Im vergangenen Jahr machte der IT-Outsourcing-Markt Mittel- und Osteuropas Umsätze von geschätzten drei Milliarden US-Dollar. Von den 16 untersuchten Ländern erreichten die Ukraine, Rumänien, Ungarn, Polen und Tschechien Spitzenwerte. Abgeschlagen auf den letzten Rängen sind Lettland, Slowenien und Albanien. Berechnungsgrundlage war der Umsatz mit IT-Produkten.
Ukraine führt die Statistik an
Die meisten IT-Firmen sind in der Ukraine, Rumänien, Weißrussland, Polen und Bulgarien ansässig. Auch hier bilden Lettland, Slowenien und Albanien die Schlusslichter. Die Statistik berücksichtigt nur solche Firmen, die mit mehr als zehn Mitarbeitern Outsourcing-Dienste anbieten. Die Mitarbeiteranzahl wurde aus dem Grund so niedrig angesetzt, weil ein sehr großer Teil der IT-Unternehmen in Mittel- und Osteuropa nur wenig Personal beschäftigt.
Führend ist die Ukraine auch bei der Anzahl der Beschäftigten. 14.000 IT-Experten befassen sich mit Outsourcing-Diensten. An zweiter und dritter Stelle liegen Rumänien und Weißrussland mit 12.500 bzw. 9.500 Tätigen.
Bei der Studie wurde zudem ermittelt, wie viel ein einzelner IT-Experte den Endkunden pro Jahr und Dienst kostet; inklusive Lohn, Steuer und Kosten für Geschäftsräume. Bei Spitzenreiter Polen sind das zwischen 32.800 und 66.000 US-Dollar, in Albanien lediglich zwischen 25.920 und 45.440 US-Dollar.
Was hat das mit dem deutschen IT-Markt zu tun?
Welche Auswirkungen haben diese Entwicklungen auf den IT-Markt beziehungsweise könnten sie haben? Analyst Christian Berner sieht es nicht als wirtschaftliche Option, wenn die deutsche IT-Industrie mit osteuropäischen Outsourcing-Firmen Geschäfte macht. Möglich wäre, dass osteuropäische Länder Teil der grenzübergreifenden Wertschöpfungskette deutscher IT-Dienste werden. So wie man es heute schon im Automobilsektor zwischen der Slowakei und Deutschland beobachten kann.
Die Studie "Central & Eastern European IT Outsourcing Review 2007" wurde vom ukrainischen IT-Verband Hi-Tech Initiative herausgegeben. An der Befragung beteiligten sich IT-Verbände und Firmen aus 16 Ländern Mittel- und Osteuropas.