooth-Connect zum Smartphone erwies sich im Test mit dem iPhone 4 manchmal etwas hakelig und klappte erst nach mehreren Versuchen. Desöfteren stürtzte auf der Uhr beim Verbindungsversuch auch ein Dienst ab. Damit die Uhr über das Smartphone online gehen kann, sind generell Nachteile in Kauf zu nehmen. Wird beispielsweise beim iPhone das Tethering aktiviert, so steht beim Smartphone kein WLAN mehr zur Verfügung. Bei iOS lässt sich nicht wählen, nur Bluetooth für das Tethering zu verwenden. Wer das Smartphone im typischen Gebrauch im Büro und Zuhause im WLAN eingebunden hat, muss somit für unterwegs erst den persönlichen Hotspot aktivieren, damit die Uhr "online" ist. Bei aktivem Hotspot nimmt gleichzeitig aber auch die Akkulaufzeit des Smartphones teilweise deutlich ab. Außerdem läuft dann der komplette Datenverkehr über 3G, selbst wenn ein WLAN verfügbar ist.
Je nach eingestelltem Aktualisierungsintervall gibt die i'm Watch einen Signalton ab, wenn es neue Nachrichten gibt. In der Statuszeile der Uhr ist dann beispielsweise ein Symbol für Twitter oder Facebook zu sehen. Alle Apps der Uhr dienen nur zum Lesen der Nachrichten. Interaktionen wie Antworten auf Tweets, Facebook-Posts oder E-Mails ist nicht möglich. Um von Apps wieder zum Startbildschirm zurückzukehren, muss auf den seitlich am Gehäuse angebrachten Ein-/Ausschalter kurz gedrückt werden. Alternativ genügt auch eine diagonale Wischgeste über den Touchscreen.
Vorsicht sollte man bei der i'm Watch walten lassen, wenn man sich die Hände wäscht oder im Regen spazieren geht. Spritzwasser und Tropfen können sehr leicht durch die Öffnungen für Lautsprecher, Mikrophon und dem Kopfhörer-/USB-Kabelanschluss gelangen.
Fazit
Die i'm Watch Color ist für Technikfreaks eine nette, wenn auch nicht gerade günstige Spielerei. Der Alltagsnutzen der Smartwatch hält sich aber in Grenzen. Um über aktuelle Geschehnisse informiert zu werden, muss die Uhr mit dem Smartphone via Tethering verbunden sein. Das bringt zum einen Nachteile beim Smartphone, andererseits lässt sich an der Uhr keine Interaktion durchführen. Und telefonieren wird man mit der i'm Watch wohl nur in Ausnahmefällen - abgesehen von der nicht ganz überzeugenden Sprachqualität sieht es auch etwas komisch aus, wenn man wie David Hasselhoff alias Knight Rider mit seiner Uhr spricht. Außerdem nervt es mit der Zeit, wenn neben dem Smartphone auch noch die Uhr täglich aufgeladen werden muss.
Hersteller: |
i'm Watch |
Produkt |
Color Black |
Speicher |
128 MByte RAM / 4 GByte Flash |
CPU |
IMX233 |
Betriebssystem |
i'm Droid (Android) |
Display |
1,54 Zoll / 240 x 240 Pixel |
Akku: |
Li-Polymer 450 mAh |
Akkulaufzeit (Herstellerangabe): |
24 Stunden Standby (mit Bluetooth-Connect) 48 Stunden Standby (ohne Connect) 3 Stunden Sprechzeit |
Abmessungen (ohne Armband): |
53 x 41 x 10 mm |
Gewicht: |
95 Gramm |
Preis (UVP): |
299 Euro |