Vor allem zwei Voraussetzungen sind demnach für die erfolgreiche Umsetzung einer IT-Governance wichtig: Die IT-Abteilung muss wie ein Unternehmen geführt werden und sie muss sicherstellen, dass sie ihrer Firma eine hohe Servicequalität bietet. Bis es soweit ist, müssen CIOs jedoch noch einige Hindernisse bewältigen.
Die IT, das unbekannte Wesen
So stimmten zwar 88 Prozent der Befragten zu, dass das Management der IT-Umgebung unabdingbar notwendig ist.
Doch mehr als ein Drittel hat kein klares Bild von der eigenen IT-Ausstattung. 43 Prozent verfügen über weniger Informationen in diesem Bereich, als sie es sich wünschen. Für 45 Prozent ist die Komplexität ihrer eigenen IT ihr größter Feind
Die zahlreichen neuen Technologien, die den IT-Bestand ständig vergrößern, sorgen für ein noch unübersichtlicheres Bild. Mehr als die Hälfte gab an, während der vergangenen zwölf Monate eine große Zahl an neuen Technologie-Lösungen eingeführt zu haben. 48 Prozent gehen davon aus, in den kommenden zwölf Monaten eine ebenso hohe Zahl an neuen IT-Lösungen zu implementieren.
Es überrascht deshalb nicht, dass mehr als ein Drittel der befragten CIOs die Einführung neuer Technologien im kommenden Jahr als eine wesentliche Herausforderung nannte.
IT ohne Qualitätskontrolle
Auch der zweite Grundpfeiler einer guten IT-Verwaltung stellt für CIOs eine Herausforderung dar. Da sie über keine Prozesse verfügen, um die Qualität von IT-Dienstleistungen zu messen, wissen sie auch nicht, ob sie qualitativ zum Betriebsprozess beitragen.
55 Prozent der Befragten haben keine Zielvorgaben, die mit ihren so genannten internen Kunden abgestimmt sind. Diejenigen, die Ziele definiert haben, konzentrieren sich auf finanzielle Leistungsgrößen.
Während 70 Prozent angaben, dass IT-Dienstleistungen auf die Prioritäten der Unternehmensstrategie abgestimmt sein sollten, richteten sich nur 39 Prozent der CIOs tatsächlich danach.
45 Prozent der CIOs, die ihre IT-Dienstleistungen nicht an den Unternehmensprioritäten ausrichten, sind sogar der Meinung, dass eine solche Verknüpfung unmöglich sei.
Standardisierung ist Trumpf
Ermutigend ist laut Studie, dass die befragten CIOs die Herausforderungen der IT meistern wollen. So war eine der wichtigsten Maßnahmen, die 58 Prozent der CIOs in den letzten zwölf Monaten anpackten, die Standardisierung der Infrastruktur. Eine etwa gleich große Zahl geht zudem davon aus, dass sie in den kommenden zwölf Monaten zusätzliche Management-Kontrollen einführen wird
Die Ergebnisse des CIO IT-Management Index 2005 im Einzelnen:
Infrastruktur-Management
43 Prozent verfügen über weniger IT-Asset-Informationen, als sie sich wünschen.
35 Prozent sind der Meinung, dass es schwer ist, sich ein Gesamtbild über alle IT-Assets zu machen.
61 Prozent stimmen zu, dass das Management von IT-Assets zunehmend komplexer wird.
45 Prozent stimmen zu, dass Komplexität der Feind der IT-Leiter ist, während lediglich 22 Prozent dieser Aussage nicht zustimmen.
Die Einführung neuer Technologien ist die größte Herausforderung der kommenden zwölf Monate.
Die Standardisierung der IT-Infrastruktur-Komponenten gehört zu den am häufigsten genannten Aktivitäten, die CIOs in den vergangenen zwölf Monaten durchführten.
Die Implementierung zusätzlicher Management-Kontrollen ist der am häufigsten vorhergesagte Trend für das nächste Jahr.
68 Prozent derer, die grundsätzlich planen, Projekte auszulagern, planen auch in den kommenden zwölf Monaten das Outsourcing spezifischer IT-Projekte.
Performance-Management
55 Prozent der CIOs verfügen über keine Performance-Metrik oder haben keine Ziele mit ihren "internen Kunden" abgestimmt.
29 Prozent der CIOs, die ihre Ziele mit internen Kunden abgestimmt haben, nutzen Financial-Performance-Metriken als führende Kenngröße.
25 Prozent der CIOs betrachten die "Unterstützung von Leistungszielen des Business" als die wichtigste Herausforderung der nächsten zwölf Monate.
Nur 39 Prozent der Unternehmen verbinden ihre IT-Dienste mit den Geschäftszielen des Unternehmens. 70 Prozent der CIOs halten dies aber für eine gute Idee.
78 Prozent der CIOs haben das Gefühl, sie erhalten einen Mehrwert von ihrem IT-Dienstleister.
IT-Dienstleistungs- und Budget-Management
Die Kosten sind noch immer der maßgebliche Grund für die Auswahl eines IT-Dienstleisters (36 Prozent), eng gefolgt von der Serviceleistung (35 Prozent).
Lediglich bei 13 Prozent sind die IT-Budgets in den vergangenen zwölf Monaten zurückgegangen, während 43 Prozent eine Zunahme registrierten.
Das kosteneffiziente Managen der IT ist die größte Budget-Herausforderung (24 Prozent), gefolgt von der Kostenkontrolle (22 Prozent). Beide Punkte liegen mit weitem Abstand vor dem dritten Grund, der "besseren Ausrichtung der Kosten" (sieben Prozent).
Security-Management
Nur 24 Prozent der befragten Unternehmen verfügen über einen Chief Security Officer (CSO).
Beinahe zwei Drittel der Umfrageteilnehmer (62 Prozent), geben für IT-Sicherheit weniger als zehn Prozent des Budgets aus.
Auf einer Skala von eins (sehr beansprucht) bis zehn (überhaupt nicht beansprucht) rechnet sich beim Thema Sicherheitsausgaben knapp ein Drittel (30 Prozent) der CIOs dem Skalenbereich fünf zu.
Die Abwehr externer Bedrohungen wird noch immer als die größte Herausforderung für die IT-Sicherheit in den kommenden zwölf Monaten angesehen (37 Prozent).
43 Prozent stimmen zu, dass Angriffe auf die IT–Sicherheit weniger aus Boshaftigkeit oder wegen der intellektuellen Herausforderung geschehen, sondern durch die Aussicht auf kommerzielle Gewinne motiviert sind.
Der IT-Management-Index 2005 ist eine Umfrage von CA, einem Anbieter von Management-Software, in Großbritannien unter 130 CIOs. Die Studie will in jährlichen Abständen herausfinden, wo die Prioritäten von IT- und Unternehmenszielen liegen.